Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Alle Verfahren der Regressionanalyse.

Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Beitragvon excellentY » Mo 13. Aug 2012, 14:18

Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und hoffe ich verärgere niemanden, dass ich ein neues Thema wegen meiner Fragen eröffnet habe. Durch die Forensuche bin ich nicht fündig geworden leider..

Ich führe eine Studie zum Einfluss des Sitzverhaltens auf Faktoren der Gesundheit durch und benötige Hilfe bei der statistischen Auswertung. Ich möchte eine Regressionsanalyse (in SPSS) machen und bin als Statistik-Anfänger unsicher. Deshalb hier - nach einer kurzen Einleitung - meine Fragen:

Als unabhängige Variablen habe ich zum Einen die kumulierte Sitzzeit, des Weiteren die Gesamtaktivität (beides als Gesamtscore). Als abhängige Variablen habe ich den Bauchumfang, den Body-Mass-Index sowie den subjektiven Gesundheitszustand.

1) Welche Art der Regressionsanalyse muss ich in SPSS machen?
2) Mache ich 2 Analysen - also je eine pro unabhängige Variable?
3) Wie viele Probanden sind nötig, damit die angewandte Art der Regressionsanalyse aussagekräftig/möglich ist? (Ich kann mir vorstellen: je mehr, desto besser - aber wo ist die "Schmerzgrenze" oder ab wann ist die errechnete Regression nicht mehr wirklich aussagekräftig?

Ich wäre euch wirklich sehr sehr dankbar für jede Hilfe!!

Grüße,
Simon
excellentY
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 13. Aug 2012, 13:58
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Beitragvon strukturmarionette » Mo 13. Aug 2012, 14:35

Hi,

3) Wie viele Probanden sind nötig, damit die angewandte Art der Regressionsanalyse aussagekräftig/möglich ist? (Ich kann mir vorstellen: je mehr, desto besser - aber wo ist die "Schmerzgrenze" oder ab wann ist die errechnete Regression nicht mehr wirklich aussagekräftig?


post893.html#p893

1) Welche Art der Regressionsanalyse muss ich in SPSS machen?
2) Mache ich 2 Analysen - also je eine pro unabhängige Variable?


- Ein Vorteil für eine exakte Beantwortung ist meistens eine vorab exakte Formulierung von Arbeitshypothesen /Fragestellungen.
- Wahrscheinlich sind aber Modelle mit einer abhängigen Variablen und zwei UVs sinnvoll.

S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4353
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 586 mal in 583 Posts

folgende User möchten sich bei strukturmarionette bedanken:
excellentY

Re: Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Beitragvon excellentY » Mo 13. Aug 2012, 22:20

Super! Vielen Dank für die schnelle Antwort!!!

Ich muss leider noch ein paar weitere (vielleicht dumme?!) Fragen stellen, weil ich es damit irgendwie trotzdem nicht ganz schaffe meine Fragen zu beantworten..

Die Hypothesen sind: H1: die Sitzzeit (UV) hat keinen Einfluss auf den BMI (AV) bzw. H2: die Sitzzeit hat einen Einfluss auf den BMI
Passt das so? Kann man dann die Frage nach der Art der Regressionsanalyse beantworten?
Würde mann dann immer nur die Regressionsanalyse mit einer unabhängigen Variable (UV) und einer abhängigen Variable (AV) rechnen?

Für die Berechnung der optimalen Stichprobengröße brauche ich - wenn ich das richtig verstanden habe - zwei Bestimmtheitsmaße des Regressionsmodells und die daraus errechnete Effektgröße. Könnte mir bitte jemand kurz erklären wie ich genau auf die optimale Stichprobengröße kommen? Weiß leider nicht wie ich das errechnen soll - auch wenn ich die Formeln jetzt kenne..

Vielen Dank noch ein Mal & Grüße!
excellentY
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 13. Aug 2012, 13:58
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Beitragvon Anni » Mo 20. Aug 2012, 12:07

Für die Anwendung der Formeln zur Berechnung der Stichprobe, kannst du eigens dafür konzipierte Programme nutzen. Mit G*Power lässt sich die Stichprobe für unterschiedliche Verfahren einfach berechnen, wenn die erwartete Effektgröße bekannt ist (am Besten orientierst du dich an an ES von Studien, die den Zusammenhang bereits untersucht haben) und das Alpha-Niveau festgelegt wird.

http://www.psycho.uni-duesseldorf.de/aa ... ts/gpower/
Anni
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 5
Registriert: Do 16. Aug 2012, 22:51
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 1 mal in 1 Post

folgende User möchten sich bei Anni bedanken:
excellentY

Re: Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Beitragvon excellentY » Di 21. Aug 2012, 17:27

Dankeschön!!!

G*Power scheint ein tolles Programm zu sein!

Allerdings finde ich absolut keine Angaben zur "effect size" bei anderen Studien, die mir diese Größe irgendwie sagen könnten. Es steht dann meist nur: "The effect sizes of these associations were clinically significant." Oder Werte, die absolut nichts mit der Effektgröße zu tun haben können (da bspw. negativ). Was mache ich falsch? Oder wie kann ich noch auf die Effektgröße kommen?

Tausend Dank & Grüße!
excellentY
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 13. Aug 2012, 13:58
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Beitragvon Holgonaut » Mi 22. Aug 2012, 10:03

Hi Anni,

statt viel Zeit mit dem Programm zu ver(sch)wenden, hau rein und sammel so viele Daten, wie du finden kannst. Das Ziel sollte nicht sein, gerade
soviele Leute zu finden, dass man einen signifikanten Effekt findet, sondern (sofern man eine kausal homogene Stichprobe hat), eine möglichste
präzise/effiziente Schätzung des Effekts zu bekommen. Das wird immer wieder aus dem Auge verloren.

Grüße
Holger
Holgonaut
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 767
Registriert: Do 2. Jun 2011, 18:20
Danke gegeben: 3
Danke bekommen: 207 mal in 198 Posts

Re: Arten von Regressionsanalysen + Stichprobenanzahl

Beitragvon Anni » So 26. Aug 2012, 12:39

Hallo,
sicher sollte man lieber die Zeit verwenden möglichst viele Personen zu finden, als sich ewig mit Poweranbalysen und Stichprobengrößen zu beschäftigen. Allerdings ist eine Orientierung ja nicht schlecht, wenn eine große Stichprobe benötigt wird um überhaupt Effekte schätzen zu können.
Zumindest ich habe das Problem, dass ich eine relativ große Stichprobe benötige, bis es überhaupt Sinn macht zu rechnen.

Für die Effektgrößen gibt es auch Konventionen an denen man sich orientieren kann (z.B. von Cohen).

Grüße
Anni
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 5
Registriert: Do 16. Aug 2012, 22:51
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 1 mal in 1 Post


Zurück zu Regressionanalyse

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste