Guten Tag,
ich arbeite an einer retrospektiven „Studie“. Es wird ein Patientenkollektiv aus einem Institut (Stichprobe) untersucht und mit bundesweiten Ergebnissen verglichen.
Es handelt sich um 5 Patientengruppen mit jeweils verschiedenen chirurgischen Leistungen. Die Gruppen sind eher „klein“, mit n=140, n=36, n=26, n=12 und n=4 Patienten.
Auf der Grundlage bestimmter Variablen wird für jede Gruppe und jeden Patienten eine risikoadjustierte Wahrscheinlichkeit, nach einer bestimmten Operation zu versterben (nach einem Risikomodell), berechnet. Diese sogenannte erwartete Letalität wird mit der tatsächlichen Letalität, d.h. mit dem prozentualen Anteil der in Wirklichkeit verstorbenen Patienten verglichen. Ebenfalls werden diese beiden Letalitäten (expected und observed) mit den bundesweiten Ergebnissen verglichen.
Ganz grob gesagt geht es um die Frage, ob die untersuchten Patienten entweder besser oder schlechter abschneiden als der bundesweite Durchschnitt?
Meine Frage ist, wie ich am besten und wissenschaftlich genau meine Ergebnisse interpretieren darf. Und wie kann ich die Gruppen mit den bundesweiten Werten vergleichen?
Es ist mir bewusst, dass die Gruppen sehr klein sind, trotzdem möchte ich fragen, ob eine Chance besteht, die Ergebnisse „vernünftig“ statistisch zu interpretieren. Ob eine deskriptive Statistik in dem Fall richtig wäre, oder wird ihrer Aussagekraft nicht stark genug sein?
Die Bewertung, dass z.B. in der Gruppe mit n=4 Patienten 2 Patienten verstarben, damit die Letalität 50% ist, wäre zu naiv und vor allem falsch aus statistischer Sicht?
Vielen Dank!