STATISTIK-FORUM.de

[AnjaK1996]

Hallo zusammen,

ich habe eine Umfrage durchgeführt (n=196), welche ich nun im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit auswerte. Ich muss diese schon in 10 Tagen abgeben...

Hierbei habe ich unter anderem 4 Fragenkomplexe abgefragt, wobei der erste Fragenkomplex 8 Items hat und die restlichen drei Komplexe je 4 Items.

Nun soll ich laut meinem Dozenten eine Faktorenanalyse zu den vier Komplexen durchführen.

Beim ersten Fragenkomplex ist es nun so, dass das KMO- und Bartlett Kriterium erfüllt sind, aber dass SPSS zwei Kommunalitäten auswirft mit einem Wert unter 0,2.

Kann ich die zwei Items nun einfach von der Berechnung ausschließen? Die Kriterien wären immer noch erfüllt. Oder wäre das nur vor dem Erstellen des Fragebogens erlaubt gewesen?

Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch ehrlich gesagt. Wenn man "unpassende" Items einfach aus der statistischen Auswertung streicht, ist die Berechnung der Güte des Konstrukts dann überhaupt noch valide?

Ich bin leider nicht gut in Statistik, aber ich gebe mein Bestes. Daher bitte ich vielmals um Hilfe!

[PonderStibbons]

Hierbei habe ich unter anderem 4 Fragenkomplexe abgefragt, wobei der erste Fragenkomplex 8 Items hat und die restlichen drei Komplexe je 4 Items.

Wo stammt das her, oder ist das selbstgestrickt?

Nun soll ich laut meinem Dozenten eine Faktorenanalyse zu den vier Komplexen durchführen.

Mit welchem Ziel, zu welchem Zweck?

Und soll es eine explorative oder eine konfirmatorische Analyse sein?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[AnjaK1996]

Der erste Fragenkomplex ist zur Hälfte gemeinsam mit dem Dozenten selbst gestrickt worden, die restlichen drei sind direkt aus der Literatur.

Es ist eine exploratorische Analyse (Maximum Likelihood) mit dem Ziel auf einen Faktor zu laden.

Mit freundlichen Grüßen

Anja

[PonderStibbons]

Der erste Fragenkomplex ist zur Hälfte gemeinsam mit dem Dozenten selbst gestrickt worden, die restlichen drei sind direkt aus der Literatur.

Es ist eine exploratorische Analyse (Maximum Likelihood) mit dem Ziel auf einen Faktor zu laden.

Mit freundlichen Grüßen

Anja

Ich meinte, welchem Zweck dient die Analyse? Welche Frage(n) soll sie beantworten, was soll damit herausgefunden werden und wozu
sollen die Ergebnisse nützlich sein?
Deiner Aussage nach soll nicht bestätigt werden, dass es sich um vier unterscheidbare Skalen handelt, sondern es soll eine einzige Skala
auf Basis der 20 Items gebildet werden?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[AnjaK1996]

Die vier Themenkomplexe untersuchen vier unterschiedliche Dinge. Eine untersucht bspw. die Innovationsfähigkeit und ein anderer die Kaufabsicht.
Nun sollen in den vier Konstrukten Faktorenanalysen durchgeführt werden und dann auf jeweils einen Faktor (also insg. 4) geladen werden mit einer erklärten Varianz >50%.

Meine Hauptfrage ist eigentlich:
Ist das methodisch in Ordnung, bei der Auswertung im Falle von zu geringen Kommunalitäten Items von der Analyse auszuschließen und dann bspw. für das erste Konstrukt mit den restlichen 6 Items eine erneute Analyse durchzuführen, ohne die 2 bereits abgefragten Items?

[PonderStibbons]

Die vier Themenkomplexe untersuchen vier unterschiedliche Dinge. Eine untersucht bspw. die Innovationsfähigkeit und ein anderer die Kaufabsicht.
Nun sollen in den vier Konstrukten Faktorenanalysen durchgeführt werden und dann auf jeweils einen Faktor (also insg. 4) geladen werden mit einer erklärten Varianz >50%.

Ach so, also vier separate Analysen und es geht um die Homogenität.

Ist das methodisch in Ordnung, bei der Auswertung im Falle von zu geringen Kommunalitäten Items von der Analyse auszuschließen und dann bspw. für das erste Konstrukt mit den restlichen 6 Items eine erneute Analyse durchzuführen, ohne die 2 bereits abgefragten Items?

Das Messinstrument am selben Datensatz zu entwickeln, an dem man danach auch die eigentlichen Analysen durchführt,
könnte meines Erachtens zu overfitting und nicht-generalisierbaren Resultaten führen.
Andererseits kannst Du für einen cutoff von 0,2 sicher eine Quelle finden und zitieren, insofern würde ich dann die
Entscheidung dem Betreuer überlassen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[AnjaK1996]

Okay besten Dank.

Eine Frage hätte ich noch: Laut meinem Dozenten soll ich ja auf einen Faktor laden, und die erklärte Varianz soll über 50% betragen.

SPSS spuckt einem ja das aus (Bild in der URL): https://ibb.co/7JPYjqW

Welcher der mittleren Werte in den drei Blöcken ist nun der richtige? Ich hatte gedacht im ersten Block der mittlere, liege ich damit richtig?

Vielen vielen Dank!

Beste Grüße

Anja

[PonderStibbons]

Wenn die Items nur 1 Faktor laden sollen, dann musst Du Deinem Statistikprogramm
auch mitteilen, dass es nur einen Faktor extrahieren soll, nicht drei.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[AnjaK1996]

Ist das so richtig: https://ibb.co/tp4RGTR ?

Habe "Zu extrahierende Faktoren = 1" eingegeben. Wird dann damit also auf genau einen Faktor geladen?

Welche Spalte ist nun die, die mir die Ladung auf dem Faktor mit der zugehörigen Varianz angibt? Die mit 21.910?

Was ich nun aber als viel größeres Problem sehe:

Wenn ichs auf diese Art und Weise mache, haben 6 der 8 Fragen Kommunalitäten unter 0,2... (https://ibb.co/PY99cPZ).

Man muss ja die extrahierte Kommunalität hernehmen, oder ist die anfängliche die richtige, auf deren Basis man abliest?

Sorry, falls ich dich überbeanspruche, ich hänge schon seit einer Woche an dem Problem..

Du hilfst mir aber wirklich sehr!

Liebe Grüße

Anja

[PonderStibbons]

Ich habe nach wie vor Probleme mit der Zielstellung "Nun sollen in den vier Konstrukten Faktorenanalysen durchgeführt werden und dann auf jeweils einen Faktor (also insg. 4) geladen werden mit einer erklärten Varianz >50%." Wenn es empirisch nicht so ist, was dann? Anscheinend lassen sich aus der 8-Item-Skala 2 bis 3 Faktoren extrahieren und die Homogenität ist niedrig. Soll das dann lediglich dokumentiert werden, oder muss die Skala verändert werden, z.B. zwei Subskalen gebildet?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons