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[pavo_3]

Hallo zusammen,

da ich nach langer Suche leider keine zufriedenstellende Antwort finden konnte, dachte ich mir ich versuche mein Glück hier.

Hintergrund:
Für ein Uni Projekt, möchte ich den Einfluss von 5 Faktoren (Unterhaltsamkeit, Irritation, Information, Glaubwürdigkeit und Kongruenz) auf die Einstellung zur Werbung messen. Das ganze soll für 4 verschiedene Werbearten (Bannerwerbung, Product Placement, Videowerbung und Sponsoring) gemessen werden.

Geplante Durchführung:
4 Experimentalgruppen beantworten jeweils einen der 4 Fragebögen (Ein Fragebogen behandelt je eine Werbeart). Im Fragebogen wird ein Beispiel der entsprechenden Werbeart gezeigt und anschließend werden die Fragen zur Messung der 5 Faktoren gestellt.

Die eigentliche Frage:
Reicht es in diesem Fall, jeweils nur ein Beispiel der entsprechenden Werbeart zu zeigen oder muss ich für ein aussagekräftiges Ergebnis mehrere Beispiele zeigen? (Da es beispielsweise auch Bannerwerbungen mit höherer Unterhaltsamkeit, oder höherem Informationsgehalt geben kann.)
In anderen Worten: Kann ich aufgrund eines Beispiels darauf schließen, ob und am besten auch wie sehr die 5 Faktoren jeweils die Einstellung zur Werbung beeinflussen?

Zur Veranschaulichung wäre folgend noch ein Pre-Test Link (keine Speicherung der Angaben):
https://www.soscisurvey.de/wirksamkeit- ... EvcJzene51

Bonusfrage für extra gutes Karma:
Würdet ihr das ganze mit einer PLS Analyse oder einer multiplen Regression auswerten?

Ich bedanke mich vielmals im Voraus!!!

Beste Grüße,
Patrick

[PonderStibbons]

Für ein Uni Projekt, möchte ich den Einfluss von 5 Faktoren (Unterhaltsamkeit, Irritation, Information, Glaubwürdigkeit und Kongruenz) auf die Einstellung zur Werbung messen. Das ganze soll für 4 verschiedene Werbearten (Bannerwerbung, Product Placement, Videowerbung und Sponsoring) gemessen werden.

Das ist ein Thema, aber es ist weder eine klare Fragestellung noch ein theoretisches Modell. Dazu dann methodische Detailfragen
zu beantworten, wäre Stocherei im Nebel. Allerdings scheint die Sache nicht so besonders ungewöhnlich zu sein, weswegen
die Methodik anderer Untersuchungen in dem Bereich als Orientierung herangezogen werden sollte. Oder gibt es die nicht?

Ein theoretischer Hintergrund, klare Fragestellungen und/oder ein theoretisches Modell, das die Zusammenhänge zwischen den Konstrukten
beschreibt, gerne auch mit einem ein Hinweis darauf, wie die abhängige Variable gemessen wird -- all sowas würde wie gesagt die Bearbeitung
des Problems erleichtern.

Just my tuppence

PonderStibbons

[pavo_3]

Hallo PonderStibbons,

danke für deine Antwort!

Ich wollte mich möglichst kurz fassen, daher der Mangel an Details.
In erster Linie wollte ich eben nur wissen, ob ein Beispiel einer Werbung reicht um die Aussage treffen zu können, dass beispielsweise der Faktor "Unterhaltsamkeit" einen positiven Einfluss auf die "Einstellung zur Werbung" hat. Das ganze dann eben für 5 Faktoren und für 4 Werbearten.

Die grundlegende Fragestellung ist: Welche Werbemaßnahmen in der heutigen Gaming-Branche wirken am effektivsten auf Gamer?
Um auf die Antwort dieser Frage hinzuarbeiten, möchte ich erforschen, welche der 5 Faktoren dazu beitragen, dass die jeweilige Werbeart positiv (oder negativ) wahrgenommen wird. Anschließend soll dies mit den anderen Werbearten verglichen werden.
Ich möchte also zunächst die Hypothesen je für jede Werbeart beantworten und anschließend prüfen, ob sich erkennen lässt, dass bspw. die "Unterhaltsamkeit" mehr Einfluss auf die "Einstellung zur Werbung" bei einer Bannerwerbung hat, als bspw. bei einer Product Placement Werbung.

