Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon Kaleidoskop » Mo 9. Mai 2022, 09:45

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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon PonderStibbons » Mo 9. Mai 2022, 09:51

1. Fragebogen: Beim ersten Fragebogen wird das allgemeine Erleben eines Phänomens erfasst - nennen wir das Phänomen XY. Der Fragebogen erfasst durch 4 Subskalen 4 verschiedene Faktoren von XY. (quasi: "allgemein erlebe ich Faktor A in der Regel so stark, Faktor B in der Regel so stark..."). Nenn wir dies Fragebogen 1. Dieser wird einmalig ausgefüllt und repräsentiert die allgemeine Einschätzung des Probanden über sein Erleben von XY anhand von 4 Faktoren.

Ich muss gestehen, an der Stelle setzt mein Interesse gänzlich aus. Warum A, B, XY, Fragebogen 1 und nicht einfach beschreiben,
was konkret Sache ist? Thema, Fragestellung, Variablen. Außerdem ist die Angabe der Stichprobengröße absolut zentral.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon Kaleidoskop » Mo 9. Mai 2022, 10:23

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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon dutchie » Mo 9. Mai 2022, 13:31

Hallo Kaleidoskop,

Kaleidoskop hat geschrieben:Wenn ja, wie viele Male müsste der 2. Fragebogen ausgefüllt werden, damit es inhaltlich sinnvoll ist
- gibt es da eine Faustregel? Und was für ein Verfahren müsste hier am Ende angewandt werden?


Wenn ich das richtig verstehe, gehts dabei darum: Wieviele Ohrwürmer nötig sind?

Die meisten werden nur einen haben, vermutlich.
Das kommt auch darauf an, was man situativ als Ohrwurm erlebt.

Ich würde keinen Ohrwurm weglassen, auch die nicht, die nur einen hatten!

Die, die mehr Owu hatten, bei denen müsste man die Antworten auf Konsistenz prüfen.
Dann zusammenfassen, mitteln, also die Messwiederholung aufheben.
...und dann ANOVA

Wenn man darauf verzichten möchte, kann man das auch mit einem gemischten Modell (fixed/random)
auswerten, wird dann aber komplexer.

Was VP betrifft, das hast du auch nicht in der Hand, minimum N > 30 ist immer eine gute Wahl.

Gruß dutchie
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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon bele » Mo 9. Mai 2022, 14:52

Hallo Kaleidoskop,

meine Idee, soweit ich Dein Problem verstehe: Ich würde zunächst nur Faktor A betrachten. Was Dich interessiert ist wahrscheinlich die Differenz zwischen der in Fragebogen 1 angegebenen Einschätzung und der "wahren" Einschätzung, die über die verschiedenen Fragebögen 2 geschätzt werden muss. Vielleicht interessiert Dich auch nicht die Differenz, sondern der Betrag der Differenz. Das muss Du beantworten, mir erscheint die Differenz als das richtige Maß um zu sagen: Faktor A wird systematisch überbewertet. Ich bleibe erstmal bei der Differenz: Wir wollen also die durchschnittliche Differenz pro Person als Zielgröße haben und sammeln dafür pro Person unterschiedlich viele Beobachtungen. Für mich klingt das total nach einem hierarchischen Modell / einem Modell mit random effect pro Person. Da würde ich dann auch alle Beobachtungen rein stecken und die Unterscheidung in gut beschriebene Individuen und schlecht beschriebene Individuen dem Modell überlassen.

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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon Kaleidoskop » Mi 11. Mai 2022, 09:19

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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon Kaleidoskop » Mi 11. Mai 2022, 09:23

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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon PonderStibbons » Mi 11. Mai 2022, 10:26

Würdest du die oben genannte Herangehensweise (Mitteln der zweiten Befragung bei jeder Person, anschließend ANOVA) ebenfalls "absegnen"?

Selbsteinschätzung vorher: Punktwert 5 auf einer Skala von 0-10.

Erleben von Musikstück 1: Punktwert 0.
Erleben von Musikstück 2: Punktwert 10
Mittelwert Erleben aus Stück 1 und 2: Punktwert 5.

Schlussfolgerung: perfekte Übereinstimmung zwischen Selbsteinschätzung vorher und Musikerleben im Verlauf.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wahl eines sinnvollen Verfahrens für Design

Beitragvon bele » Mi 11. Mai 2022, 13:52

Hallo Kaleidoskop,

Kaleidoskop hat geschrieben:Würdest du die oben genannte Herangehensweise (Mitteln der zweiten Befragung bei jeder Person, anschließend ANOVA) ebenfalls "absegnen"?


Es kommt darauf an, wie der Anspruch an Deine Arbeit formuliert ist. Wenn Du die Befragungen pro Person mittelst, dann hast Du bei einigen Personen ganz unsichere Daten aus nur einer Beobachtung und bei anderen Personen ganz sichere Daten, weil aus vielen Beobachtungen gemittelt ist. Das abschließende Modell weiß dann nicht, welche Werte stark fehlerbehaftet und welche nicht stark fehlerbehaftet sind und alle Befragten gehen mit gleicher Unsicherheit in die Gesamtschätzung ein. Wenn Du nachher die Abweichungen aller Teilnehmer auf Mittelwert und Standardabweichung untersuchst, wird bei der Standardabweichung die Unsicherheit der einzelnen pro-Person-Schätzungen nicht mehr berücksichtigt, sondern es geht nur die Punktschätzung pro Person ein. Ein random-effects-Modell/Hierarchisches Modell, das die volle Information über die alle Daten und wie zusammen gehören, scheint mir das ganz klar angemessenere Verfahren zu sein.

Wenn es sich aber um eine Abschlussarbeit handelt, in der Du zeigen sollst, dass Du das gelernte anwenden kannst und random effects Modelle wurden nicht gelehrt oder wenn es aus anderen Gründen ok ist, dass in diesem Kontext einfache Statistik deshalb gemacht wird, weil Du nur einfachere Methoden kennst, dann kann man sich sicher auch dazu entscheiden. Dazu fehlt es uns aber an der zusätzlichen Information, wie anspruchsvoll die Arbeit ausfallen muss und ob eigenes Nicht-Können als Erklärung gilt.

LG,
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