Hallo zusammen,
Ich habe ein paar Unklarheiten bzgl der richtigen statistischen Methode für meine Abschlussarbeit. Für Hinweise und Tipps wäre ich wirklich sehr dankbar!
Zu meinem Forschungsprojekt: Eine Interventionsgruppe bekommt eine App zur betrieblichen Gesundheitsförderung, wir erheben den Workability Index (WAI), wenn sie gerade die App erhalten und drei Monate später. Die Kontrollgruppe bekommt keine App und wird auch zu den gleichen zwei Zeitpunkten mit dem WAI untersucht. Ich hänge ein PDF mit Infos zum WAI an. Meine Forschungsfrage ist, ob sich die Nutzung der App positiv auf den WAI auswirkt.
Mein erster Gedanke bzw. vermutlich auch die offensichtliche Wahl wäre ein paired t-test. Das Problem ist, dass der WAI keine metrische Variable ist, er ist nur ordinal skaliert. Er kann Werte von 7 bis 49 Punkten annehmen, je höher, desto besser, aber er kann nicht linear interpretiert werden. 7-27 steht für eine schlechte Arbeitsfähigkeit, 28-36 für eine mittelmäßige, 37-43 für eine gute und 44-49 für eine sehr gute. Deshalb könnte man meinen, dass deshalb nicht-parametrische Tests wie zB Wilcoxon-Test angezeigt wären. In meiner Statistik-Vorlesung wurde allerdings betont, dass dieser Schluss so nicht korrekt sei, zuerst sollte in den erhobenen Daten eine Prüfung auf Normalverteilung durchgeführt werden, bei positivem Ergebnis können und sollen parametrische Tests wie zB paired t-test durchgeführt werden.
Ich habe das bei einer Gelegenheit mit jemandem besprochen, der sich mit Statistik wohl sehr gut auskennt, er hat meine Annahmen ziemlich relativiert, u.A. mit dem Argument, dass die Wahl zwischen parametrisch und nicht-parametrisch hauptsächlich damit zusammen hängt, was ich herausfinden will, und dass man mit nicht-parametrischen Tests vielfältigere Fragestellungen untersuchen könne als mit paramtrischen. Außerdem hat er mir die Verwendung einer linearen Regression empfohlen.
In der Literatur steht allerdings, dass lineare Regression nur verwendet werden kann, wenn die abhängige Variable Intervallskalenqualität hat. Das ist bei meinem Wert, dem Workabilty-Index (WAI) nicht der Fall, es ist eine Ordninalskala, wie oben beschrieben. Findet ihr, dass man die lineare Regression trotzdem verwenden kann? In der Literatur habe ich gesehen, dass für solche Fälle die multinomiale logistische Regression berechnet werden muss. Was wäre damit? Welches statistische Verfahren haltet für angezeigt?
Vielen herzlichen Dank schonmal!