ich habe eine Gruppe mit einem recht kleinen Umfang (n=10). Aufgrund des explorativen Charakters, haben wir auf eine Korrektur der alpha-Fehler-Kumulierung verzichtet. Ich bin nun dabei, das ganze statistisch zu begründen.
Nur, was kann man denn auf die Art explorieren? Die Stichprobe ist so klein, dass es Fehler 2. Art hagelt,
gleichzeitig besteht wegen multiplen Testens die Gefahr, dass statistisch signifikante Ergebnisse
falsch sind und bzw. in die falsche Richtung gehen. Bei einer konfirmatorischen Prüfung hätte man
zumindest einen Bezugsrahmen gehabt.
Wenn ich eine alpha-Fehler-Korrektur mache, erhöht sich ja das Risiko einen Fehler 2. Art zu begehen. Könnte man sagen, dass man aufgrund der kleinen Stichprobe sowieso ein hohes Risiko hat einen Fehler 2. Art zu begehen und ich mich daher gegen eine Korrektur des alpha-Fehlers entschieden habe? (Sozusagen "zugunsten" des Fehlers 2. Art)
Ja, sowas gibt es als Begründung. Aber was akzeptiert wird, hängt vom Abnehmer bzw. den
Standards im jeweiligen Bereich ab.
Oder kann mir einer die statistische Begründung nennen, warum es Sinn macht, bei einer explorativen Studie auf eine Korrektur zu verzichten?
Ich will nicht zynisch sein, aber statistisch begründet wäre, auf eine
explorative Studie mit
lediglich n=10 zu verzichten. Man schaue sich zum Beispiel mal die 95% Konfidenzintervalle der
geschätzen Parameter an. Solche Stichprobengrößen sind normalerweise geeignet, um zu prüfen, ob
die Durchführung einer Untersuchung funktioniert oder um etwas einzuüben usw. Allerdings sind uns
nicht Hintergrund, Fragestellung, Anzahl der Tests, mögliche Effeltgrößen, Zweck der Analyse bekannt.
Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons