Hi,
wie bele sagte, hat ein confounder einen Effekt auf X als auch auf Y. Diese nicht-kausale Beziehung (aus Sicht des X->Y Effekts) führt zu einer Korrelation zwischen X und Y die eben nichts mit dem X-Effekt zu tun hat und so diesen verzerrt. Das kann man einfach durch statistische Kontrolle lösen. Das Problem ist, dass keine Daten der Welt dir sagen, was ein confounder ist. Dieser ist Teil Deiner theoretischen Annahmen. Du musst also überlegen, welche der Daten im Datensatz eine plausible confounder-Rolle haben sollte.
Ich hab einen neuen Artikel, der das alles explizit diskutiert. Der Artikel ist eigentlich über meta-analytische Strukturgleichungsmodelle, aber ich hab als Teil des editorial boards mal die Gelegenheit genutzt, das zu thematisieren. Relevant hier sind die Abschnitte 2.1, 2.3 und 2.4:
https://link.springer.com/content/pdf/1 ... 0293-6.pdfIst sogar ein flowchart, wie du abcheckst (theoretisch!), ob eine Variable kontrolliert werden kann oder muss oder nicht kontrolliert werden sollte.
Das was bele über die Korrelation eines confounders mit X oder Y sagt (nämlich dass die da sein sollte), stimmt, aber Vorsicht: Die bezieht sich auf die Population und kann durchaus in einem sample nicht-signifikant sein. Dennoch hat auch dann die Kontrolle des confounders seinen Sinn.
Wie gesagt: Ohne Annahmen läuft hier nix
Grüße
Holger
P.S. hab nach Absenden gesehen, dass Bele noch einen post geschrieben hat. 100% agreement. Nur wenn du sowas sie LASSO anwendet, gehst du voll in den "prediction mode", und kannst die Koeffizienten nicht mehr (jenseits ihres "prediction"-Gehaltes) interpretieren. Gerade wenn du Mediatoren blind mit in das LASSO wirfst, kann das je nach Vollständigkeit der Mediation den X-Effekt eliminieren.