von Holgonaut » So 5. Feb 2023, 09:15
Hi,
was meinst du mit dem "Modell" im Artikel? Das Beispiel? Mir ging es um das Konzept der testbaren Implikationen, die der Chi-Quadrat-Test zusammenfasst. Fitindizes sind zwar Praxis, aber wenn du es sauber machen willst, solltest du das Modell testen. AMOS gibt ja diesen CMIN Wert und die DF aus und damit hast du automatisch einen Test, der die H0 testet, dass die modellimplizite Korrelationsmatrix identisch ist mit der empirischen Matrix. Du willst eine nicht-sign. Test, weil ein signifikanter Test sagt, dass es eine überzufällige Abweichung gibt. Der Test (d.h. der p-Wert) wird in AMOS auch ausgegeben.
Über die Fitindizes gibt es schon eine jahrzehntelange Debatte. Sehr hilfreicht ist das "special issue" dazu in Personality and Individual Differences, 2007, 42(5)
Wenn du mehrere Mediatoren hast, musst du dir Gedanken machen, wie die Korrelationen der Mediatoren untereinander zustande kam--also ob die sich gegenseitig beeinflussen, oder ob die Korrelation von gemeinsamen, nicht im Modell befindlichen Faktoren generiert wurde. Ersteres würde die Spezifikation von Effekten notwendig machen--letzteres die von Fehlerkorrelationen. Wenn du keine Beziehungen modellierst, machst du implizit die Annahme, dass die UV(n) die einzigen gemeinsamen Ursachen der Mediatoren sind. Da das in der Regeln unsinnig ist, führt ein Fixieren der Effekte/Fehlerkorrelationen zu einem misfit.
Grüße
Holger