Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Beitragvon OlGr » Di 24. Jul 2012, 11:48

Hallo liebe SPSS-Experten,

ich hoffe ihr könnt mir bei folgender Fragestellung behilflich sein:
Im Rahmen eines Hörexperiments habe ich getestet, ob es möglich ist, anhand von Räusperaufnahmen (48x) und Hustenaufnahmen (ebenfalls 48 Stück) das Geschlecht und die Altersgruppe zu schätzen. Dabei haben 22 Hörer teilgenommen. Alle Hörer haben jeweils 4 Fragebögen mit den entsprechenden Antwortmöglichkeiten, jeweils 2 Bögen für die Einschätzung der Räusperer und der Huster (zwecks Reliabilität).
Hypothese ist, dass das Geschlecht sehr gut erkannt wird und das Alter besser als der Zufall geschätzt wird.
Das Geschlecht wird mit 1 (männlich) und 2 (weiblich) angegeben, die Altersgruppen mit 2 für die Gruppe 20-30 Jahre, mit 3 für die Gruppe 30-40 Jahre und mit 7 für die Gruppe 70-90 Jahre.
Bei der Geschlechtserkennung hat mir ein SPSS-Berater an der Uni bereits weitergeholfen. Hier haben wir für die Anzahl der korrekten Nennungen erst den Mittelwert aller Schätzungen ausgerechnet. Das heißt, wir haben die Schätzungen des Hörers für jeden Sprecher (also insgesamt 4, Räuspern1 und 2 und Husten 1 und 2) zusammengerechnet und daraus den Mittelwert gezogen. Liegt der Mittelwert oberhalb von 1,5, dann lautet das Gesamturteil 2, also weiblich. Liegt er unterhalb, ist das Gesamturteil 1, männlich. Liegt der Mittelwert bei genau 1,5, haben wir uns für den Uniform-Befehl entschieden, also eine Zufallsauswahl von 1 oder 2. Das hat auch alles gut geklappt.

Jetzt die Altersgruppe. Hierbei habe ich ja 3 Gruppen, sprich 2, 3 und 7. Auch hier würde ich den Mittelwert berechnen, wobei es sich bei der 3fachen Ausprägung wohl schwieriger umsetzen lässt. Ich bin mir nicht sicher,wie ich die größer-kleiner-Regeln definieren soll, sprich: wenn Mittelwert > 2,5, dann Altersgruppe 3. Aber was ist mit dem großen Sprung zur 7?
Es ist sicherlich ganz einfach, aber ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch.. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen!! Ein kleiner Denkanstoß :)
Besten Dank!
OlGr
Beobachter
Beobachter
 
Beiträge: 10
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 13:53
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Beitragvon PonderStibbons » Mi 25. Jul 2012, 10:27

Im Rahmen eines Hörexperiments habe ich getestet, ob es möglich ist, anhand von Räusperaufnahmen (48x) und Hustenaufnahmen (ebenfalls 48 Stück) das Geschlecht und die Altersgruppe zu schätzen.

Es handelt sich um 48 Beurteilungsobjekte, die jeweils 1mal gehustet
und 1mal sich geräuspert haben?
Hypothese ist, dass das Geschlecht sehr gut erkannt wird und das Alter besser als der Zufall geschätzt wird.
Das Geschlecht wird mit 1 (männlich) und 2 (weiblich) angegeben, die Altersgruppen mit 2 für die Gruppe 20-30 Jahre, mit 3 für die Gruppe 30-40 Jahre und mit 7 für die Gruppe 70-90 Jahre.

Dann zähle doch die Treffer bei den Altersschätzungen. Das wäre dann Deine
abhängige Variable. Wenn die durchschnittliche Trefferquote über dem
Erwartungswert (alle 3 Altergruppen gleich häufig, also 0,33?), kannst Du
womöglich Deine Hypothese bekräftigen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

folgende User möchten sich bei PonderStibbons bedanken:
OlGr

Re: Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Beitragvon OlGr » Fr 27. Jul 2012, 11:00

Vielen Dank!!
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
OlGr
Beobachter
Beobachter
 
Beiträge: 10
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 13:53
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Beitragvon OlGr » Sa 28. Jul 2012, 21:38

Leider gab es doch noch Einwände seitens meines Statistikberaters.
Er meint, dass Werte über 0,33 (z.B.) 0,34 noch nicht heißen muss, dass die Schätzung überzufällig ist, sondern der Zufall immer um eine Bandbreite irgendwo bei 1/3 liegt.
"Der pure Zufall wird nicht regelmäßig eine Trefferquote von exakt 0,333333 produzieren,
sondern eine Bandbreite von Werten um 1/3. Signifikant überzufällig ist eine Leistung ab
einer Trefferquote, die durch puren Zufall nur in 5% aller Experimente erreicht oder
übertroffen wird."

Gibt's noch eine zündende Idee? Ich bin überfragt :?
Vielen Dank!
OlGr
Beobachter
Beobachter
 
Beiträge: 10
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 13:53
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Beitragvon PonderStibbons » Sa 28. Jul 2012, 22:04

Die H0 wäre, dass die durchschnittliche Trefferquote über alle Tn = 0,33.
Getestet wird, ob die durchschnittliche Trefferquote über alle tn ungleich 0,33 ist.
Ich weiß nicht, was es da zu räsonniueren gibt.

Gruß

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Beitragvon bele » Sa 28. Jul 2012, 22:09

Du solltest doch zählen, wieviele richtig liegen. Unter der Nullhypothese würde man erwarten, dass 1/3 der Leute richtig liegen. Wenn man das Alter ausreichend gut erkennt, dann liegen signifikant mehr als 1/3 der Leute richtig. Hast Du denn mindestens 23 richtig erkannte?
Irgendwie hört sich die Sache so an, als käme die Antwort nicht von Deinem Statistikberater sondern von Deinem Lehrer. Dann wiederum, gibt es auch komische Statistikberater. Google mal nach "Binomialtest".

Gruß,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5917
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1399 mal in 1385 Posts

Re: Alterseinschätzung anhand Räuspern und Husten. Hilfe!

Beitragvon OlGr » So 29. Jul 2012, 17:12

Er fungiert als SPSS-Berater an meiner Uni und wollte natürlich nicht meine ganze Arbeit übernehmen.
Für mich scheint, auch wenn ich leider so gar keine Ahnung von Statistik habe, diese 1/3-Hypothese auch sehr plausibel. Auch denke ich, dass mein Prof da nichts einzuwenden hat. Von seiner Seite aus hätte es wohl auch gereicht, die ganze Auswertung auf rein deskriptivem Niveau zu halten.
Aber bei der Geschlechtsschätzung haben wir ja mittlerweile auch schon Signifikanz und Konfidenzintervall berechnet mit allerlei anderen statistischen Finessen (die ich noch zu verstehen versuche).
Mal sehen, was er in der nächsten Sprechstunde sagt, ich werde berichten.
OlGr
Beobachter
Beobachter
 
Beiträge: 10
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 13:53
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste

cron