Extrapolation von Daten

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Extrapolation von Daten

Beitragvon colorscrap » Di 11. Dez 2012, 12:03

Hallo,

ich habe Ratingdaten auf einer 5stufigen Skala gemessen und soll diese Daten, nach Meinung meines Profs, auf eine 6stufige Skala extrapolieren. Leider weiß ich nicht wie das geht. Gibt es dazu eine Funktion zur Datenextraploation in SPSS? Ich habe schon an eine Kurvenanpassung gedacht, aber dort kann man nicht angeben, dass maximal eine 6stufige Skala zugrundliegen soll.

Schonmal vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße
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Re: Extrapolation von Daten

Beitragvon PonderStibbons » Di 11. Dez 2012, 12:46

ich habe Ratingdaten auf einer 5stufigen Skala gemessen und soll diese Daten, nach Meinung meines Profs, auf eine 6stufige Skala extrapolieren.

Was meint er konkret damit?
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Re: Extrapolation von Daten

Beitragvon colorscrap » Mi 12. Dez 2012, 09:51

Für die Befragung wurde im Fragebogen eine 5stufige Skala verwendet. Allerdings hätten es 6 Stufen sein sollen. Um die Daten noch nutzen zu können (den Rohwerten müssen Normwerte zugeordnet werden), sollen die gemessenen Daten der 5stufigen Skala in eine 6stufige Skala extrapoliert werden, so dass ich also im Nachhinein die Antworten auf eine 6stufige Skala umrechnen kann, um die Normwerte zuordnen zu können. Wie kann ich das machen?

Viele Grüße
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Re: Extrapolation von Daten

Beitragvon bele » Mi 12. Dez 2012, 10:10

Hallo colorscrap,

eigentlich: Gar nicht. Uneigentlich: Auch nicht. Mit der Brechstange:
Eine gleichstufige Umrechnung wäre:
1 -> 1.1
2 -> 2.3
3 -> 3.5
4 -> 4.7
5 -> 5.9

errechnet aus: [1 bis 5] * 6/5 - (1/2*1/5)

Wenn Deine Probanden auf der 5er Skala eine 3 angekreuzt haben, könnten Sie auf der 6er Skala eine 3 oder eine 4 angekreuzt haben. Eine Möglichkeit wäre, die Hälfte aller Dreien zufällig als 3 und die andere Hälfte als 4 zu kodieren (zufallsgesteuert). Bei den anderen Werten müsstest Du die jeweils anderen Brüche verwenden.

Je nachdem, was Du mit den anderen Sachen vorhast, wäre das vielleicht das kleinste Verbrechen. Aber ehrlich: Es bleibt ein Verbrechen. Die "Normwerte" sind mit einer ganz bestimmten Skala erhoben worden. Sie jetzt auf eine ganz andere Skala anzuwenden bleibt ein Verbrechen.

Versuche eine Auswertung ohne Rückgriff auf die "Normwerte" oder akzeptiere, dass Du Datenmüll produziert hast. Jedenfalls wenn es sich um eine Arbeit handelt, die nicht nur Dein Prof sondern auch ein Zweitgutachter oder gar ein Reviewer zu sehen bekommt. Bin gespannt, was PonderStibbons dazu schreibt.

JMTC,
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Re: Extrapolation von Daten

Beitragvon PonderStibbons » Mi 12. Dez 2012, 11:19

(den Rohwerten müssen Normwerte zugeordnet werden)

Warum? Wozu? Vielleicht gibt es sinnvollere Alternativen.

Was das Umrechnen angeht, psychometrisch ist das Unfug.
Sowas gesehen habe ich noch nie. Wie man es technisch
machen könnte, hängt (auch) davon ab, wie die Rohwerte-
verteilung de Normstichprobe aussieht. Bei einer Normalvertelung
wäre es technisch relativ einfach machbar.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Extrapolation von Daten

Beitragvon colorscrap » Mi 12. Dez 2012, 12:16

Danke für die schnellen Antworten. Ich werde dann lieber das "Verbrechen" sein lassen und statt dessen Summenwerte der Skala in gering und hoch kategorisieren. Damit hab ich zwar weniger Informationen, kann die Daten aber noch verwenden. Diesen Kompromiss wird hoffentlich auch mein Prof akzeptieren.

VG
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