von daniel » Di 7. Aug 2012, 12:07
Das lernt man in Einführungskursen für Statisitk. Das Problem ist m.E., dass wir in den Human-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften keine Statistik brauchen, sondern Ökonometrie. Damit meine ich, dass wir statistische Methoden nicht im luftleeren Raum anwenden.
Was soll es denn inhaltllich bedeuten, wenn die Arbeitsmarksituation "wichtiger" ist, als die eigenen Bildung? Da Individuen i.d.R. nur letztres beeinflussen können, dagegen keinen direkten Einfluss auf die Arbeitsmarktsituation haben, spielt es aus individueller Perspektive keinerlei Rolle, ob und wie "wichtig" die Arbeitsmarktsituation ist. Aus politischer Sicht dagegen, ist es möglicher Weise einfacher die Arbeitsmarktsituation zu beeinflussen, als das Bildungsverhalten der Individuen.
Man kann eben m.E. nicht sinnvoll pauschale Aussagen der Art: x ist für y "wichtiger" als z treffen.
Das eine solche Interpretation standardisierter Koeffizienten ohnehin fragwürdig ist, siehst Du daran, dass die Standardabweichungen der einzelenen Variablen einen Einfluss auf den "Effekt" haben.
Nimm der Datengenerierende Prozess sei
y = 2*x + 2*z + e
wobei x und z beides normalverteilte quantitative Variablen sind, e ein normalverteilter Zufallsfehler ist. Wie Du siehst haben x und z den gleichen Effekt (nämlich 2). Bei einer Regressionsschätzung würden wir auch b-Werte von 2 für beide Variablen schätzen. Wenn nun die Standradabweichung von x doppelt so groß ist, wie die von z, dann ist beta von x, doppelt so groß, wie beta von z. Demnach wäre x dann "wichtiger" als z, obwohl der Effekt der beiden Variablen genau gleich ist.
(Wenn gewünscht, kann ich geren einen Stata code zur Simulation posten).
Stata is an invented word, not an acronym, and should not appear with all letters capitalized: please write “Stata”, not “STATA”.