Quadrierte Variable in Regressionsanalyse

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Quadrierte Variable in Regressionsanalyse

Beitragvon Mäuschens55 » Di 20. Aug 2024, 13:49

Guten Tag,

ich würde gerne in meiner Analyse den Einfluss der Li-Re-Selbsteinstufung (Skala 1-10) auf die Einstellung zur Bürgerbeteiligung (Skala 1-5) messen. Dafür rechne ich dann eine lineare Reg. mit Kontrollvariablen. Ich will 2 Hypothesen untersuchen, denn erst will ich wissen ob 1)die Rechten negativere Ansichten zur Bürgerbeteiligung haben als die Linken und dann will ich noch wissen, ob 2)es sowohl die Linken als auch die Rechten (an den Extremen) sind die im Gegensatz zur Mitte diese Ansichten haben. Ich frage mich jetzt 2 Sachen

1. Kann ich dann 2 Modelle machen? Eins mit der Li-Re in ihrer normalen Skala-Form und dann im zweiten Modell die Li-Re als quadr. Variable? Also LiRe^2? Oder müssen die beiden UV´s das in ein Modell rein? Das stell ich mir aber schwer vor, da es sich ja im Grunde um die selbe Variable handelt.
2. Gibt es bessere / andere Möglichkeiten als die Variable zu quadrieren?

Vielen Dank!!!
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Re: Quadrierte Variable in Regressionsanalyse

Beitragvon PonderStibbons » Di 20. Aug 2024, 21:27

Wie das in nur einem Modell gehen soll, stellt sich mir nicht unmittelbar dar.

Was das Quadrieren bringen soll, weiß ich nicht, dann hast Du halt eine Skala von 1 bis 100, wobei
"je Rechter (?), desto exorbitant höher der Wert". Mit "Extremismus" scheint der Abstand von der
Skalenmitte gemeint zu sein, also Extremismus = der absolute Wert von (Messwert - 5,5).
Also z.B. 1 wird -> 4,5 oder 10 wird -> 4,5.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Quadrierte Variable in Regressionsanalyse

Beitragvon bele » Di 20. Aug 2024, 22:01

Wenn Du einen kurvilinearen Zusammenhang vermutest, dann ist es normal, sowohl den einfachen Prädiktor als auch den quadrierten mit ins Modell zu holen. Das wäre der Standardfall und bedürfte der wenigsten Rechtfertigung.

Du könntest überlegen, die Selbsteinschätzung statt von 1 bis 10 von -4,5 bis +4,5 umzucodieren und nur den quadrierten Term ins Modell zu nehmen. Dass würde dann die Symmetrieachse in die Mitte zwingen. Dafür müsste es dann die nötige Rechtfertigung geben, was ich eher nicht vermute.

Hast Du in Erwägung gezogen, anstelle einer linearen Regression eine ordinale Regression zu rechnen? Bei dem fünfstufigen Ergebnis könnte das besser passen. Ich glaube, ich würde eine ordinale (proportional odds) Regression mit einem einfachen und einem quadrierten Term nehmen.

Es gibt immer noch hundert andere Ansätze, ich nenne mal beispielhaft LOESS und GAM...
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Re: Quadrierte Variable in Regressionsanalyse

Beitragvon Mäuschens55 » Di 20. Aug 2024, 22:33

Danke. Genau, es kann ja sein, dass der Zsmhang eben nicht eher r. als l. ist sondern eben r.extrem/li.extrem eher als mitte. es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten also zb dummy erstellen für mitte gegen extrem oder eben den abstand zur mitte messen als variable. ich dachte nur, die quadrierte variable ist das sinnvollste? bei der interpretation wenn dann beide variablen in meinem Modell sind schau ich auf die Vorzeichen /signifikanz oder und sehe dann ob die normale Skala oder die quadrierte aussagekräftiger ist?
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Re: Quadrierte Variable in Regressionsanalyse

Beitragvon bele » Mi 21. Aug 2024, 09:04

Das mit der Dummykodierung ist wahrscheinlich die schlechteste Lösung, weil es schwarzweiß färbt, was nicht schwarzweiß ist.

> und sehe dann ob die normale Skala oder die quadrierte aussagekräftiger ist?

Beide entstehen gemeinsam, beide werden voneinander beeinflusst und beide werden gemeinsam interpretiert. Dazu zeichnest Du den Graph Ihrer Summe. Nur die Signifikanz gilt für beide getrennt.

LG,
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Re: Quadrierte Variable in Regressionsanalyse

Beitragvon Mäuschens55 » Mi 21. Aug 2024, 10:08

Alles klar. Danke!
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