von daniel » Mi 1. Aug 2012, 11:38
Multikollinearität ist in der Tat der lineare Zusammenhang zwischen mehreren Prädikatoren. Im Extremfall, in dem ein Prädikator als lineare Kombination anderer Prädikatoren dargestellt werden kann (z.B. bei fehlerhafter Erstellung von Indikatorvariablen) können die Koeffizienten nicht mehr geschätz werden. Das ist ein mathematisches Problem, keine Verletzung eines theoretischen Gedankens. Bei starker Multikollinearität (die nicht alleine durch bivariate Korrelationen geprüft werden kann), werden die Standardfehler der geschätzen Koeffizienten sehr groß. So kommt es zu insignifikanten und "instabilen" Koeffizienten, die durch minimale Veränderungen im sample oder dem Modell stark schwanken können, und desshalb als unzuverlässig gelten. Da man m.E. gegen Multikollinearität nicht allzuviel tun kann, sollte man sehr wohl ein Auge darauf haben, aber sich auch keine allzu Großen Gedanken machen - insbesondere dann, wenn die geschätzen Koeffizienten (trotz infaltionärer Standardfehler) signifikant werden.
Dein Vorschlag Prädikatoren zusammenzufassen ist nicht verkehrt, wenn es theoretisch gut begründbar ist. Alleine aufgrund (hoher) Korrelation würde ich das nicht tun. Zudem sollte man bedenken, dass man, falls es sich doch um verschiedene Konstrukte handelt, diesen den gleichen Koeffizienten (Einfluss, Effekt) "aufzwängt".
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daniel am Do 2. Aug 2012, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
Stata is an invented word, not an acronym, and should not appear with all letters capitalized: please write “Stata”, not “STATA”.