Nominal Ordinal Korrelation Likert

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Nominal Ordinal Korrelation Likert

Beitragvon Jan1990 » Di 11. Apr 2023, 13:17

Guten Tag, ich fasse mich einmal kurz.

Welchen statistischen Test nutzt man am besten zur Prüfung von Korrelationen bei einer 5-stufigen Likert-Skala (von "stimme vollständig nicht zu" bis "stimme vollständig zu) und einer nominalskalierten Variable, z. B. höchster Schulabschluss (Abitur, Realschule, Hauptschule etc.)?

Eine Likert-Skala ist normalerweise ordinalskaliert. Darf man diese z. B. bei sozialwissenschaftlichen Studien auch als intervallskalierte Skala betrachten? Da habe ich unterschiedliche Ansichten gelesen.
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Re: Nominal Ordinal Korrelation Likert

Beitragvon PonderStibbons » Di 11. Apr 2023, 13:51

Jan1990 hat geschrieben:Guten Tag, ich fasse mich einmal kurz

Leider so kurz, dass die Stichprobengröße fehlt. Für die Verfahrensauswahl kann es eine Rolle spielen, ob n=8 oder n=8000.

Welchen statistischen Test nutzt man am besten zur Prüfung von Korrelationen bei einer 5-stufigen Likert-Skala (von "stimme vollständig nicht zu" bis "stimme vollständig zu)

Was Du beschreibst, ist keine Likert-Skala, sondern das Antwortformat eines einfachen Rating-Items. Likert-Skalen sind Messinstrumente, die aus mehreren Items vom Likert-Typ bestehen, die summiert werden. Likert-Skalen werden als intervallskaliert behandelt, ein fünfstufiges Item ist streng genommen ordinalskaliert. Siehe auch hier: nutzung-des-forums-f44/likertskalen-und-anderes-t9192.html

und einer nominalskalierten Variable, z. B. höchster Schulabschluss (Abitur, Realschule, Hauptschule etc.)?

Bildungsabschlüsse könnten auch ordinal sein.
Zusammenhang ordinal/nominal kann der Kruskal-Wallis-Test prüfen, ordinal/ordinal Spearman-Rangkorrelation.

Da habe ich unterschiedliche Ansichten gelesen.

Vielleicht, weil hochbezahlte Wissenschaftler einen Begriff falsch verwenden, statt wenigstens mal bei Wikipedia nachzulesen.

Natürlich findet man oft, dass fünfstufige Rating-Items mit Mittelwert usw. ausgewertet werde, das hat mit Likert aber nichts zu tun (übrigens ebenso wenig wie „Stimme vollständig nicht zu“ mit ordentlichen Deutsch zu tun hat; wer hat denn diese seltsame Übersetzung von „completely disagree“ verbrochen und publiziert, statt das übliche „Stimme überhaupt nicht zu“ zu verwenden?).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Nominal Ordinal Korrelation Likert

Beitragvon Jan1990 » Di 11. Apr 2023, 16:18

Ok, vielen Dank. Also für Zusammenhang ordinal/nominal kann man den Kruskal-Wallis-Test nutzen?
Ich hatte gelesen, dass der Kruskal-Wallis-Test nur bei ordinal verwendet wird (z. B. hier: https://www.methodenberatung.uzh.ch/de/ ... uskal.html ). Daher war ich mir nicht sicher.

Hier die ausführliche Fassung. Ich würde gerne einen Fragebogen erstellen und verschiedene Items u. a. in einer Fragebogenbatterie erheben. Der Rücklauf soll 1000 Fragebögen sein. Nehmen wir also n = 700 an.

Die Frage lautet: "Wie sehr stimmen Sie folgenden Aussagen zu?" Die Antwortmöglichkeiten sind tabellarisch von links nach rechts: "Stimme überhaupt nicht zu", Stimme zu", "Stimme weder zu noch lehne ab", "Stimme zu", "Stimme voll und ganz zu". Darunter folgt eine tabellarische Auflistung der Aussagen, denen man zustimmen kann.

    Der Kurs hat mir geholfen einen Job zu finden.
    Ich bin daran interessiert, weiter in dem Bereich zu arbeiten
    Die fachliche Anleitung im Kurs war sehr gut
    ...

Ich hatte das bisher immer als Likert-Skala verstanden, aber da lag ich wohl falsch?

Die Antworten würde ich dann gerne nach Alter, Geschlecht etc. prüfen, ob hier Korrelationen bestehen, um zu prüfen, ob Männern z. B. den Kurs besser gefallen hat. Also wäre hier der Kruskal-Wallis-Test angebracht?
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Re: Nominal Ordinal Korrelation Likert

Beitragvon PonderStibbons » Di 11. Apr 2023, 16:38

Jan1990 hat geschrieben:Ok, vielen Dank. Also für Zusammenhang ordinal/nominal kann man den Kruskal-Wallis-Test nutzen?
Ich hatte gelesen, dass der Kruskal-Wallis-Test nur bei ordinal verwendet wird (z. B. hier: https://www.methodenberatung.uzh.ch/de/ ... uskal.html ). Daher war ich mir nicht sicher.

Die Referenz sagt dasselbe wie mein Text, es können mehrere Gruppen (kategoriale Skala) hinsichtlich eines ordinalskalierten Merkmals verglichen werden.
Hier die ausführliche Fassung. Ich würde gerne einen Fragebogen erstellen und verschiedene Items u. a. in einer Fragebogenbatterie erheben. Der Rücklauf soll 1000 Fragebögen sein. Nehmen wir also n = 700 an.

Dass Du Dir schon vorher die Auswertung überlegst statt wie die meisten hier Fragenden erst dann, wenn Daten vorliegen (und evtl. grobe Erhebungsfehler ausgebügelt werden sollen), finde ich aufrichtig begrüßenswert.

Zu Likert-Skalen habe ich in meinem letzten Beitrag einen Text verlinkt.

Die Antworten würde ich dann gerne nach Alter, Geschlecht etc. prüfen, ob hier Korrelationen bestehen, um zu prüfen, ob Männern z. B. den Kurs besser gefallen hat. Also wäre hier der Kruskal-Wallis-Test angebracht?

Für Geschlecht binär wäre U-Test geeignet. Für Alter die Spearman-Korrelation.

Du könntest mal nach Statistik Entscheidungsbaum mit einer Suchmaschine recherchieren.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Nominal Ordinal Korrelation Likert

Beitragvon Jan1990 » Di 11. Apr 2023, 20:41

Ah, vielen Dank. Statistik Entscheidungsbaum wollte ich schon gestern finden, aber hatte nicht mehr im Kopf das es "Entscheidungsbaum" hieß. Das schaue ich mir dann alles noch genau an.

Den Kruskal-Wallis-Test könnte man, so wie ich die Voraussetzungen verstehe, auch bei Geschlecht anwenden oder irre ich mich da?
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