STATISTIK-FORUM.de

[lumschla]

Hallo alle zusammen,

Ich wende mich an Euch, da ich mit der Auswertung meines Fragebogens ein wenig auf dem Schlauch stehe.
Ich habe ein Untersuchungsdesign gestaltet und durchgeführt, das vorsieht 3 Schulklassen vor einer Unterrichtseinheit und nach einer Unterrichtseinheit mit einer bestimmten Methode zu untersuchen. Zwei Klassen bekommen das spezielle Treatment und eine Klasse bekommt es nicht, ist also meine Kontrollgruppe (?).
Mein Fragebogen besteht aus etwa 40 Items, die in 5 Kategorien eingeteilt sind. Ich untersuche wie die Lernenden Unterrichtsstörungen empfinden und die Kategorien bilden verschiedene Arten von Unterrichtsstörungen ab. Die Antwortmöglichkeiten auf die Items sind in einer vierstufigen Skala von "stimmt" bis "stimmt nicht" eingeteilt. Das habe ich mir nicht selber ausgesucht, sondern ging so aus dem standardisierten Fragebogen hervor den ich benutze.

Ich habe nun also meine Daten zum Zeitpunkt 1 und Zeitpunkt zwei in allen 3 Gruppen. Erst einmal bin ich mir nun unsicher, ob ich überhaupt drei Gruppen gebraucht hätte oder ob auch zwei gereicht hätten (Experimentalgruppe und Kontrollgruppe). Zweitens möchte ich die Daten jetzt darauf untersuchen, ob mein Treatment nun effektiv war. Meine Frage lautet also: Liegt ein signifikanter Unterschied zwischen Zeitpunkt 1 und Zeitpunkt 2 vor und in welcher Tendenz bewegt sich dieser. Z.B.: Die Unterrichtsstörungen wurden weniger stark bemerkt/Sie gingen in der Tendenz zurück.

Könntet ihr mich vielleicht auf bestimmte Methoden hinweisen? Eine deskriptive Statistik kann ich mit SPSS auf jeden Fall selber erstellen. Danach wird es aber schon schwieriger ehrlich gesagt. Ich würde mich über Antworten freuen!

MfG,
Leon

[PonderStibbons]

Methodisch ist das zentrale Problem, dass die Mitglieder einer Klasse nicht unabhängige Beobachtungen
sind, sondern sich gegenseitig beeinflussen. Sieht man darüber hinweg, dann könntest Du prä-post
Differenzen bilden und zwischen den drei Klassen vergleichen (einfaktorielle Varianzanalyse). Sollte
dieser Vergleich inferenzstatistisch signifikant ausfallen, können die drei Klassen paarweise mit einem
"post-hoc-Test" verglichen werden. Die Ausgangsniveaus bei den Variablen (die prä-Werte) sollten
vorzugsweise in etwa ähnlich sein (kann man anhand der Deskriptivstatistiken sehen).

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons