komplexes Modell :) Suche DRINGEND Hilfe

Alle Verfahren der Regressionanalyse.

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Beitragvon n_ha » Mo 27. Aug 2012, 16:41

Hallo Ihr Lieben,

ich sitze gerade an meiner Masterarbeit. Ich habe Daten erhoben zu einem sehr komplexen Modell und bin nun leider nicht ganz sicher, mit welcher Methode ich die zugehörigen Hypothesen Testen soll. Aber von Anfang an, denn als BWLer lernt man zwar, Aufgaben zu rechnen, doch die Praktische Umsetzung ist ja immer noch was anderes ;)

1) muss ich alle Ausreißer (dh für alle Zusammenhänge) am Anfang entfernen, oder schrittweise erst wenn ich die entsprechenden Zusammenhänge teste? denn es kann ja sein, dass ein Fall bei einem Zusammenhang kein Ausreißer, bei einem anderen aber doch einer ist...

2) prüfe ich Skalen-Reliabilitäten bevor oder nachdem ich Ausreißer ausgeschlossen habe?

3) nun wirds kniffeliger ;)
Mein Modell findet Ihr im Anhang: Wie Ihr seht,(a) bedingt die 'Ähnlichkeit' (UV) einmal einen Effekt über den Mediator 'Arousal' (AV, bzw UV) auf die 'Fortsetzungs-Evaluation' (AV)(b). Letzterer Einfluss ist stärker wenn 'Novelty-Seeking' - ein Moderator - 'hoch' ausgeprägt ist (c).
Gleichzeitig jedoch ist die 'Ähnlichkeit' eine Moderatorvariable (d1) des Einflusses der 'Original-Evaluation' (UV) auf die 'Fortsetzungs-Evaluation' (AV) (d2).
Die Original-Evaluation (UV) bedingt aber den Zusammenhang (c), also wie stark 'Novelty-Seeking' den Zusammenhang zwischen Arousal und FortsetzungsEvaluation moderiert.(e)

Einfluss (a) kann ich ja unabhängig in einer eigenen Regression testen.
Dann aber muss ich aber doch im Grunde (zumindest bis auf die Moderator-Effekte (c) und (e)) immer alle Variable integrieren, damit sich meine geschätzten Koeffizienten nicht komplett verzerren, oder was meint ihr?
Denn gehe ich sukzessive vor und versuche zuerst (b) (C) und (e) zu testen, habe ich ja den Einfluss, der Original-Evaluation viel stärker drin, als er in Wirklichkeit ist.

Vielleicht habe ich hier aber auch etwas nicht ganz verstanden: Wenn ich eine Regression schätze, muss ich die Haupteffekte doch auch immer integrieren, oder ist es auch möglich und vor allem sinnvoll nur deren Interaktion in die Gleichung einzubinden? --> deshalb hier jetzt mal nur die, die nach dem Modell signifikant sein sollten:

Meine Idee wäre:
Fortsetzungsevaluation = a0
+ b1 * Original-Evaluation (d1)
+ b2 * Original-Evaluation x Ähnlichkeit (d2)
+ b3 * Arousal (benötige ich hier auch Ähnlichkeit als Haupteffekt, da Arousal ja nur der Mediator ist?) (a) und (b)
+ b4 * Arousal x Novelty-Seeking (Moderatoreffekt) (c), (müsste ich diesen auch mit der Ähnlichkeit machen, weil Arousal ein Mediator ist? --> Ähnlichkeit x Novelty-Seeking)
+ b5 * Arousal x Original-Evaluation x Novelty-Seeking (e)

--> b5 und b4 könnte ich auch erstmal rauslassen und dann 2 Modelle mit und ohne schätzen, oder?




Falls sich jemand erbarmt und sich mit mir den Kopf zerbricht: DANKE!!!!!!
Beste Grüße!
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Re: komplexes Modell :) Suche DRINGEND Hilfe

Beitragvon PonderStibbons » Mo 27. Aug 2012, 18:41

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Da ist dann eher der Betreuer bzw. die Statistikberatung des Lehrstuhls/der Uni
bzw. eine Statistikberatung der geeignete Ansprechpartner.
1) muss ich alle Ausreißer (dh für alle Zusammenhänge) am Anfang entfernen

Wieso willst Du Ausreißer entfernen? Das ist stets eine heikle und
begründungsbedüftige Angelegenheit.
2) prüfe ich Skalen-Reliabilitäten bevor oder nachdem ich Residuen ausgeschlossen habe?

