Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was anderes?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was anderes?

Beitragvon jsp1992 » So 14. Jan 2024, 23:29

Liebe Statistiker*innen!

Ich bin bei meiner Studie aktuell in der Auswertungsphase angelangt und dabei an einige Grenzen gestoßen.

Vielleicht als aller erstes mal meine Forschungsfrage:
„Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Art des Stressors und der Wahl der Coping-Strategie?“

Hierfür habe ich die Proband*innen aus zehn Stressoren einen wählen lassen, der sie aktuell am meisten belaste. Im Anschluss wurden zwanzig mögliche Coping-Strategien vorgestellt, bei denen sie anhand einer fünfstufigen Likert-Skala angeben sollten, wie sehr sie die jeweils angeführte Strategie in den letzten Wochen angewandt haben.

Es gilt also:
UV (kategorial) = Stressor
AV (metrisch*) = Coping-Strategien
*kann auch ordinal sein, aber gehen wir einfach mal von metrisch aus

Skala der AV:
1 = Nie
2 = Selten
3 = Manchmal
4 = Häufig
5 = Sehr häufig

D.h. wir haben für die UV ein Item mit zehn Kategorien (bzw. elf mit „missing“) und für die AV zwanzig Items mit fünfstufiger Ausprägung.

Hier sind nun Eckdaten der Stichprobe, die für die Fragestellung relevant sind:
N=199
Meiste n in einer UV-Kategorie=47
Wenigste n in einer UV-Kategorie=6

So. Nun stelle ich mir die Frage, wie ich das auswerten soll.
1.) Ich dachte zuerst, dass ich dafür eine Varianzanalyse bräuchte, die sowohl multivariat als auch multifaktoriell ist. Allerdings finde ich keine Analysemethode, die diesen Kriterien entspricht. Gibt es so etwas überhaupt?
2.) Prinzipiell ist der Unterschied zwischen den Gruppen nicht so wichtig. D.h. eine mehrfaktorielle ANOVA für jede einzelne UV wäre m.E. im Grunde auch schon passend, aber: Wenn es denn nun bei einer Gruppe ein signifikantes Ergebnis hinsichtlich einer Coping-Strategie gäbe, wäre es interessant, ob das Antwortverhalten zwischen den Gruppen sich auch signifikant unterscheidet. Als Beispiel: In Gruppe 2 wird die Coping-Strategie „Geld ausgeben“ signifikant am häufigsten von den Proband*innen verwendet. Ist das nun etwas, das Gruppe 2 auszeichnet? Oder geben die Personen in den anderen Gruppen genauso viel Geld aus und hatten nur deswegen innerhalb ihrer Gruppe bei dieser Coping-Strategie kein signifikantes Ergebnis, weil sie die anderen Coping-Strategien im Gegensatz zu Gruppe 2 in etwa genauso häufig nutzen wie Geld ausgeben?
Genau wegen solchen möglichen Ergebnissen wäre für mich der Unterschied zwischen den Gruppen trotzdem von Interesse, auch wenn er nicht explizit in der Fragestellung vorkommt.
3.) Meine Gruppen sind teilweise unfassbar klein, die Gruppe mit den geringsten n hat sogar nur n=6 (alle anderen sind zumindest n>10). Kann ich hier mit Bootstrapping versuchen ein parametrisches Verfahren zu rechtfertigen oder geht das gar nicht und ich muss ein nicht-parametrisches Verfahren nehmen? Falls Ja, welches wären bei dieser Fragestellung möglich? Ein χ²-Test?
4.) In meiner Fragestellung spreche ich von einem Zusammenhang, aber alle für mich denkbaren Verfahren würden Unterschiede untersuchen. Ergibt das dennoch Sinn oder ist hier die Fragestellung ungünstig formuliert?
5.) Hier noch eine Bonusfrage: Als ich das Exposé für diese Studie verfasst habe, habe ich ein Eta² als favorisiertes Maß für die Ergebnisse gewählt. Aus heutiger Sicht verstehe ich nicht mehr warum, denn ich wüsste nicht, wie ich das mit meinen Daten anstellen soll. Hätte hier jemand eine Idee? Oder soll ich das einfach verwerfen?

Vielen lieben Dank an alle, die bisher gekommen sind.
Ich freue mich auf Antworten.

Alles Liebe,
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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon PonderStibbons » Mo 15. Jan 2024, 00:01

Hierfür habe ich die Proband*innen aus zehn Stressoren einen wählen lassen, der sie aktuell am meisten belaste. Im Anschluss wurden zwanzig mögliche Coping-Strategien vorgestellt, bei denen sie anhand einer fünfstufigen Likert-Skala angeben sollten, wie sehr sie die jeweils angeführte Strategie in den letzten Wochen angewandt haben.

