STATISTIK-FORUM.de

[totemchief]

Hallo zusammen,

leider bin ich totaler Statistiklaie und auch eine Reihe von Youtubevideos hat mir noch nicht zum Erfolg verholfen, daher erhoffe ich mir Hilfe von Euch.

Ich habe folgendes Problem:

Ich sitze gerade zum ersten Mal an der Entwicklung eines Fragebogens, welcher sich vereinfacht gesagt um die Messung von Lernerfolg drehen soll.
In dem Fragebogen sollen daher versch. Indikatoren oder Blöcke abgefragt werden die wieder versch. Fragen (Items) besitzen.

Blöcke mit je 5-10 Fragen wären u.a. das Lern- resp. das Nutzungsverhalten von versch. angebotenen Lerninhalten (wie MC-Tests, Lernskriptkapitel, Vorlesungsfolien, Lückentextaufgaben usw.), die Lernmotivation oder Lernorganisation. Es wird eine 5-stufige Likertskala verwendet.

Jedenfalls möchte ich nun z.B. den Einfluss des Umfangs der Nutzung bestimmter Lerninhalte auf die Klausurnote messen, wobei ich eigentlich auch motivationale Aspekte beachten muss, da sich Lernerfolg ja nicht nur über die Klausurnote und das Lernen allgemein wiederspiegelt.

Wie gehe ich dabei vor? Kommt hier eine Lineare multiple Regression in Betracht oder zweifaktorielle ANOVA? Das sind die beiden einzigen Methoden, die mir als Laie gerade auf Youtube halbwegs Sinn ergeben haben, wobei ich natürlich auch vollkommen falsch liegen könnte, weil ich einfach null Ahnung von dem ganzen Thema habe und gerade ins kalte Wasser geworfen worden bin

Die Klausurnoten werden mir vorliegen, sodass die Note meine abhängige Variable sein wird.

Wäre super, wenn sich jemand 2 Minuten Zeit nehmen könnte, um mir hier auf die Sprünge zu helfen.

Ich danke euch

[PonderStibbons]

Es wird eine 5-stufige Likertskala verwendet.

Nur nebenbei, falls Du damit die fünfstufige Item-Antwortskala meinst: die heißt nicht
Likert-Skala. Eine Likert-Skala ist ein Messinstrument, das aus mehreren Likert-Items besteht,
die addiert werden.

Wie gehe ich dabei vor? Kommt hier eine Lineare multiple Regression in Betracht oder zweifaktorielle ANOVA?

Soweit ersichtlich, willst Du immer mehrere Items summieren, die Ähnliches erfassen.
Damit lägen eine Reihe von Variablen vor, die man als quasi-intervallskaliert verwenden
könnte. Dementsprechend kommt eine multiple ordinal-logistische Regression von
"Klausurnote" (ordinalskaliert) auf diese Variablen in Betracht. Ergibt am ehesten Sinn,
wenn die Stichprobe nicht klein ist. Vielleicht ließe sich auch eine Begründung finden,
warum man "Klausurnote" als intervallskaliert betrachten kann. In dem Fall würde sich
eine lineare multiple Regression rechnen lassen. Sollte vielleicht der Betreuer/Abnehmer
entscheiden.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[totemchief]

Hey,

erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich meinte natürlich eine fünfstufige Antwortskala. Mir geht's hier vorrangig darum, welchen Einfluss die Nutzung der verfügbaren Lerninhalte auf die Klausurnote haben und dabei möchte ich natürlich auch untersuchen inwiefern versch. summierte Items die Note beeinflussen.

Bspw.:
Anzahl der besuchten Vorlesungen + Anzahl der bearbeiteten Selbstüberprüfungstests + Anzahl der gelesenen Kapitel des begleitenden Lernskripts --> Einfluss auf Note

Ich rechne mit einer Stichprobe von ca. 150-200 Personen. Dann werde ich mich mal etwas schlau machen hinsichtlich einer multiplen ordinal-logistischen Regression.