In bisheriger Theorie gibt es bereits Forschungen die dafür sprechen, dass die besagten Faktoren einen positiven Einfluss auf die Einstellung zur Werbung haben. Jedoch möchte ich das ganze bezogen zum Thema Gaming (und erweitert) testen.

Meine Hypothesen sind:
H1: Die Irritation der Werbung hat einen negativen Einfluss auf die Einstellung zur Werbung
H2: Die Informationen der Werbung hat einen positiven Einfluss auf die Einstellung zur Werbung
H3: Die Unterhaltung der Werbung hat einen positiven Einfluss auf die Einstellung zur Werbung
H4: Die Glaubwürdigkeit der Werbung hat einen positiven Einfluss auf die Einstellung zur Werbung
H5: Die Kongruenz der Werbung (zum Thema Gaming) hat einen positiven Einfluss auf die Einstellung zur Werbung
H6: Die Einstellung zur Werbung hat einen positiven Einfluss zur Kaufabsicht

Ich hoffe ich habe mein Anliegen nun gut erklärt!

Vielen Dank nochmal und beste Grüße,
Patrick

[PonderStibbons]

Das ist also ein Mediationsmodell?

Werbeart -> wahrgenommene Unterhaltsamkeit, Irritation, Information, Glaubwürdigkeit und Kongruenz -> Einstellung zur Werbung (wie definiert und gemessen?)

Andererseits, in Deinen Hypothesen kommen die Werbearten überhaupt nicht vor?

Wie unterscheidest Du übrigens Einstellung zur Werbung (unter den Aspekten Unterhaltsamkeit, Irritation, Information, Glaubwürdigkeit und Kongruenz) von Einstellung zur Werbung?

Übrigens wäre ein Messwiederholungsdesign (jeder Proband sieht mehrere oder vielleicht sogar alle Werbearten) im Zweifel stärker und erfordert weniger Probanden.

Was die Frage nach der Zahl der Stimuli pro Werbeart angeht, ich würde mir Gedanken machen bzw. Literatur konsultieren, welche Merkmale einer Werbung den Effekt der Werbeart moderieren könnten (mal völlig ins Blaue: "der Unterschied zwischen Banner und Produkt Placement hinsichtlich Glaubwürdigkeit ist abhängig von der Art des beworbenen Produkts"; "der Unterschied zwischen Video und Banner hinsichtlich UNterhaltsamkeit ist abhängig von der Farbigkeit der Gestaltung") . Deine berechtigte Sorge ist anscheinend, dass etwaige Effekte sonst ganz spezifisch nur für diese eine Ausgestaltung der einzelnen Werbearten gelten. Da würden theoriegeleitete Variationen sinnvoll erscheinen, aber kannst Du den Aufwand leisten?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[pavo_3]

Hallo PonderStibbons,

ich weiß deine Hilfe wirklich wahnsinnig zu schätzen, daher entschuldige bitte, falls ich an dir vorbei rede.

Meine Arbeit ist in erster Linie an "Consumer attitudes toward online video advertisement: YouTube as a platform" (Yang et al., 2017) angelehnt:
Purpose: Aim to investigate consumer attitudes toward advertisement while they are watching online videos on YouTube.
Methodology: The Paper investigates consideration of the factors affecting attitudes toward advertisement following Brackett and Carr’s (2001) Web Advertising Attitudes Model and combined it with the theory of reasoned action.
Findings: Findings indicate that entertainment, informativeness, irritation and credibility have an influence on attitudes.

In meiner Arbeit möchte ich die Forschung um den Faktor Kongruenz (Wie sehr die Werbung zum Thema Gaming passt) erweitern, und ausschließlich auf Videos zum Thema Gaming beziehen. Das ganze dann eben je für 4 Werbearten testen um anschließend die 4 Hypothesenmodelle mit den ermittelten Pfadkoeffizienten zu vergleichen und zu prüfen, ob sich Unterschiede erkennen lassen.

Das mit der Hypothesenbezeichnung ist ein guter Einwand!
Bedeutet ich müsste die Hypothesen wie folgt unterteilen:
H1.1: Die Irritation der Werbung hat einen negativen Einfluss auf die Einstellung zur Banner-Werbung
H1.2: Die Irritation der Werbung hat einen negativen Einfluss auf die Einstellung zur Sponsoring-Werbung
H1.3:...
H1.4:...
H2.1: Die Informationen der Werbung hat einen positiven Einfluss auf die Einstellung zur Banner-Werbung
usw...