Was meinst Du mit Residuen ausschliessen?
3) nun wirds schlimmer ;)

Dann überspringe ich das mal.
das Arousal in Abhängigkeit der Ähnlichkeit verläuft invers U-Förmig. Deshalb benötige ich hier eine ln-Transformation der Daten, richtig?

Nicht erforderlich, wieso solltest Du wegen der U-Förmigkeit einer Beziehung
alle Daten transformieren. U-förmig=parabelförmig=quadrierten Prädiktor ins Modell
aufnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: komplexes Modell :) Suche DRINGEND Hilfe

Beitragvon n_ha » Mo 27. Aug 2012, 20:09

Hallo PonderStibbons,

vielen Dank für die Antwort.
Ja, sicher wäre das zum Teil Sache des Lehrstuhls, jedoch wird uns ans Herz gelegt, eben gerade NICHT immer den Betreuer zu fragen. Ich kann das verstehen, da es sich dabei ja auch um Doktoranden handelt, die gerne einmal eigene Arbeiten schreiben möchten und sich dann nicht in die Masterarbeiten all ihrer Masterarbeitskandidaten reinfuchsen können.

Ausreißer wollte ich entfernen, da diese die Ergebnisse (soweit ich das gelernt habe) stark verzerren können. Wenn beispielsweise der Boxplot erkennen lässt, dass einige Werte weit außerhalb liegen. mit Residuen meinte ich die Ausreißer, Verzeihung. Da habe ich mich falsch ausgedrückt.

Vielen Dank für den Hinweis mit dem quadrierten Prädikator. Das stimmt natürlich. Mein Fehler, ich sitze leider schon seit 4 tagen ca 16h täglich dran - das zeigt sich wohl langsam ;)

Beste Grüße und danke!
n_ha
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Re: komplexes Modell :) Suche DRINGEND Hilfe

Beitragvon PonderStibbons » Mo 27. Aug 2012, 21:19

Ja, sicher wäre das zum Teil Sache des Lehrstuhls, jedoch wird uns ans Herz gelegt, eben gerade NICHT immer den Betreuer zu fragen. Ich kann das verstehen, da es sich dabei ja auch um Doktoranden handelt, die gerne einmal eigene Arbeiten schreiben möchten und sich dann nicht in die Masterarbeiten all ihrer Masterarbeitskandidaten reinfuchsen können.

Ja, das ist der Witz dabei --- erst bilden sie ihre Studierenden für 30-50'00 Euro aus
Steuergeldern nicht ausreichend aus, und dann legen sie den Studierenden nahe, nicht
um die Betreuung nachzusuchen, für die sie 35-80 Euro pro Arbeitsstunde aus Steuermitteln
erhalten.

Das heißt ja nicht, dass Deine Fragen fehl am Platze wären, aber wenn die Uni für
ihr Geld nichts leistet, kämst Du mit 2-400 Euro bei einer Statistikberatung in der
Regel zügig zu zufriedenstellenden Resultaten.
Ausreißer wollte ich entfernen, da diese die Ergebnisse (soweit ich das gelernt habe) stark verzerren können. Wenn beispielsweise der Boxplot erkennen lässt, dass einige Werte weit außerhalb liegen. mit Residuen meinte ich die Ausreißer, Verzeihung. Da habe ich mich falsch ausgedrückt.

"Ausreißer" verzerren zunächst einmal keine Ergebnisse; sie beeinflussen sie lediglich
stark (bei manchen Prozeduren; bei manchen auch wieder nicht). Die Behandlung von
sog. Ausreißern ist ein diffiziles Problem. Man kann seine Daten nicht einfach nach auffallenden bzw. unliebsamen Werten durchkämmen und ohne weiteres nach Gutdünken
eliminieren. Wenn man nicht wohl begründen kann, was sie zu "verzerrenden" Daten macht (e.g. die Daten sind falsch eingetippt oder gehören nicht zur Stichprobe o.ä.), sollten sie
lege artis normalerweise drinbleiben. Eine Sensitivitätsanalyse bleibt ja unbenommen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: komplexes Modell :) Suche DRINGEND Hilfe

Beitragvon Druss » Mo 27. Aug 2012, 21:45

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solange man nicht aus dem Büro gebeten wird (was noch nie passiert ist) wird einem i.d.R. auch jede Frage beantwortet, wenn diese nicht lautet: was war nochmal OLS?

Man kann nicht erwarten, dass man auf alles selbst kommt und damit meine ich, dass Denkanstöße oft sehr Hilfreich sind.

Des Weiteren würde ich hier im Forum immer nur eine Frage und nicht einen ganzen Katalog von Fragen posten, weil man dann auch öfters eine gute Antwort bekommt.
Druss
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