von bele » Fr 25. Aug 2023, 09:26
@PonderStibbons
Ich bin ja in allen Dingen die mit Psychometrie zu tun haben Quereinsteiger und Autodidakt und wahrscheinlich ist es Hybris, mir da eine Meinung zu bilden. Entweder mit dem frischen Blick des Quereinsteigers oder weil ich noch ganz am Anfang der Dunning-Krüger-Kurve stehe, beobachte ich aber eine Unverhältnismäßigkeit: Auf der einen Seite beeindruckt mit der mathematische Rigor mit dem man in der Psychometrie vorgeht wenn Frage ventiliert werden wie Hauptkomponentenanalyse versus Faktorenanalyse, Cronbach Alpha bedeutet noch keine Unidimensionalität und Vor- und Nachteile verschiedener Rotationsmethoden, Cronbach Alpha versus irgendein Omega,... . Auf der anderen Seite ist die vermeintliche Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Stichproben ein Elefant im Raum, über den keiner redet.
Wenn ich GESIS-Skalen anschaue oder die wenigen Publikationen die ich über einzelne Fragebögen gelesen habe, dann steht da zwar immer, an welchen Populationen validiert wurde aber nie eine Diskussion darüber, auf welche anderen Populationen man das wohl übertragen könnte und auf welche lieber nicht. Ich habe auch noch keine Arbeit gelesen, die einen Fragebogen einsetzt und vorher diese Übertragbarkeit diskutiert.
Konkrete Frage: Würde es vor einem solchen Hintergrund und ab einer Mindestgröße der Stichprobe nicht doch Sinn machen, auch bei etablierten Skalen jeweils Cronbachs Alpha zu berechnen?
Mit besten Grüßen,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)