Tja, was soll man da sagen.
Leider wird der Variationskoeffizient größer, es ist einfach so, dass die Mengen
von Woche zu Woche ohne Grund (Wetter, Warenverfügbarkeit, Preis, Saison) um 20% schwanken.
Du warst ja sehr schnell bei der Sache damit, die Saisonalität zu vernachlässigen. Wetter lässt sich nachträglich noch erheben und berücksichtigen. Was ist denn das für ein Kiosk, dessen Preise so schnell schwanken, und wenn, warum kann man die nicht mehr erheben?
dennoch möchte ich eine solche Situation bewerten. Ich bin bwl'ler und habe bezüglich Mathe und Statistik
nur Grundkenntnisse, die in die Jahre gekommen sind.
Also wenn ich Kioskbesitzer wäre, dann würde ich mir keinen Berater wünschen, der nur Grundkenntnisse hat und deshalb Zeitreihen mit komplexen Saisonalitäten mit t-Test oder Wilcoxon-Tests angeht. Im Rahmen einer Hausaufgabe kann man das sicher mal machen, aber doch nicht, wenn wirtschaftliches Wohl und Wehe eines Kiosks auf dem Spiel steht.
Hier bin ich der Meinung dass es sich um abhänige Stichproben handelt.
Inwiefern?
Da ich aber eher weniger als 30 Stichproben (Wochenwerte) haben
Du hast sehr viel mehr Tage als Du Wochen hast und es klang so, als ob Dir die Tageswerte zur Verfügung stünden.
soll man von dem t-test auf den wilcoxon test ausweichen.
Nun gibt es t-Tests und auch Wilcoxon-Tests für verbundene und unverbundene Stichproben, sodass bei der Wahl des Tests eine gute Begründung für die Verbundenheit gewählt werden muss. Wenn Du Tages- statt Wochenwerten nämest hättest Du kaum mehr Annahmenverletzungen aber deutlich über 30 Beobachtungen in jeder Gruppe (bei 12 Wochen und 5 Wochentagen 60 Beobachtungen, bei einem Kiosk eher 6 Wochentage und damit 72 Beobachtungen je Gruppe). Damit läge nicht nur mehr Information vor sondern auch so Dinge wie Verteilungsvoraussetzungen werden unkomplizierter (Probleme mit fehlender Unabhängigkeit der Beobachtungen wird man darüber nicht los. Zeitreihen sind halt keine Losziehungen, solange das nicht lauf Aufgabenstellung anzunehmen ist).
Oder muss ich nur sicherstellen, dass der Variationskoeffizient in der Testphase wie in der Vergleichsphase ist und schon
kann ich beide Mittelwerte vergleichen?
Du kannst gar nicht sicherstellen, dass die Variationskoeffizienten gleich sind. Selbst dann wären die Mittelwerte nicht einfach vergleichbar.
Bin ich da auf dem richtigen Weg?
Keine Ahnung, hängt vom Ziel ab. Auf dem richtigen Weg zur Beantwortung einer Hausaufgabe mit den durchgenommenen Mitteln? Vielleicht. Auf dem Weg, einen Kioskbesitzer verantwortungsvoll zu beraten? Eher nicht. Eine solche Situation bewerten zu können (wie oben von Dir geschrieben)? Ganz bestimmt nicht. Da wären ein Buch über Statistikgrundlagen gefolgt von einem Buch über Zeitreihenanalyse bestimmt der bessere Weg als Fragen an anonyme Gestalten im Internet.
Grüße,
Bernhard