Das ist keine Likert-Skala, sondern das Antwortformat eines Rating-Items.
Eine Likert-Skala besteht aus mehreren Likert-Items, die summiert werden.
Likert-Skalen sind intervallskaliert, fünfstufige Ratingitems wie die Deinen
eher ordinal.
Meiste n in einer UV-Kategorie=47
Wenigste n in einer UV-Kategorie=6

Das geht ja noch, aber wieso so viele Abstufungen des Gruppierungsfaktors und so viele Items bei so wenigen
Probanden? Kann man nicht theoretisch begründet einige Stressoren zusammenfassen?

Prinzipiell ist der Unterschied zwischen den Gruppen nicht so wichtig.

Das widerspricht vollkommen Deiner Fragestellung, ob es einen Zusammenhang zwischen Art des Stressors
und gewählten Copingstrategien gibt. Man kann ja auch nicht den Zusammenhang zwischen Einkommen und
Geschlecht untersuchen, indem man nur das Einkommen von Frauen betrachtet. Sondern vielmehr dadurch,
dass man den Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen betrachtet.

Dem Rest Deiner Beschreibung meine ich entnehmen zu können, dass Du innerhalb jeder Gruppe alle
Copingstrategien miteinander vergleichen willst (zu welchem Zweck und mit welcher Fragestellung auch
immer), was global mit einem Friedman-Test ginge, der aber a) wegen der kleinen Gruppenbesetzungen
und b) dem Ordinalniveau der Messungen nicht sehr viel statistische power haben wird. Paarweise Vergleiche
mit dem Vorzeichentest könnten sich bei einem "statistisch signifikanten" Friedman-Test anschließen, das
wären aber bei 20 Strategien theoretisch 190 Vergleiche innerhalb jeder Gruppe.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon jsp1992 » Mo 15. Jan 2024, 01:21

PonderStibbons hat geschrieben:Das ist keine Likert-Skala, sondern das Antwortformat eines Rating-Items.
Eine Likert-Skala besteht aus mehreren Likert-Items, die summiert werden.
Likert-Skalen sind intervallskaliert, fünfstufige Ratingitems wie die Deinen
eher ordinal.

Oh, danke für den Hinweis. Das ist natürlich ein feiner, aber wichtiger Unterschied.

PonderStibbons hat geschrieben:Das geht ja noch, aber wieso so viele Abstufungen des Gruppierungsfaktors und so viele Items bei so wenigen
Probanden? Kann man nicht theoretisch begründet einige Stressoren zusammenfassen?

Ja, ich weiß, dass das suboptimal ist. Inhaltlich kann man die Gruppen leider nicht gut zusammenfassen. Zumindest nicht die, die es am nötigsten hätten.
Die Gruppen wurden so gewählt, dass sie mögliche Stressoren breitgefächert abdecken und gleichzeitig zueinander noch distinkt genug sind, dass sie eigene Kategorien bilden.

Dass so wenige Proband*innen teilnehmen, war vorher schwer absehbar. Es war ein klassisches Convenience-Sample für ein Seminar an der Uni.
Dafür, dass rund 20 Personen sich darum bemüht haben den Fragebogen in Umlauf zu bringen, haben wir mit N=200 leider verhältnismäßig wenige Proband*innen rekrutieren können.
Aber klar, selbst bei N~1000 wären es noch ziemlich viele Gruppen. Da hätten meine Dozenten und ich nochmal genauer hinsehen sollen. Aber leider ist es jetzt so.

PonderStibbons hat geschrieben:Das widerspricht vollkommen Deiner Fragestellung, ob es einen Zusammenhang zwischen Art des Stressors
und gewählten Copingstrategien gibt. Man kann ja auch nicht den Zusammenhang zwischen Einkommen und
Geschlecht untersuchen, indem man nur das Einkommen von Frauen betrachtet. Sondern vielmehr dadurch,
dass man den Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen betrachtet.

