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[Lenizzle]

Hallo,


ich habe ein Problem, das ich leider nicht allein lösen kann:

In meiner Arbeit untersuche ich Patienten, die alle an einer (derselben) Krankheit leiden. Es gibt 2 Kohorten, die unterschiedlich groß sind. Eine war 2001 da und die andere 2011. Bei diesen Untersuchungen wurden alle Keime aufgezählt, aufgelistet nun in einem "0: nicht vorhanden, 1: vorhanden" System.

Ich versuche zu vergleichen, ob die Anzahl der Keime über die Zeit signifikant gestiegen ist oder nicht. Leider bin ich mir nicht sicher, welchen Test ich dazu benötige und wie ich hierfür die Variablen korrekt kodiere. Zudem habe ich Schwierigkeiten mit der Auswertung.

Das zweite Problem ist, das ca. die Hälfte der Personen an beiden Terminen da waren, d.h. sie sind dann verbunden, oder? Muss ich für diese Patienten noch einen zusätzlichen Test machen? Welchen denn?

Ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand eine Idee hätte und mir weiterhelfen könnte.

Vielen Dank, Lenizzle

[PonderStibbons]

Ich versuche zu vergleichen, ob die Anzahl der Keime über die Zeit signifikant gestiegen ist oder nicht.

Ich vermute, Du willst untersuchen, ob die Zahl der nachgewiesenen Keimarten sich
verändert hat? Oder gegebenenfalls getrennt für die einzelnen Keime, ob sich deren
jeweilige Auftretensfrequenz verändert hat?

Das zweite Problem ist, das ca. die Hälfte der Personen an beiden Terminen da waren

In dem Fall hast Du zwei Auswertungen. Ich schätze mal, dafür legst Du
am besten 2 getrennte Dateien an. Die nicht mehrfach gemessenen Personen
vergleichst Du als unabhängige Gruppen (2001 versus 2011), dies
vermutlich am zuverlässigsten mit einem U-Test (falls es um die Anzahl
der Keimarten als abhängige Größe geht). Die Messungen der zweimal
untersuchten Gruppe vergleichst Du mit dem Wilcoxon-Vorzeichenrangtest.


Mit freundlichen Grüßen

P.

[Lenizzle]

Vielen Dank für die schnelle Anwort.

Ich vermute, Du willst untersuchen, ob die Zahl der nachgewiesenen Keimarten sich
verändert hat? Oder gegebenenfalls getrennt für die einzelnen Keime, ob sich deren
jeweilige Auftretensfrequenz verändert hat?

Genau, ich habe 13 verschiedene Keime, von denen jeder einzeln betrachtet werden soll. D.h. ob ein Patient viele oder wenige Keime hat, spielt eigentlich keine Rolle. Z.B. Staphylokokken 2001: 64%, 2011: 68% der Patienten. Leider komme ich da jetzt nicht weiter, wie und mit welchem Test ich korrekt ausrechne ob der Anstieg signifikant ist.


Vielen Dank für die Anwort, das hat mir schonmal sehr weitergeholfen. Ich werde das gleich versuchen.

Viele Grüße,

Lenizzle

[PonderStibbons]

Genau, ich habe 13 verschiedene Keime, von denen jeder einzeln betrachtet werden soll.

Das wäre dann eine Kreuztabelle mit Chi² Test für die einmal erfassten
Probanden und McNemar's Test für die wiederholt getesteten Patienten.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Lenizzle]

Danke!

Das hat mir sehr geholfen.

Viele Grüße,

L.

[PonderStibbons]

Bei bis zu 26 einzelnen Tests musst Du allerdings berücksichtigen das
erhöhte Risiko falsch-positiver Signifikanztestbefunde aufgrund multiplen
Testens. Das übliche 5% Signifikanzniveau wird man da normalerweise
nicht mehr rechtfertigen können.

Mit freundlichen Grüßen

P.