Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon valediiin » Di 17. Jan 2023, 14:22

Guten Tag Freunde,

habe mich eben registriiert, also bin neu hier. Sorry schon mal falls meine Frage zu unspezifisch ist.

Und zwar arbeite ich gerade an meine Bachelorthesis und versuche grade die richtigen Analysemethoden meines Fragebogens herauszufinden, falls dieser richtig aufbearbeitet wurde. Ich will mit Hifle des Fragebogens den "Transparenzbegriff" anhand eines bestimmten Produktbeispiel, in meinem Fall Wein, messen. Habe Likertskalen dafür entwickelt, in denen ich einzelne Aussagen abfrage. Was ich mir hierbei desöfteren Frage, ist die Defnition der Variablen. Da ich Transparenz (also das hypothetische Konstukt) messen will, frage ich mich ob diese auch als abhängige Variable gilt. In den Likertskalen werden dann die Items abgefragt, wie z.b."Die Rückverfolgbarkeit von Wein erachte ich als sinnvoll." Sind jetzt die einzelnen Items unabhängige Variablen? Wenn z.B. bei einem Item eine Aussage zu der Herkunft eines Produktes steht, bei der anderen eine Aussage über einen bestimmten Produktionsprozess. Ist hierfür eine Dependenz- oder Interdependezanalyse geeignet. Wie sieht es aus mit Hypothesentests? Habe auch 3 Hypothesen formulier. Sorry bin ein richtiger laie in Statistik und mein Betreuer hätte gerne ne Umfrage, hat dies aber selber noch nie gemacht :D
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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon PonderStibbons » Di 17. Jan 2023, 17:13

Ich will mit Hifle des Fragebogens den "Transparenzbegriff" anhand eines bestimmten Produktbeispiel, in meinem Fall Wein, messen. Habe Likertskalen dafür entwickelt, in denen ich einzelne Aussagen abfrage. Was ich mir hierbei desöfteren Frage, ist die Defnition der Variablen. Da ich Transparenz (also das hypothetische Konstukt) messen will, frage ich mich ob diese auch als abhängige Variable gilt.

Das kommt auf de Fragestellung an. Die ist nicht genannt. Und wieso misst Du Transparenz mit mehreren Likertskalen, nicht mit einer?
In den Likertskalen werden dann die Items abgefragt, wie z.b."Die Rückverfolgbarkeit von Wein erachte ich als sinnvoll." Sind jetzt die einzelnen Items unabhängige Variablen?

Wenn man sie einzeln betrachtet, eventuell. Als Bestandteil der Likertskala nicht. Aber wieso unabhängig, oben war noch davon die Rede, ob Transparenz die abhängige Variable ist?
Eventuell müsstest Du noch etwas mehr zu Hintergrund und Fragestellungen schreiben, so ist das etwas schwer nachvollziehbar.
Wenn z.B. bei einem Item eine Aussage zu der Herkunft eines Produktes steht, bei der anderen eine Aussage über eine
n bestimmten Produktionsprozess. Ist hierfür eine Dependenz- oder Interdependezanalyse geeignet.

Was meinst Du damit?
Wie sieht es aus mit Hypothesentests? Habe auch 3 Hypothesen formuliert.

Ich bin etwa ratlos, wie man eine Frage "wie sieht es aus mit Hypothesentests" beantworten soll.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon valediiin » Mi 18. Jan 2023, 14:19

"Das kommt auf de Fragestellung an. Die ist nicht genannt. Und wieso misst Du Transparenz mit mehreren Likertskalen, nicht mit einer?"

Die konkrete Fragestellung ist, was Endverbraucher unter dem Transparenzbegriff verstehen. Und dies will ich anhand der Lieferkette von Wein untersuchen.

"Eventuell müsstest Du noch etwas mehr zu Hintergrund und Fragestellungen schreiben, so ist das etwas schwer nachvollziehbar."

Transparenz bedeutet ja meist, den Einsicht von Informationen. In einer Lieferkette fallen viele Informationen und Daten an. Die Frage ist, welche Informationen dem Endkonsumenten am Ende einen Mehrwert geben und somit Transparenz schaffen. Mit Informationen sind z.B. Informationen über Rohstoffgewinnung, Produktion und Vertieb gemeint. Z.b. bei der Rohstoffgewninnung, interessiert dem Kunden die Herkunft des Weines, welche Personen arbeiten, welche Maschinen werden verwendet etc...? Das wollt ich eben alles abfragen und herausfinden ob die Befragten eben diese Informationen als Transparenz verstehen.

Ich habe eine Likertskala zur Transparenz aufgestellt, also Aussagen was sie allgemein darunter verstehen.

Eine für jeweils der Rohstoffgewinnung, Produktion, und Vertrieb.

Und eine was die Befragten speziell unter "Sicherheit von Informationen" verstehen.

