Hallo Julia,
wie PonderStibbons schon andeutet, sind viele hier im Forum schnell bei der Hand, die ANOVA zu verwerfen, wo sie das Mittel der Wahl wäre. Daher bitte genau hinterfragen, welche Bedingungen da nicht erfüllt sein sollen.
Die Zahlenverteilung auf die drei Stufen Geschlecht bitte mal in konkreten Zahlen angeben.
Die nächste Frage lautet, ob es wirklich Sinn macht, Bildungsstand (wieviele Stufen und wie häufig kommen die vor?) als nominale Gruppen zu betrachten und nicht doch als ordinal in einer Fragestellung wie "je mehr Lernmotivation umso länger haben die Leute für ihren Beruf gelernt".
Und dann noch die grundlegende Frage, warum einfaktorielle ANOVA. Wenn Du glaubst, dass Frauen generell gewissenhafter sind, dann solltest Du den Zusammenhang mit Bildung nicht untersuchen, ohne den Einfluss des Geschlechts zu berücksichtigen. Klingt nach einem Lehrbuchfall für eine zweifaktorielle ANOVA.
Nach all dem grundsätzlichen Nachfragen auch eine Antwort:
Gibt es da qualitative Unterschiede in den Ergebnissen (also ist ein Test in seinen Ergebnissen hochwertiger)?
Nicht wirklich. Das sind unterschiedliche Herangehensweisen. Wenn die Voraussetzungen einer ANOVA angemessen erfüllt sind, dann hat sie wahrscheinlich etwas höhere Power, wenn nicht, dann wahrscheinlich nicht. Es besteht also bei der ANOVA etwas mehr Risiko eines falschen Ergebnisses, wenn die Voraussetzungen unzureichend erfüllt sind und bei dem nichtparametrischen etwas mehr Risiko eines falsch negativen Ergebnisses, aber in der Regel werden beide Verfahren bei leidlicher Erfüllung der Voraussetzung zu ähnlichen bzw. gleichen Ergebnissen kommen, ob es einen Zusammenhang gibt, oder nicht. Wenn beide wirklich mal zu erheblich unterschiedlichen Ergebnissen kommen sollten, dann wäre höchste Vorsicht angebracht.
Parametrische Verfahren wie die ANOVA haben ein paar Vorteile, wenn man mit den Ergebnissen weiter rechnen möchte, also solche Dinge wie Effektstärkemaß, Fallzahlschätzungen, anschließende Simulationen etc. plant.
LG,
Bernhard