STATISTIK-FORUM.de

[Ellie12]

Hallo liebe Damen und Herren,

ich schreibe an meiner Bachelorarbeit 0der besser ich überlege mir gerade erst das Thema und bin leider im Studium nicht durch besondere statistische Qualitäten aufgefallen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir ein schlauer Kopf einmal seine Meinung sagt.
Schau mal: Meine Thema soll so lauten

Der Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und politischer Partizipation
oder halt Politische Partizipation - eine Frage der Persönlichkeit?

Was meint ihr dazu? Macht das Sinn?

So....zu den statistische Methoden....
Ich berechne eine einfache Korrelation zwischen den altbekannten BIG 5 und einer validierten Skala zur Messung der polt. P. ---ist das richtig?
Ist das nicht ein bisschen zu wenig für eine B.Sc. Arbeit?

Dann dachte ich dass ich vielleicht noch die Geschlechterunterschiede aufzeige. Welche stat. Methode eignet sich denn da?
Wie würdet ihr das denn machen? Ist das vielleicht ein T-test für unabhängige STichproben geeigent um Geschlecht (Mann/Frau). Aber was ist mit den Diversen? Das verstehe ich nicht. Der test geht doch nur bei zwei unabhängigen Gruppen. Wie würdert ihr das machen.

Ist das zu wenig alles?
Ich kann leider nur Korrelation oder T-test. brauche ich noch eine andere Methode. dann lerne ich darüber gerne...aber ich weiß halt net was ich lernen soll.

[PonderStibbons]

Ich berechne eine einfache Korrelation zwischen den altbekannten BIG 5 und einer validierten Skala zur Messung der polt. P. ---ist das richtig?
Ist das nicht ein bisschen zu wenig für eine B.Sc. Arbeit?

Das kann Dir der Abnehmer der Arbeit bzw. Dein Betreuer sagen.

Vielleicht teilst Du dann auch noch relevante Details mit, z.B. Ideen zur Art und Herkunft der Stichprobe,
Erhebungsplan, mögliche Stichprobengröße.

Dann dachte ich dass ich vielleicht noch die Geschlechterunterschiede aufzeige. Welche stat. Methode eignet sich denn da?

Multiple lineare Regression unter Einschluss der 5 Persönlichkeitsskalen, des Geschlechtes und
der Wechselwirkungen zwischen Persönlichkeitsskalen und Geschlecht. Das wäre dann die
Untersuchung von Moderatorwirkungen des Geschlechtes auf den Zusammenhang zwischen
Persönlichkeit und Partizipation.

Wie würdet ihr das denn machen? Ist das vielleicht ein T-test für unabhängige STichproben geeigent um Geschlecht (Mann/Frau). Aber was ist mit den Diversen? Das verstehe ich nicht. Der test geht doch nur bei zwei unabhängigen Gruppen. Wie würdert ihr das machen.

Kommt auf die Stichprobengröße und den Anteil "divers" an. Wenn es nur sehr wenige "divers"-Fälle
sind, kann es sinnvoller sein, die nicht mit auszuwerten. Allgemein gesprochen ist bei 3 Gruppen die
analoge Auswertungsmethode zum t-Test die einfaktorielle Varianzanalyse.

Oder Du fragst ausdrücklich nach dem biologischen Geschlecht, da geht divers womöglich gegen 0.
Oder Du verwendest andere Konzepte von "Geschlecht". Es gibt Geschlecht als selbst angenommene Rolle;
als erfahrene Rollenzuschreibung; es gibt Maskuliniitäts-Feminitäts-Skalen. Vielleicht erstmal Literatur
konsultieren und ein theoretisches Konzept erarbeiten.

Wie oben angedeutet, könnte multiple lineare Regression die statistische Methode sein, auf die alles
hinausläuft. Dieses Verfahren ist ziemlich flexibel, was den Einbezug von Variablen und deren Zusammenhängen
angeht.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Ellie12]

Hallo! Danke für deine Antwort. Das hat mir sehr geholfen. Jetzt habe ich das nächste Problem. Irgendwie dachte ich, es sei einfacher eine Skala zur Messung politischer partizipation zu finden. Pustekuchen.
Jetzt habe ich die hier gefunden. Schau mal bitte,bitte....

https://zis.gesis.org/skala/Barnes-Kaas ... tizipation


Da steht bzgl der Auswertung:

Wie Sie wissen, sind manche Leute politisch ziemlich aktiv, andere Leute finden dagegen oft keine Zeit oder haben kein Interesse, sich an politischen Dingen aktiv zu beteiligen. Ich lese Ihnen jetzt eine Reihe von Sachen vor, die Leute tun. Bitte sagen Sie mir jedesmal, wie oft Sie persönlich so etwas tun bzw. wie häufig das bei Ihnen vorkommt.


