Die eine Gruppe umfasst 90 Personen und die andere 89 Personen.
Das ist an sich ganz gut, weil Varianzhomogenität nur bei sehr ungleiche Gruppen ein Problem ist.
Ich fürchte allerdings, das Du die Gruppen durch einen Mediansplit hergestellt hast? Oder hat sich
das per Zufall tatsächlich so ergeben?
Dabei diente das Auswahlverfahren als Within-Subject-Variable und die Computer-Selbstwirksamkeit als Between-Subjects-Variable. Die abhängige Variable (Bewerbendenreaktion) wurde mithilfe eines Fragebogens auf einer fünfstufigen Likertskala gemessen.
Ich nehme an, gemeint ist tatsächlich eine Likert-Skala (ein Messinstrument, das aus mehreren Likert-Items
besteht, die summiert werden), nicht ein einzelnes Item vom Likert-Typ? Ich frage das zur Sicherheit, weil die
Bezeichnungen sehr oft durcheinander gehen und Likert-Skalen quasi intervallskaliert sind, Likert-Items
streng genommen nicht.
Warum kategorisierst Du die Probanden? Die Hypothese lässt sich sehr gut über die Wechselwirkung
zwischen Selbstwirksamkeit-Score und Stimulustyp testen. Das umginge die massenhaften statistischen
und inhaltlichen Probleme des Kategorisierens. Diese Zweiteilung vernichtet die Informationen, die in
den kontinuierlichen Messungen steckt; sie steckt extrem unterschiedliche Leute (jemand mit
Minimalwert und jemand knapp unter dem Cutoff) in dieselbe Kategorie, während sehr ähnliche Leute
(knapp über versus knapp unter dem Cutoff) als "verschieden" kategorisiert werden;
Falls es auf dem Mediansplit basiert, führt es auch noch oft inhaltlich in die irre (in einer Gruppe von
Mensa-Mitgliedern werden bei so einem Verfahren 50% zu "wenig intelligenten" Leuten), und Mediansplit-
basierte Aussagen sind dann auch extrem auf die vorliegende Stichprobe und deren Median bezogen und
damit zweifelhaft generalisierbar.
Die Box-Cox-Werte haben nach der Transformation keinen inhaltlichen Bezug mehr, die Mittelwerte und Standardabweichungen machen im Studienkontext keinen Sinn mehr.
Deswegen sollte man IMHO in der Regel so eine Transformiererei unterlassen. Es sei denn, es ergibt
fachlich Sinn (wie z.B. manchmal bei Einkommensungleichheiten oder Geschwindigkeiten).
Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons