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[Minispider]

Hallo zusammen!

Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich eine quantitative Erhebung durchgeführt. Insgesamt enthält der Datensatz 9 verschiedene Variablen, die miteinander verglichen werden sollen. Die Variablen teilen sich wie folgt auf:

Sozialisationstaktiken:
1. Kollektiv vs. Indiviudell
2. Formal vs. Informal
3. Sequentiell vs. Zufällig
4. Fixiert vs. Variabel
5. Seriell vs. Disjunktiv
6. Aufbauend vs. Zerstörend

Newcomer Adjustment:
7. Rollenklarheit
8. Soziale Akzeptanz
9. Selbstwirksamkeit

Alle genannten Variablen wurden innerhalb des Fragebogen anhand einer 5er-Likert-Skala erhoben und durch die Probanden bewertet.

Da ich im Laufe meines gesamten Studiums leider wenig Kontaktpunkte mit statistischen Verfahren und deren Auswertung besitze, wende ich mich nun an euch. Mir stellt sich nun die Frage, welche statistischen Auswertungsverfahren ich zu nutzen habe. Das deskriptive Vorgehen ist für mich soweit klar. Aktuelle Probleme sehe ich bei der Inferenzstatistik.

Welches/welche Verfahren muss ich innerhalb der Inferenzstatistik nun nutzen, um Ansagen bezüglich des Zusammenwirkens der Variablen tätigen zu können?

[PonderStibbons]

Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich eine quantitative Erhebung durchgeführt.

Wie lauten denn Thema und Fragestellung und wie groß ist die Stichprobe?

Alle genannten Variablen wurden innerhalb des Fragebogen anhand einer 5er-Likert-Skala erhoben und durch die Probanden bewertet.

Das 5stufige ist keine Likert-Skala, sondern einfach das Antwortformat eines Rating-Items.
Likert-Skala ist die Bezeichnung für ein Messinstrument, das aus mehreren Items vom Likert-Typ
besteht, die addiert werden. Frage deswegen: hast Du nur 9 fünfstufige Rating-Items vorliegen
(streng genommen ordinal skalierte Variablen), oder 9 Likert-Skalen aus jeweils mehreren Items
(die Summenscores werden in der Regel als intervallskaliert behandelt).

Welches/welche Verfahren muss ich innerhalb der Inferenzstatistik nun nutzen, um Ansagen bezüglich des Zusammenwirkens der Variablen tätigen zu können?

Zusammenwirken wobei? Oder was meintest Du eingangs mit "miteinander vergleichen"?
We gesagt ist es erforderlich, Thema und Fragestellung anzugeben, sonst muss man hier
zu viel erraten.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[bele]

Das deskriptive Vorgehen ist für mich soweit klar.

Uns nicht. Es wäre vielleicht eine Hilfe für uns, Deine Aufgabenstellung besser zu verstehen, wenn Du das teilst.

Aktuelle Probleme sehe ich bei der Inferenzstatistik.

Inferenzstatistik beantwortet konkrete Fragen. Welche konkrete Frage willst Du beantworten?

um Ansagen bezüglich des Zusammenwirkens der Variablen tätigen zu können?

Bisher war nur von Variablen die Rede. Wirkungen und Zusammenwirken sind neu. Welche Art von Wirken ist gemeint und wie wurde es erhoben?

LG,
Bernhard

[Minispider]

Hallo PonderStibbons,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Bitte entschuldigen Sie die unzureichenden Informationen meinerseits.

Das Thema der Arbeit lautet: Die Auswirkungen von organisationalen Sozialisationstaktiken (6 Variablen) auf das Newcomer Adjustement (3 Variablen). Insgesamt haben um die 100 Probanden teilgenommen. Der Datensatz muss allerdings noch bereinigt werden, sodass ungefähr mit einer Stichprobengröße von 80 gerechnet werden kann.

Es wurde eine 5 Stufige Skala zur Bewertung genutzt (trifft überhaupt nicht zu, trifft eher nicht zu, trifft mittelmässig zu, trifft eher zu, trifft vollständig zu).