Ein Messwiederholungsdesign war auch mein erster Plan, jedoch möchte mein Professor 4 verschiedene Experimentalgruppen...

Bezüglich der Zahl der Stimuli pro Werbeart: Genau das meinte ich, ja! Ich fürchte eben, dass ich mir den Aufwand nicht leisten kann, da meine Umfrage sonst zu lange werden würde und ich voraussichtlich eh schon Probleme mit der Probandenzahl haben werde. Außerdem wüsste ich nicht wo ich dann die Grenze an Beispielen ziehen müsste, da ich ja theoretisch für jeden Faktor ein positives und ein negatives Beispiel aufführen müsste um alles abzudecken (und das auch noch für jede Werbeart). (Z.B.: Eine Bannerwerbung die sehr unterhaltsam ist und eine die es gar nicht ist. Eine die sehr informativ ist und eine die es gar nicht ist... usw...)

Falls relevant folgend noch die verwendeten Konstrukte, deren Items, sowie die Quelle:
Entertainment (Ducoffe, 1996)
The advertising is entertaining
The advertising is enjoyable
The advertising is pleasing

Informativeness (Ducoffe, 1996)
The advertising is a good source of product information
The advertising supplies relevant product information
The advertising provides timely information

Irritation (Ducoffe, 1996)
The advertising is annoying
The advertising is irritating

Credibility (Carr, 2001)
The advertising is credible
The advertising is trustworthy
The advertising is believable
Tsang et al. (2004), Brackett and

Attitudes (Tsang et al., 2004; Brackett and Carr, 2001)
Please use the descriptive words listed below to indicate your overall impression of the advertising
Bad 1 2 3 4 5 6 7 Good
Unfavorable 1 2 3 4 5 6 7 Favorable
Dislike 1 2 3 4 5 6 7 Like

Congruence (Drengner et al., 2011)
Well suited/poorly suited
Well-matched/poorly matched
Logical/illogical
Compatible/not compatible
Congruent/not congruent

Ansonsten kann ich erstmal nichts weiter als nochmal danke sagen. Ich hoffe ich bereite dir kein Kopfzerbrechen wie mir selbst...

Beste Grüße,
Patrick

[PonderStibbons]

H1.1: Die Irritation der Werbung hat einen negativen Einfluss auf die Einstellung zur Banner-Werbung
H1.2: Die Irritation der Werbung hat einen negativen Einfluss auf die Einstellung zur Sponsoring-Werbung
H1.3:...
H1.4:...
H2.1: Die Informationen der Werbung hat einen positiven Einfluss auf die Einstellung zur Banner-Werbung
usw...

Das ändert nichts an dem Umstand, dass die Werbe-Art nicht vorkommt. Du sagst doch für alle 4 denselben Effekt voraus. Nirgends taucht
ein Unterschied zwischen den 4 Werbe-Arten auf, weder hinsichtlich Irritation usw., noch hinsichtlich Einstellung.

Bezüglich der Zahl der Stimuli pro Werbeart: Genau das meinte ich, ja! Ich fürchte eben, dass ich mir den Aufwand nicht leisten kann, da meine Umfrage sonst zu lange werden würde und ich voraussichtlich eh schon Probleme mit der Probandenzahl haben werde.

Wenn es eh nicht geht, ist doch die Frage müßig, oder nicht?

Und anscheinend ist Dein Stimulusmaterial sowieso nur dazu da, um bei den Probanden Eindrücke von Unterhaltsamkeit, Irritation,
Information, Glaubwürdigkeit und Kongruenz zu erzeugen, nicht als zu untersuchender Faktor (wie gesagt, es gibt keine Hypothese
zum Effekt von Werbeart).

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[pavo_3]

Hallo PonderStibbons,

jetzt hat es endlich klick bei mir gemacht. Vielen Dank!
Ich werde die Werbearten nun einfach außen vor lassen und nur den generellen Einfluss der Faktoren auf die Einstellung zur Werbung für meine Forschung berücksichtigen. Wie bereits gesagt, wäre alles andere zu umfangreich/aufwändig.
Hat dann ja auch den Vorteil, dass sich die Ergebnisse dann auf mehr als die 4 Werbearten anwenden lassen. Stattdessen sehe ich welche der untersuchten Faktoren die größte Rolle für die positive Einstellung zur Werbung spielen.
(Alles in einem Fragebogen mit mehreren Beispielen von Werbungen, ggf. den Probanden per Zufall zugewiesen.)

Danke und beste Grüße,
Patrick