Dies wollte ich alles unter dem Aspekt analysieren, weche der Informationen bzw. Daten aus der Umfrage sie letztendlich als Transparenz verstehen.

Und da es so viele unterschieldiche Analysemethoden gibt, bin ich hier bisschen ratlos und verwirrt welche genau geeignet sind und welche Abhägigkeiten es gibt bzw. was man genau darunter versteht.
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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon PonderStibbons » Mi 18. Jan 2023, 15:02

Ich habe eine Likertskala zur Transparenz aufgestellt, also Aussagen was sie allgemein darunter verstehen.

Du hast anscheinend keine Likert-Skala, sondern eine Reihe von einzelnen Rating-Items, aber da bin ich nicht sicher.
Wie sieht denn ein einzelnes solcher Items konkret aus, also wie ist die Frage formuliert und wie werden die Antworten
gegeben? Wie viele Leute haben die Befragung absolviert, und haben sie auch noch andere Daten geliefert?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon valediiin » Mi 18. Jan 2023, 15:37

PonderStibbons hat geschrieben:
Ich habe eine Likertskala zur Transparenz aufgestellt, also Aussagen was sie allgemein darunter verstehen.

Du hast anscheinend keine Likert-Skala, sondern eine Reihe von einzelnen Rating-Items, aber da bin ich nicht sicher.
Wie sieht denn ein einzelnes solcher Items konkret aus, also wie ist die Frage formuliert und wie werden die Antworten
gegeben? Wie viele Leute haben die Befragung absolviert, und haben sie auch noch andere Daten geliefert?

Mit freundlichen Grüßen

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Bisher habe ich die Berfragung noch nicht gestartet, weil ich erst vorher klären wollte welche Analysemethode am Ende am geeignetsten ist. Auch wollte ich den Fragebogen natürlich noch vorhrer Pre-Testen auf Verständlichkeit, Reliabilität, Dauer usw.

Hier wäre ein Bsp. wie ich es formuliert habe.

Im Folgenden finden Sie Aussagen, die sich mit der Transparenzthematik von Weinlieferketten beschäftigen. Bitte geben Sie an, inwieweit Sie jeder der folgenden Aussagen zustimmen. Skala ist 7 stufig von "lehne voll und ganz ab" bis "stimme voll und ganz zu".

"Informationen über den Wein sollten zu jeder Zeit digital verfügbar sein."

"Die Rückverfolgbarkeit von Wein erachte ich als sinnvoll."

usw...

eine andere Frafe wäre z.B.

Stellen Sie sich vor Sie würden sich für die GEWINNUNG VON ROHSTOFFEN Ihres LIEBLINGSWEINS interessieren. Bitte geben Sie an, wie groß ihr Interesse folgender Informationen bezüglich der Gewinnung von Weinrohstoffen ist. Skala ist 5-stufig von "gar kein Interesse" bis "sehr großes Interesse"

"Wird per Hand oder Maschine gelesen"

"Datum der Ernte"

usw...

Wenn es um Analysemethoden geht, unterscheidet man ja zwischen Struktur-prüfende, d.h. Überprüfung von Zusammenhängen und Struktur-entdeckende Verfahren, d.h. Entdeckung von Zusammenhängen. Ich hatte mir anfangs überlegt eine Faktorenanalyse zu machen, aber an sich ist der Zusammenhang an sich bekannt. Deshalb ist meine Frage eben auch, ob ich eher die Zusammenhänge überprüfen soll, d.h. wie hängt die Vorstellung des Transparenzbegriffes von den einzelnen Informationen ab, die in der Umfrage von den Befragten gegeben werden.
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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon PonderStibbons » Mi 18. Jan 2023, 16:31

Das alles wäre demnach im Bereich Testentwicklung/Testanalyse bzw. Fragebogenentwicklung?
Dazu gibt es eigentlich reichlich Literatur und auf Deinem Studienniveau sollte der Betreuer
genauere Hinweise geben?

Wenn Du "Transparenz" strikt eindimensional anlegen willst, könntest Du die Items nach Bearbeitung
durch die Stichprobe z.B. per exploratorischer Faktorenanalyse daraufhin überprüfen. Ob eine
konformatorische Faltorenanalys mehr bräche, weiß ich nicht.
Außerdem käme der ganze Apparat von Itemanalyse (Itemschwierigkeiten, Trennschärfen) und
Skalenanalyse (Interne Konsistenz, Reliabilität) in Betracht, um gegebenenfalls unpassende Items
zu identifizieren und die Qualität der Skala zu prüfen. Zudem wäre zu überlegen, ob es Außenkriterien
gibt, die man gleich mit erheben und zur Prüfung der Gültigkeit/Aussagekraft (Validität) verwenden kann.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon valediiin » Do 19. Jan 2023, 23:59

Danke für die Antwort, das hat mir schon sehr geholfen!