Item

1 Wie oft lesen Sie den politischen Teil der Zeitung? Oft, manchmal, selten oder niemals?

2 Und wie ist es mit: Eine politische Diskussion führen?

3 Versuchen, Freunde für die eigenen politischen Ansichten zu gewinnen.

4 Mit anderen Bürgern in dieser Gemeinde zusammenarbeiten, um Probleme in dieser Gemeinde zu lösen.

5 Zu einer politischen Versammlung oder Wahlveranstaltung gehen.

6 Mit Politikern sprechen oder sonst mit ihnen Kontakt aufnehmen, um politische Dinge zu erörtern.

7 Zeit opfern, um einen Kandidaten oder eine politische Partei zu unterstützen.



Antwortvorgaben

- oft

- manchmal

- selten

- niemals



Auswertungshinweise

Die Antwortalternativen "oft" und "manchmal" werden in "ja" recodiert, die Antwortvorgaben "selten" und "nie" in "nein". Bei Item 7 werden die Antworten "oft", "machmal" und "selten" in "ja" recodiert.


Weisst du, mein Problem sind die Auswertungshinweise. Ich will die Skala ja mit den Big5 korrelieren lassen bzw schauen obs eine gibt. oder halt diese Regressionanalyse,i n die ich mich noch reinfuchsen muss. Sooo...Aber weisst du, was ich nicht kapiere. Ja hab ja letztendlich nur JA und NEIN weil diese doofer Auswertungshinweis mir meine Ordinalskala zerhaut....ich will nicht JA/Nein sondern diese ....ja, selten, nie, nein ( das wäre ja ordinal)
Geht eigentlich eine Ordinalniveau mit der Regressionanalyse und BIg 5 halt? Big 5 ist ja metrisch. Welche Korrealation soll ich denn da wählen? Was soll dieses blöde JA/Nein? warum lässt man nicht die 4 möglichkeiten? Fragen über Fragen....vielleicht kannst du mir nochmal helfen. das wäre sehr nett. LG

[Ellie12]

Obwohl da steht - also in der Instruktion - dass man das vorlesen soll. Kann ich doch genauso gut einen Online Fragebogen konstruieren oder? Oder muss ich das wirklich VORLESEN so wie das in der Instruktion steht u folglich Leute treffen....das ist doch fast unmöglich.

[bele]

Da steht, wenn man weiter liest, auch:

Zusätzlich wurden die dichotomen Items zu einem Skalenwert zusammengefaßt. Dieser konnte die Ausprägungen 0 (kein Item wurde zustimmend beantwortet) bis 7 (alle Items wurden zustimmend beantwortet) annehmen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 präsentier

Damit sollte sich dann auch eine Korrelation rechnen lassen.

Die Leute, die diese Skals entwickelt haben, haben dabei bestimmt tatsächlich Leute getroffen. Denen was das wohl möglich.
Ein Online-Fragebogen ist alles andere als eine Garantie für zahlreiche, die Sach ernst nehmende, Teilnehmer.


LG, Bernhard

[Ellie12]

DANKE! Sehr nett.
Schau mal, was ich nicht verstehe. Bzgl der Validität steht ja das:

Validität

Es wurden Korrelationen zu verschiedenen sozialstrukturellen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, soziale Herkunft etc. berechnet, die als externe Validierung angesehen werden können (Barnes & Kaase, 1979, S. 97 f.).

hmmm, ich muss doch in meiner Arbeit auch auf die Gütekriterien eingehen. Ich kann doch schlecht schreiben " gibt keine Validität oder hier verweise ich auf Barnes....ich brauch doch konkrete Zahlen.

Was soll ich denn da schreiben? Ist die dann überhaupt geeignet? DANKE

[PonderStibbons]

Es wurden Korrelationen zu verschiedenen sozialstrukturellen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, soziale Herkunft etc. berechnet, die als externe Validierung angesehen werden können (Barnes & Kaase, 1979, S. 97 f.).

hmmm, ich muss doch in meiner Arbeit auch auf die Gütekriterien eingehen. Ich kann doch schlecht schreiben " gibt keine Validität oder hier verweise ich auf Barnes....ich brauch doch konkrete Zahlen.

Dann besorge Dir die Arbeit von Barnes & Kaase 1979, S. 97 f. und schreibe die konkreten Zahlen von dort raus?

Und recherchierst zusätzlich in einer Psychologie-Zeitschriftendatenbank mit dem Namen der Skala und/oder
Barnes & Kaase einerseits, "Validity" andererseits? Oder gibt es keine weiteren Veröffentlichungen zu der Skala?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibboons

[Ellie12]

Hallo Helfer!
Ich habe mich jetzt für eine andere Skala entscheiden und zwar die hier, da ich die Auswertung leichter finde. Vielleicht habt ihr mal kurz Zeit. Ihr helft mir wirklich sehr.
Schau mal:

https://zis.gesis.org/skala/Ulrich-Poli ... ien-(POLID)


Jetzt hab ich die BIG 5 auf der einen Seite.
Und 4 politische Ideologien, die auf einer Skala jeweils abgebildet werden. Also
Subskalen: (A) Ökonomischer Libertarismus, (B) Konservativismus, (C) Sozialismus, (D) Liberalismus

Antwortvorgaben pol. Ideologien
Vierstufige Ratingskala mit den Optionen „Stimme überhaupt nicht zu“ (1), „Stimme eher nicht zu“ (2), „Stimme eher zu“ (3) und „Stimme voll und ganz zu“ (4).

