Hi,
Graf-Zahl hat geschrieben:Aber auch bei dem Diagramm wird es dazu führen dass man sagt ok es gibt einen gewissen Kanal in dem sich die Werte befinden, die meisten gehen hoch, manche stark, andere schwach, auch andere runter.
Ja, aber so kann sich eben Dein Statistik-averses Publikum selbst seine Meinung bilden. Die Tabelle mit 30 Leuten ist m. E. nur relevant, wenn jemand selbst zeichnen und rechnen möchte.
Das wäre ein erhebliches Ergebnis und man würde den Test ausrollen.
Ich kenne die Formulierung "einen Test ausrollen" nicht, aber ich reime mir zusammen: der t-Test erscheint Dir als vermeidenswerter Aufwand, wenn man ohnehin sieht, dass da nichts ist und nur wenn der Unterschied erheblich erscheint, bist Du bereit ihn zu rechnen und zu berichten. Das ist ok aus meiner Sicht.
Von daher möchte ich noch einmal auf den Variationskoeffizienten zurück kommen. Den hatte ich verwendet weil ich dachte man müsse die Standardabweichung auf den Mittelwert beziehen, da ja auch das Testergebnis (+12,5%) ein Bezug zu einem Mittelwert hat.
Wir hatten ja in einem anderen Thread schon besprochen, dass ich grundsätzlich für das Rechnen mit absoluten Zahlen bin. Es mag Einzelfälle wie die Kursentwicklung von Aktien oder Inflationsberechnungen geben, wo der absolute Wert weitgehend egal und nur die Entwicklung interessant ist, das musst Du für Deinen Anwendungsfall entscheiden.
und man hier nur die üblichen Standardabweichungen gemessen hat.
Sorry, ich weiß nicht, was übliche Standardabweichungen sind und welche unüblichen Du sonst noch messen wolltest.
Wirklich Aussagekräftig wäre der Test für mich nur gewesen wenn die Veränderung größer als die Standardabweichung ist.
Das ist eine Frage der praktischen Signifikanz, keine der statistischen Signifikanz. Praktische Signifikanz ist i.d.R. die vorrangige Frage.
Oder kann man das so nicht vergleichen/sagen?
Das ist sicher kontextabhängig und nicht allgemein gültig. Ich habe beruflich Anwendungsfälle, bei denen immer hunderte von Messungen gemittelt werden weil die Standardabweichungen ganz überwiegend nur lästiges Rauschen sind und ganz allein die Frage im Raum steht, ob neben Unmengen von Störungen ein noch so kleines Signal vorliegt. Davon machen wir immerhin abhängig, ob wir Neugeborene Babys in Narkose legen.
Ich habe es einfach mal gebaut. Ich schaue in Schritt 1 wie lagen die "vorher" Werte der Probanten (Mittelwert 40) gegen den Durchschnitt aller Mitglieder.
Sorry, was Probanden sind kann ich mir zusammenreimen, aber von Mitgliedern war bisher keine Rede.
In Schritt 2 schaue ich wie lagen die "nachher" Werte der Probanten (Mittel 45) gegen den Durschnitt aller Mitglieder (gleiche Zeit), da sieht man +0,4 Standardabweichung
Aha. Das klingt nach einem kunstvollem Weg, aus eigentlich verbundenen Beobachtungen künstlich unverbundene zu machen. Warum rechnest Du nicht für jeden Probanden den Unterschied zwischen vorher und nachher aus?
Der Abstand der Probanten gegen die sagen wir mal Kontrollgruppe verbesserte sich also um 1,9 Standardabweichung 4.
Ok, bisher hatten wir Probanden mit einem Vorher und einem Nachher-Wert. Jetzt auf einmal taucht eine Kontrollgruppe auf?
Es gibt also viele Probanten bei denen es sehr gut lief und andere bei denen es sehr schlecht lief.
Genau dafür sind statistische Verfahren da: Wenn alles klar und eindeutig und einsichtig ist, dann braucht man die nicht, um Entscheidungen zu treffen. Statistik fasst Datenwust menschlich verständlich zusammen, wo der Datenwust die menschliche Auffassung und Einschätzung überfordert.
Gerne kann ich auch mal die Daten alle zur Verfügung stellen.
Wenn das hilft, kannst Du die Zahlen einfach in Excel so anordnen, dass Variablen in Spalten und Beobachtungen in Zeilen stehen und dass dann per copy&paste in code-Tags ins Forum posten. Noch klingt es aber nicht so, als hättest Du Probleme beim Zeichnen oder Rechnen?
Gruß,
Bernhard