STATISTIK-FORUM.de

[moritzulrich]

Hier meine Situation. Ich habe eine Gruppe (n=14) von der ich eine Eigenschaft beobachte zum Zeitpunkt 1 und 2 . Ich möchte Belegen, dass der numerische Wert dieser Eigenschaft vom Zeitpunkt 1 und 2 nicht stark abfällt oder ansteigt. Ich möchte also mit einer bestimmten Signifikanz zeigen dass der Wert der Eigenschaft zum Zeitpunkt 1 und 2 "gleich" ist. Kann mir jemand helfen? Ich nutze SPSS 20. Vielen Dank.

Moritz

[PonderStibbons]

So etwas wie "signifikant gleich" gibt es nicht.
Es gibt => Äquivalenztests, aber für sowas ist
Deine Stichprobe letztlich zu klein.

Leider ist nichts zum Kontext der Untersuchung
gesagt und warum und wozu es wichtig ist, die
Aussage zu treffen, die Werte kämen aus einer
Grundgesamtheit, in der im Schnitt die
Differenzen = 0 sind.

Du könntest eventuell die prä-post-Änderung mit
ausreichend erhöhter statistischer power testen,
indem Du die Signifikanzschwelle erhöhst (vielleicht
p=0,15 oder höher, ein Programm wie g*power zur
Poweranalyse könnte da nützlich sein).

Mit freundlichen Grüßen

P.

[moritzulrich]

Vielen Dank für die Antwort. Ich bin Medizin Doktorand und von daher mit Statistik nicht allzu vertraut. Ich habe eine Gruppe von Personen angeschaut zu Beginn einer Behandlung, zum Ende Der Behandlung und ein paar Wochen danach. Ich habe das Volumen, den Umfang und das Gewicht ihrer Beine gemessen.

Vom Beginn zum Ende der Behandlung haben sie alle ihrer Werte signifikant verringert (t - Test bei verbundenen Stichproben bzw. Wilson- Vorzeichentest). Nun will ich zeigen, dass in der Zeit nach der Behandlung bis ein paar Wochen danach sich das Volumen, Umfang, bzw. Gewicht nicht stark verändert haben, die Therapie also Nachhaltig wirksam ist. Vielleicht hilft das und ich freue mich auf noch weitere Ideen. Danke.

Moritz

[PonderStibbons]

Nun will ich zeigen, dass in der Zeit nach der Behandlung bis ein paar Wochen danach sich das Volumen, Umfang, bzw. Gewicht nicht stark verändert haben,

Welche Veränderung (ausgedrückt in Streuungseinheiten der
t2-Werte) würde denn noch als "nicht stark" durchgehen?

Mit freundlichen Grüßen

P.

[moritzulrich]

Vielen Dank für die weitere Hilfe,
oh je ich bin statistisch ja leider nicht so fit (:
Ich weiss also nicht genau was Streuungseinheiten sind aber ich versuchs mal so:
Der Wert zum Nachkontrollzeitpunkt sollte nicht mehr als 15% Unterschied aufweisen.
Lg Moritz

[bele]

Hallo Moritz,

das wird jetzt etwas kompliziert, aber ich denke, das ist der saubere Weg. Lade Dir folgendes, kostenloses Buch herunter:

http://www.ejwagenmakers.com/BayesCours ... ookWeb.pdf

Unter Annahme, dass die Beinvolumina etwa einer Normalverteilung folgen, ist der auf Seite 37 und 38 beschriebene Weg für Dich geeignet. Du musst erst die im Buch beschriebene Software (WinBUGS) installieren und Dich mit der ganzen Idee Bayes-Statistik ein wenig beschäftigen. Am Ende kannst Du den auf Seite 37 angegebenen Code in WinBUGS benutzen. Du fütterst ihm von allen 14 Patienten die Differenzen der Beinvolumina (von mir aus prozentual) und dann wird Dir ausgegeben, wie sicher die geschätzte durchschnittliche Beinvolumenveränderung ist: Mit Mittelwert und Standardabweichung. Dann kannst Du ja schauen, zu wieviel Prozent die wahre Änderung nicht mehr als 15% ist.

LG,
Bernhard