Die Auswertung ist so, wie ich es bisher in Hausarbeiten gemacht habe. Bis auf dieses Substraktions-Zeug im Nachgang
Schau mal:
Auswertungshinweise
Jede der Subdimensionen wird durch jeweils vier Items abgebildet. Aus diesen werden zentrierte Mit-telwerte berechnet. Das bedeutet, im ersten Schritt berechnet man den ungewichteten Durchschnitts-wert für jede der Subdimensionen. Anschließend wird davon der ungewichtete Durchschnittswert über alle 16 Items subtrahiert. (Anmerkung:AHHHH???? WARUM) Diese Ideologie-Scores sollen nur für die Befragten berechnet werden, die mindestens drei von vier Items bearbeitet haben. Zwei Items alleine bieten zu wenig Information, um einen Score angemessen zu berechnen. Gleichzeitig führt die Voraussetzung, dass alle Items beant-wortet werden mussten, mitunter zu niedrigeren Fallzahlen, wenn man annimmt, dass 5% (oder mehr) der Befragten mindestens ein missing in der Skala aufweisen werden.



Heißt das, dass ich ich zB. den Mittelwert von Konservatismus nehm und den vom Mittelwert von allen 16 Item (inkl Konservatismus) abzieh und mit diesem Ergebnis gehts dann in Auswertung und Berechnung ins Statisik Programm?

Ich hab ja dann 5 Big Five Werte und 4 Ideologie-Werte? Was für ein stat. Verfahren nehm ich denn? Gehen da einfach ganz viele einfach Korrelationen, nee oder?
Was würdet ihr machen?
Findet ihr die Skala gut?
Macht das für euch Profis Sinn, was ich da vorhabe?
Danke, LG + schönen Sonntag

[PonderStibbons]

Anschließend wird davon der ungewichtete Durchschnittswert über alle 16 Items subtrahiert. (Anmerkung:AHHHH???? WARUM)

Steht womöglich in der Testbeschreibung. Oder in sonstigen Texten, die sich mit diesem Verfahren befassen.

Heißt das, dass ich ich zB. den Mittelwert von Konservatismus nehm und den vom Mittelwert von allen 16 Item (inkl Konservatismus) abzieh

Weiß ich nicht. Vorher hast Du es genau umgekehrt beschrieben.

Ich hab ja dann 5 Big Five Werte und 4 Ideologie-Werte? Was für ein stat. Verfahren nehm ich denn?

Kommt darauf an, welche konkreten wissenschaftlichen Fragestellungen Du hast.
Wenn Dir gar nichts einfällt, dann vielleicht 4 multiple lineare Regressionen.

Macht das für euch Profis Sinn, was ich da vorhabe?

Für zumindest mich ergibt es keinen. Du hast keinen theoretischen Hintergrund, kein Konzept, keine Fragestellung,
keine Hypothesen beschrieben.
Aber was wir hier denken ist sowieso gleichgültig, es kommt darauf an, was der Abnehmer davon hält.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Ellie12]

Danke, PonderStribbons.
Das ist wirklich ein tolles Forum.

Ich hab noch eine klitzekleine Frage naja eigentlich eine große.

Ich habe mich mittlerweile total verloren, weil ich meine Thema nach dem Statistischen Verfahren (Skala etc) auswähle und der inhaltliche Fokus völlig zweitrangig geworden ist. DAs ist natürlich nicht sehr sinnvoll. Aber was soll ich denn machen.... Literaturarbeit ist nicht so gern gesehen....nun gut.

Schau mal PonderStribbons, was meinst du denn, welche Fragestellung Sinn macht.
Ich glaube dass ich mit der Skala POLID von Ullrich was anfangen kann und sie kapiert habe.
Was kann ich denn jetzt noch fragen. Was würde denn Sinn machen deiner Meinung nach?

Ich finde mittlerweile dass es überhaupt gar keinen Sinn mehr macht, die pol. Ideologien und BIG 5 u deren Zusammenhang zu untersuchen. Da ich keine Vermutung habe. Und ich das ziemlich schwammig finde.. also keine gute Sache....

Hättest du denn eine Idee was z.B einen logischen Zusammenhang erklären könnten bzgl pol Ideologien? mir fällt überhaupt keiner ein. Jetzt hab ich mich mit dieser schönen Skala befasst und finde keine UV. Eigentlich wolle ich ja das fragen:


pol. partizipation eine Frage der persönlchkeit?

Da ich die Skala nicht kapierte, hab ich die neue Skala pol. Ideologien genommen. jetzt macht halt meine Forschungsfrage keinen Sinn mehr, finde ich. bzw ist zu schwammig da ich keine vermutung habe. da alle 4 ideologien m.E. rein gar nichts mit den BIG 5 zu tun haben. Pol Partizipation hatte ich eine vermutung.

Was macht denn noch Sinn? Was könnte ich denn noch untersuchen? Welche Forschungsfrage macht sinn?
ich möchte die skala POLID/pol Ideologien behalten, da ich sie kapiert haben.

Danke, Lg

Ellie12