Skalen umcodieren oder Normieren - Hilfe

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Skalen umcodieren oder Normieren - Hilfe

Beitragvon AlisaClaire » Mo 28. Okt 2024, 14:50

Hey zusammen,

ich sitze gerade an der Auswertung der Daten meiner Masterarbeit.

Ich habe drei Variablen und möchte eine Moderationsanalyse machen. Zudem wird es noch eine Vignettenauswertung geben, bei der ein T-Test durchgeführt werden soll.

Ich stehe gerade noch ganz am Anfang und schaue mir die Mittelwerte der drei Konstrukte an. Die Mittelwerte gehen extrem weit auseinander, und ich vermute, dass es daran liegt, dass zwei der Variablen mit einer 5-stufigen Skala gemessen wurden und eine mit einer 10-stufigen Skala. Bei der 10-stufigen Skala sind die Mittelwerte natürlich deutlich höher.

Ich bin gerade in der Phase, in der ich kurz vor einem kleinen Nervenzusammenbruch stehe und sehr nervös bin. Meine Frage ist, ob ich ganz normal mit den Werten weitermachen kann oder ob ich die Werte schon jetzt (befinde mich noch am Anfang der deskriptiven Statistik) umkodieren oder normieren sollte? Zum Beispiel eine umkodierung von der 10-stufigen Skala auf eine 5 stufige-Skala.

Oder macht der Unterschied der Antwortmöglichkeiten (5 vs. 10) nichts aus, und ich kann einfach so weitermachen?

Über eine Antwort würde ich mich unglaublich freuen.

Ganz liebe Grüße
Alisa
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Re: Skalen umcodieren oder Normieren - Hilfe

Beitragvon bele » Mo 28. Okt 2024, 18:34

Oder macht der Unterschied der Antwortmöglichkeiten (5 vs. 10) nichts aus, und ich kann einfach so weitermachen?


Ziemlich sicher: ja!

Warum sollten Deine Variablen gleiche Mittelwerte haben? Gibt es für diese Annahme einen guten Grund? Dann solltest Du den noch berichten.

LG, Bernhard
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Re: Skalen umcodieren oder Normieren - Hilfe

Beitragvon AlisaClaire » Mo 28. Okt 2024, 20:58

Hallo Bernhard,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ich meine damit, ob es ein Problem für die Vergleichbarkeit der Mittelwerte oder weitere Berechnungen ( T-Test, Moderationsanalyse) darstellt, dass die Werte bei einer 10-stufigen Skala naturgemäß höher ausfallen als bei einer 5-stufigen Skala. Auch die Verteilung sieht dadurch ganz anders aus.

Kann ich die Mittelwerte normal vergleichen, auch wenn die Skala einmal bis 10 und einmal bis 5 reicht?

Vielleicht liegen gerade einfach die Nerven blank :(.

Viele Grüße und einen schönen Abend,
Alisa

Ps. ich habe eigentlicht versucht einen Screenshot anzuhängen, der sich leider nicht anzeigt. Die Variable Selbstwirksamkeit (SE) weist einen Mittelwert von 7,091 (gemessen mit 10-stufigen Skala) und einer Standardabweichung von 1,863 auf. Die Konstrukt Intention (IN) und nachhaltiges Verhalten (NV) zeigen Mittelwerte von 3,779 beziehungsweise 3,755 (gemessen mit 5 stufiger Skala) und eine Standardabweichung von 0,703 beziehungsweise 0,632. Kann ich so einfach mit allem weitermachen?
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Re: Skalen umcodieren oder Normieren - Hilfe

Beitragvon bele » Mo 28. Okt 2024, 22:35

Ich meine damit, ob es ein Problem für die Vergleichbarkeit der Mittelwerte oder weitere Berechnungen ( T-Test, Moderationsanalyse )


Den Mittelwert der Intention mit dem Mittelwert der Selbstwirksamkeit zu vergleichen macht so oder so keinen Sinn (und damit auch der t-Test nicht). Die Moderationshypothese hingegen werden die unterschiedlichen Skalen nicht stören.

LG, Bernhard
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Re: Skalen umcodieren oder Normieren - Hilfe

Beitragvon AlisaClaire » Di 29. Okt 2024, 09:27

Hallo Bernhard,

die Mittelwerte werden nur im Rahmen der deskriptiven Analyse verglichen.

Der T-Test wird nicht mit den drei Variablen erstellt. Ich verfolge im meiner Masterarbeit zwei Studien. Zum einen die Moderationsanalyse anhand der drei genannten Variablen und zum anderen eine zweite Studie, in der eine Vignettenstudie durchgeführt wird.

In der Feldstudie (Studie 1) wird mit Hilfe der Fragebögen untersucht, ob und gegebenenfalls wie stark ein Zusammenhang zwischen der Intention und dem nachhaltigen Verhalten aufritt, wobei die Selbstwirksamkeit ebenfalls erhoben und in einer Moderatoranalyse untersucht wird.In der Vignettenstudie den drei Experimentalgruppen eine Vignette in Form einer Werbeanzeige gezeigt. Eine Kontrollgruppe bekommt keine Werbeanzeige präsentiert. Zum Vergleich der Gruppen soll der T-Test eingesetzt werden.

sollte ich damit es Sinn macht die Skalen umcodieren oder einfach so weiter machen?

Über eine Rückmeldung würde ich mich wahnsinnig freuen.

Liebe Grüße
Alisa
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Re: Skalen umcodieren oder Normieren - Hilfe

Beitragvon bele » Di 29. Okt 2024, 13:57

Hallo Alisa,

AlisaClaire hat geschrieben:die Mittelwerte werden nur im Rahmen der deskriptiven Analyse verglichen.


Auch despkriptiv macht es keinen Sinn, die untereinander zu vergleichen. Ich fühle mich nicht wirksamer als ich die Absicht habe, mich nachhaltig zu verhalten.


In der Feldstudie (Studie 1) wird mit Hilfe der Fragebögen untersucht, ob und gegebenenfalls wie stark ein Zusammenhang zwischen der Intention und dem nachhaltigen Verhalten aufritt, wobei die Selbstwirksamkeit ebenfalls erhoben und in einer Moderatoranalyse untersucht wird.


Dann rechnest Du wahrscheinlich eine lineare Regression mit dem nachhaltigen Verhalten als abhängiger Variable, der Selbstwirksamkeit, der Intention und dem Produkt aus beiden als unabhängigen Variablen. Skalenanpassungen würden hier zwar die Höhe der Koeffizienten ändern, nicht aber deren Signifikanz, auf die es Dir ankommen wird. Also nicht nötig, hier irgendwas umzucodieren. Vielleicht willst Du auch standardisierte Koeffizienten ausrechnen, dann macht es schon gar keinen Unterschied.

In der Vignettenstudie den drei Experimentalgruppen eine Vignette in Form einer Werbeanzeige gezeigt. Eine Kontrollgruppe bekommt keine Werbeanzeige präsentiert. Zum Vergleich der Gruppen soll der T-Test eingesetzt werden.


Solange Du in beiden Gruppen mit den gleichen Skalen misst brauchst Du hier nichts umzucodieren.

sollte ich damit es Sinn macht die Skalen umcodieren oder einfach so weiter machen?


Einfach so weiter machen.

Viele Grüße,
Bernhard
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