Dann nehme ich wohl an, dass meine Fragestellung tatsächlich suboptimal formuliert ist. Prinzipiell will ich am Schluss z.B. so eine Aussage treffen können: „Personen, die sich am meisten durch Leistungsdruck gestresst fühlen, geben Humor als ihre primäre Coping-Strategie an.“ oder „Personen, die sich am meisten durch finanzielle Not gestresst fühlen, geben das Betreiben von Sport als ihre primäre Coping-Strategie an.“
Und: „Über alle Proband*innen hinweg wird ‚Hobbies ausüben‘ als häufigste Coping-Strategie angegeben.“

Also, versteh mich bitte nicht falsch. Der Vergleich zwischen den Gruppen IST interessant und ich wollte ihn mir ursprünglich auch unbedingt ansehen. Sonst würde ich nicht als Referenz angeben wollen, welche Coping-Strategie z.B. generell am häufigsten (oder auch am seltensten) verwendet wird. Und im besten Fall kann ich diesen Vergleich auch inferenzstatistisch machen.
Aber da ich weiß, dass ich nicht gerade die beste Ausgangslage habe, möchte ich mich im schlimmsten Fall darauf konzentrieren, was innerhalb einer Gruppe a) am häufigsten gewählt wurde und b) ob es zwischen den Auswahlmöglichkeiten innerhalb einer Gruppe einen signifikanten Unterschied gibt.
Wenn es aber ein Verfahren gibt, mit dem ich mir – mit meiner Datenlage – auch die Unterschiede zwischen den Gruppen ansehen kann, dann werde ich das auf jeden Fall machen (auch hier bin ich für jeden Tipp dankbar).

PonderStibbons hat geschrieben:Dem Rest Deiner Beschreibung meine ich entnehmen zu können, dass Du innerhalb jeder Gruppe alle
Copingstrategien miteinander vergleichen willst (zu welchem Zweck und mit welcher Fragestellung auch
immer), was global mit einem Friedman-Test ginge, der aber a) wegen der kleinen Gruppenbesetzungen
und b) dem Ordinalniveau der Messungen nicht sehr viel statistische power haben wird. Paarweise Vergleiche
mit dem Vorzeichentest könnten sich bei einem "statistisch signifikanten" Friedman-Test anschließen, das
wären aber bei 20 Strategien theoretisch 190 Vergleiche innerhalb jeder Gruppe.

Da hätte ich auch gleich eine Frage zum Friedmann-Test:
Der ist doch im Grunde nur für abhängige Stichproben (oder?). Gilt es schon als abhängig, wenn ich nur eine einzige Gruppe betrachte? Schließlich sind ja trotzdem alle Proband*innen nur einmal vertreten. Oder kann es schon als Matching betrachtet werden, wenn alle zuvor dieselbe Kategorie gewählt haben?

Vielen Dank auf jeden Fall für deine bisherige Antwort!

Liebe Grüße,
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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon bele » Mo 15. Jan 2024, 09:13

Hallo jsp,

mein erster Gedanke war, dass man UV und AV voneinander abtrennen sollte. Also die zwanzig Coping-Strategien werden zu Prädiktoren, mit denen wir versuchen, den Stressor vorherzusagen. Also beispielsweise: Wir unterteilen die Teilnehmer in solche, die Shopping als Coping-Strategie angegeben haben und solche, die nicht Shopping ausgewählt haben. Jetzt führen wir eine logistische Regression ein, die aus den zwanzig Strategien vorhersagt, wer Shopping gewählt hat und wer nicht.
Natürlich sind die Fallzahlen viel zu klein, um Koeffizienten für die zwanzig Prädiktoren zu schätzen, selbst wenn wir die als metrisch annehmen. Deshalb könnte man vorher versuchen, die Coping-Strategien mittels einer Hauptkomponentenanalyse (PCA) sinnvoll zu einer kleineren Zahl zusammen zu fassen.

JMTC,
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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon PonderStibbons » Mo 15. Jan 2024, 10:02

jsp1992 hat geschrieben:Der ist doch im Grunde nur für abhängige Stichproben (oder?). Gilt es schon als abhängig, wenn ich nur eine einzige Gruppe betrachte?

Wenn Du betrachtest, ob die n=6 Personen in Gruppe X die Copingstrategie 1 häufiger gewählt haben als Copingstrategie 2,
dann sind diese Messungen abhängige Messungen.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon jsp1992 » Di 16. Jan 2024, 00:25

bele hat geschrieben:mein erster Gedanke war, dass man UV und AV voneinander abtrennen sollte. Also die zwanzig Coping-Strategien werden zu Prädiktoren, mit denen wir versuchen, den Stressor vorherzusagen. Also beispielsweise: Wir unterteilen die Teilnehmer in solche, die Shopping als Coping-Strategie angegeben haben und solche, die nicht Shopping ausgewählt haben. Jetzt führen wir eine logistische Regression ein, die aus den zwanzig Strategien vorhersagt, wer Shopping gewählt hat und wer nicht.