Ich bin leider ziemlich auf mich allein gestellt, da mein Betreuer leider noch nie empirisch gearbeitet hat.

Ich hätte noch weitere Fragen bezüglich der Likertskalen und der Reliabilität.

Der Gedanke Transparenz strikt eindimensional zu messen, erscheint mir klar.

In meinem Fragebogen verwende ich unterschiedliche Likertskalen. Wie bereits erwähnt 2 7-stufige von "lehne voll und ganz ab" bis "stimme voll und ganz zu".
Des Weiteren verwende ich aber auch 5-stufige Likertskalen von "gar kein Interesse" bis "sehr großes Interesse".

Meine Frage ist nun, ob man das Cronbach's Alpha auf alle Skalen anwendet oder nur jeweils auf eine einzelne Skala. Zudem sind die Stufen ja unterschiedlich und die einzelnen Antwortkategorien unterschiedlich formuliert (z.B. "lehne voll und ganz ab" und "gar kein Interesse). Zudem werden in den 5-stufigen Likertskalen eher einzelne Aspekte abgefragt wie z.B. ob das "Produktionsdatum" oder "welche Transportmittel benutzt werden" von Interesse seien und keine Aussagen bzw. Formulierungen wie in den 7 -stufigen Likertskalen.

Des Weiteren habe ich in den 7-stufigen Likertskalen negative Formulierungen verwendet wie z.B. "Informationen über den Herstellungsprozess empfinde ich als unwichtig." oder "Der Produktionsfortschritt des Weines interessiert mich nicht."

Muss ich diese Formulierungen z.B. in SPSS invertieren und umcodieren?

Viele Grüße valediiin
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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon PonderStibbons » Fr 20. Jan 2023, 10:28

Der Gedanke Transparenz strikt eindimensional zu messen, erscheint mir klar.

Kann ich nicht beurteilen.
In meinem Fragebogen verwende ich unterschiedliche Likertskalen. Wie bereits erwähnt 2 7-stufige von "lehne voll und ganz ab" bis "stimme voll und ganz zu".
Des Weiteren verwende ich aber auch 5-stufige Likertskalen von "gar kein Interesse" bis "sehr großes Interesse".

Ich bin nicht ganz sicher, ob Du den Begriff korrekt verwendest. Das Antwortformat eines Rating-Items heißt nicht Likert-Skala, das ist einfach das k-stufige Antwortformat. Likert-Skala ist die Bezeichnung eines Messinstrumentes, welches aus mehreren Likert-Items besteht, die addiert werden.

Warum Du verschiedene Antwortformulierungen und verschiedene Stufenanzahlen verwendest, erschließt sich mir noch nicht. Wenn Du das einheitlich machst, sparst Du erheblichen Aufwand und erzielst vermutlich brauchbarere Ergebnisse.

Meine Frage ist nun, ob man das Cronbach's Alpha auf alle Skalen anwendet

Hast Du mittlerweile einführende Literatur zur Skalenanalyse (einschließlich Cronbach's) alpha zur Verfügung?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon valediiin » Fr 20. Jan 2023, 18:14

PonderStibbons hat geschrieben:
Meine Frage ist nun, ob man das Cronbach's Alpha auf alle Skalen anwendet

Hast Du mittlerweile einführende Literatur zur Skalenanalyse (einschließlich Cronbach's) alpha zur Verfügung?

Mit freundlichen Grüßen

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Hab ich mittlerweile schlau gemancht, was es mit der Reliabilität auf sich hat.

Ich soll ja den Transparenzbegriff messen. Habe durch probieren mal nen Pre-Test mit Freunden gemacht. Allerdings eine sehr kleine Stichprobe von 10 Personen. Bei der ersten Likertskala kam ein Cronbach's alpha von 0,47 raus, was an sich ja ein "schlechter" Wert ist und sozusagen nicht die Transparenz misst. Allerdings möchte ich in dieser Likertskala genau diese Items abfragen. Könnte man es auch so interpretieren, das die Items nicht die Transparenz messen aufgrund eines niedrigen Cronbachs Alpha, was an sich ja auch ein Ergebnis darstellt?
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Re: Nutzung des richtigen Analyseverfahren

Beitragvon PonderStibbons » Fr 20. Jan 2023, 20:11

Cronbach's alpha ist die interne Konsistenz. Letztlich die Frage, wie hoch die beteiligten Items miteinander korrelieren.

Vielleicht sind Items dazwischen, die alpha "drücken", weil sie nicht so recht zu den anderen passen. Um diese zu
identifizieren, könnte man auf Basis einer ersten Stichprobe (n=10 ist allerdings etwas knapp) die Trennschärfen
(Item-Skala-Korrelationen) betrachten sowie den jeweiligen Wert "wie sähe alpha aus, wenn man dieses Item
herausnimmt".

Mit freundlichen Grüßen

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