Für die Erhebung der Sozialisationstaktiken wurde eine bewährte Skala genutzt. Um bspw. "Kollektiv vs. Individuell" erfassen zu können, wurden pro Rubrik 5 Fragen gestellt. Also wurden zur Erfassung der Taktiken insgesamt 30 Fragen formuliert, wobei jeweils 5 Fragen pro Dimension (Kollektiv vs. individuell, Formal vs. Informal usw.) gestellt wurden.

Ich möchte also den Einfluss oder die Auswirkungen der Taktiken auf das Newcomer Adjustment feststellen. Zum Beispiel: Hat Person 1 einen hohen Grad an Rollenklarheit, Wenn Person 1 eher Kollektiv sozialisiert wurde?

Ich habe aktuell ein wenig Probleme mein konkretes Anliegen mit dieser Frage in Worte zu fassen. Ich hoffe, dass ich Ihnen ein Gefühl meines gewünschten Vorgehens vermitteln konnte. Vielen Dank schon mal für Ihre Hilfe!

VG

[bele]

Ich möchte also den Einfluss oder die Auswirkungen der Taktiken auf das Newcomer Adjustment feststellen. Zum Beispiel: Hat Person 1 einen hohen Grad an Rollenklarheit, Wenn Person 1 eher Kollektiv sozialisiert wurde?

Ich habe aktuell ein wenig Probleme mein konkretes Anliegen mit dieser Frage in Worte zu fassen.

Auf Masterniveau sollte man das wohl nicht mehr bivariat durch Korrelationen sondern unter gleichzeitiger Einbeziehung aller Variablen in Form einer Regression machen. Wenn man nicht weiß, welche Regression man machen soll, dann prüft man zuerst, ob es eine multiple lineare Regression tut. Das ist halt der Klassiker.

Die Sozialisationstaktiven scheinen doch Likertskalen zu sein und könnten dann als metrische Prädiktoren in einem linearen Modell verwendet werden. Kannst Du zu Newcomer Adjustment noch mehr zum Skalenniveau sagen? Sind das drei Aspekte die addiert werden oder planen wir drei Regressionen für die drei verschiedenen Aspekte von Newcomer Adjustment?

80 Beobachtungen für 6 Prädiktoren ist grundsätzlich nicht schlecht aber auch nicht übermäßig generös. Hast Du eine Vorstellung davon, ob die sechs Prädiktoren voneinander unabhängig oder miteinander hoch korreliert sein werden?

LG,
Bernhard

[Minispider]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für deine Hilfestellung!

Das Newcomer Adjustment setzt sich, wie oben beschrieben, aus der Rollenklarheit (5 Fragen) , der sozialen Akzeptanz (7 Fragen) und der Selbstwirksamkeit (3 Fragen) zusammen. Hier wurden ebenfalls die fünf Einstufungen in den Fragen, wie bei den Taktiken verwendet.

VG Tim

[Minispider]

80 Beobachtungen für 6 Prädiktoren ist grundsätzlich nicht schlecht aber auch nicht übermäßig generös. Hast Du eine Vorstellung davon, ob die sechs Prädiktoren voneinander unabhängig oder miteinander hoch korreliert sein werden?

Die Zielgruppe ist ein Ausbildungsberuf, weshalb es für mich sehr schwer war, so viele Probanden zu generieren. Laut den theoretischen Grundlagen und Modellen, auf denen meine Thematik beruht, korrelieren die Taktiken mit den Adjustements.

[bele]

Hallo Minispider,

wenn sowohl die Prädiktoren als auch jeweils die Abhängige Variable (ich gehe hier von je einer getrennten Regression für jede Adjustment-Form aus) metrisch sind und man kein spezielles Regressionsverfahren aus theoretischen Gründen bevorzugt, dann ist die "normale/OLS" multiple lineare Regression i. d. R. die Voreinstellung.

Meine Frage war nicht, ob die Taktiken mit den Adjustments, sondern ob sie untereinander korrelieren. Für die Frage, ob die Taktiken in Beziehung zu den Adjustments stehen spielt das keine Rolle, wenn aber unterschieden werden soll, welche Taktik wieviel beiträgt, dann wird das vielleicht relevant (Stichwort "Multikollinearität").

LG,
Bernhard