Der Punkt mit der Neuzuteilung der UV und der AV ist mir noch gar nicht gekommen, danke für den Tipp! Durch Zufall konnte ich heute erfreulicher Weise mit einem Statistik-Professor sprechen und er fand die Idee auch gut, hat mir dann aber zu einer Clusteranalyse geraten. Das habe ich jetzt mal versucht, aber mit dem Ergebnis bin ich nicht wirklich zufrieden, unter anderem auch weil die Qualität von SPSS als "poor" bezeichnet wurde. Mal sehen, ob ich dazu noch was herausfinde.

bele hat geschrieben:Natürlich sind die Fallzahlen viel zu klein, um Koeffizienten für die zwanzig Prädiktoren zu schätzen, selbst wenn wir die als metrisch annehmen. Deshalb könnte man vorher versuchen, die Coping-Strategien mittels einer Hauptkomponentenanalyse (PCA) sinnvoll zu einer kleineren Zahl zusammen zu fassen.

Jetzt wo du die PCA erwähnst fällt mir noch was ein. Die zwanzig Prädiktoren bestehen aus zehn maladaptiven und aus zehn adaptiven Coping-Strategien.
Ich habe daraus jetzt zwei Skalen gebildet, was mir ein paar Türen öffnet, denke ich. Mittels t-Test hat sich dann auch gezeigt, dass es über das ganze Sample hinweg einen signifikanten Unterschied zwischen den Skalen gibt (p<.001).
Pro Skala habe ich es jetzt mit einem Kruskal-Wallis-Test versucht. Die Ergebnisse schauen eigentlich gut aus, sie ergeben inhaltlich zumindest viel Sinn. Soweit ich weiß sollte mein Sample auch die Voraussetzungen für den H-Test erfüllen.
Das "einzige" Problem ist, dass hier nur die Unterschiede zwischen den Gruppen aufgezeigt werden (was mich ja eigentlich weniger interessiert).
Ich hätte jetzt gerne noch für jeden der zehn Stressoren einen Vergleich der beiden Skalen um zu sehen, ob es zwischen ihnen einen signifikanten Unterschied innerhalb der Gruppen gibt.

Hier also noch meine vorerst letzten Fragen zu diesem Thema:
Spricht aus statistischer Sicht etwas gegen dieses Vorhaben? Und ist das in SPSS überhaupt durchführbar?
Falls Nein, fühle ich mich sicher genug mit meinen Seminarleitern weiter über das Thema zu diskutieren.

Herzlichen Dank an Sie beide,
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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon herbert11 » Di 16. Jan 2024, 06:06

Hallo,

man sollte Statistiker nicht nach Methoden fragen!

In erster Linie geht es bei der Antwort darum:
handelt es sich, um eine BA, MA oder Dissertation.

Das entscheidet inwieweit wissenschaftliche Kriterien gelten.

Wenn es eine Diss ist, und du dein Skalenniveau nicht kennst, fini!

Es geht um die Abwägung Fehler und Nutzen!

lg
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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon bele » Di 16. Jan 2024, 09:31

Hallo Herbert,

schön Dich kennen zu lernen. Krass, wie aggro bist Du denn drauf?

herbert11 hat geschrieben:Wenn es eine Diss ist, und du dein Skalenniveau nicht kennst, fini!


Richtig! So muss ein Mann sprechen, der noch nie im Leben einen doofen Fehler gemacht hat! Gerade bei wissenschaftlichen Erstlingswerken muss man besonders streng sein und das Ende ausrufen, bevor die Auswertung überhaupt begonnen hat.

Es geht um die Abwägung Fehler und Nutzen!


Und der Preis für den allgemeinsten aller Allgemeinplätze geht an..... Hashtag "Trueism"

man sollte Statistiker nicht nach Methoden fragen!


Fragen ist ohnehin immer nur ein Zeichen von Schwäche, weil echte Männer einfach wissen.

Das entscheidet inwieweit wissenschaftliche Kriterien gelten.


Und ich dachte immer, der jeweilige Betreuer entscheidet das. Kennst Du eigentlich dutchie aus dem statistik-tutorial.de - Forum? Der scheint Deine Ansicht zu teilen, dass in diesem Statistikforum zuviel über Feinheiten von richtig und falsch nachgedacht wird und der hat auch so eine direkte Art wie Du und formuliert auch gerne so kurze Sätze und Ein-Satz-Zeilenumbrüche. Ein Unterschied ist, dass dutchie nicht nur destruktive Beiträge schreibt, sondern sich (zumindest in seinem Forum) ernsthaft bemüht, Menschen konstruktiv zu helfen. Vielleicht könntest Du das von ihm lernen? Du findest ihn unter https://www.statistik-tutorial.de/forum/ und der könnte in seinem Forum auch etwas Hilfe gebrauchen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das besser passen würde.

Lauwarmen Gruß,
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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon jsp1992 » Di 16. Jan 2024, 23:48

Lieber Herbert,

wow, ich darf mich offenbar glücklich schätzen. Seit vier Jahren hier registriert und mein Post ist scheinbar der erste, der es wert war, von dir eine Antwort zu bekommen. Und das sogar um 6 Uhr morgens. Da muss ich ja etwas in dir ausgelöst haben.

Interessante Ansicht, dass die Art der Arbeit die wissenschaftlichen Kriterien vorgeben soll. Heißt das, wenn ich eine BA schreiben würde, sollte ich nicht mal versuchen, das höchste mir mögliche Maß an Wissenschaftlichkeit anzustreben?

Ich darf dich aber beruhigen: Ich weiß sehr wohl, dass meine bisherige Vorgehensweise nicht das Gelbe vom Ei war. Dass ich mir ganz offensichtlich nicht ausreichend Gedanken über das Messinstrument und die Auswertung gemacht habe. Obwohl meine Dozenten furchtbar nett sind, habe ich mich davor geschämt ihnen offenbaren zu müssen, wie verloren ich aktuell bin.
Also, keine Angst. Ich denke nicht, dass ich hier mit sauberen Methoden oder Fachwissen glänze. Genau deswegen bin ich nämlich hier. Weil ich nicht weiter weiß und es als meinen derzeit letzten Ausweg gesehen habe, in einem Statistik-Forum nach Rat zu suchen. Was gleichzeitig auch bedeutet, mir hier vor erfahrenen Statistiker*innen die Blöße geben zu müssen, dass ich mein Studiendesign nicht gut geplant habe.
Letztendlich bin ich dann aber über meinen Schatten gesprungen, weil ich ein bisschen Hoffnung, hatte dass ich vielleicht doch nicht dafür verurteilt werde. Tja, falsch gedacht.

Was ich aber lustig finde, ist, dass du die Person bist, die mich hier am meisten kritisiert und gleichzeitig aber auch derjenige bist, der keinerlei Lösungsvorschläge für mich parat hat.
Wenn es dir also nur ein Anliegen war, meinen Post als Plumpsklo zu verwenden, dann Gratulation – hast du fein gemacht. Ich denke du weißt, wo die Tür ist.

An Bernhard:
Vielen lieben Dank, dass du dich für mich eingesetzt hast :)
Zum Glück habe ich erst ins Forum geschaut, als du bereits geantwortet hast. Das hat meine Gefühle ein bisschen abgefangen. Das weiß ich sehr zu schätzen.

Liebe Grüße,
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Re: Varianzanalyse trotz sehr kleinem n oder doch was andere

Beitragvon bele » Mi 17. Jan 2024, 08:25

jsp1992 hat geschrieben:Interessante Ansicht, dass die Art der Arbeit die wissenschaftlichen Kriterien vorgeben soll. Heißt das, wenn ich eine BA schreiben würde, sollte ich nicht mal versuchen, das höchste mir mögliche Maß an Wissenschaftlichkeit anzustreben?


Es gibt eine Ebene, auf der man das verteidigen kann. Eine Hausaufgabe und eine Bachelor-Arbeit und eine Masterarbeit und eine Doktorarbeit und eine Habilitationsschrift sind Fertigkeitsbeweise auf unterschiedlichem Ausbildungsniveau. Da muss man natürlich unterschiedliche Anforderungen stellen. "Wissenschaftlichkeit" ist mir hier ein zu großer und zu überladener Begriff. Im Kontext Statistik geht es um statistische Modelle. Der berühmte Spruch sagt, dass alle Modelle falsch sind und manche aber nützlich. Mit wieviel Falsch-Sein ich mich zufrieden gebe bevor ich an die Nützlichkeit glaube, da kann man natürlich unterschiedliche Auffassungen haben und unterschiedliche Anforderungen stellen. Das ist auch nur bedingt eine wissenschaftlich zu beantwortende Frage sondern ein Stück weit auch gefühlt. Entscheidend ist am Ende nicht, was Dir ein Statistikprofessor sagt, was Dir zwei Praktiker aus anderen Fachgebieten hier im Forum sagen oder was der o. g. Dir in dem anderen Forum sagen würde. Entscheidend sind die Ansichten und Meinungen Deiner Betreuer.

LG,
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