Beta0 ist negativ, i.e. kleiner Null, oder äquivalent positiv i.e. größer Null. Das ist für mich eine gerichtete Hypothse.
Das hilft mir nun wirklich weiter! Nun muss ich nur noch rausfinden, welches von beiden denn nun bei mir zutrifft. Denn ansonsten kann ich ja nur sagen, ich erwarte eine Interaktion ungleich 0 und das wäre wieder ungerichtet.
Aber laut deines ersten Eintrags
in der einen Bedingung A ein negativer Zusammenhang von 2 Variablen besteht und in der anderen Bedingung B nicht. - läuft nach meinem, Verständnis auf einen positiven Interaktkonseffekt hinaus
Etwa: Unter Bedingung A (Treatment) wird, im Unterschied zur Kontrollgruppe B, ein negativer Zusamenhang zwischen x und y erwertet. In diesem Fall erwartest Du eine negative Interaktion.
hängt das ja davon ab, wie ich meine Hypothese formuliere?
Ich hab ein bisschen drüber nachgedacht. Wie gesagt, mache ich keine Vorhersage darüber, wie Prädiktor 1 und Prädiktor 2 jeder für sich auf Y wirken. Rein von der Überlegung her wäre aber Folgendes sinnvoll:
Prädiktor 1 hat entweder keinen signifikanten Einfluss auf Y oder aber es gibt einen negativen Zusammenhang.
Prädiktor 2 ist ja die Versuchsbedingung. In Treatmentbedingung A wären eigentlich allgemein höhere Werte von Y als in Kontrollbedingung B logisch, also Haupteffekt von A.
Aber wenn Prädiktor 1 eine hohe Ausprägung hat und die Person dann in Treatmentbedingung A ist, sollte der Wert von Y klein sein. Also wird nur in Treatmentbedingung A ein negativer Zusammenhang von Prädiktor 1 und Y erwartet. Und für Bedingung B kann ich eben nur sagen, dass ich dort keinen negativen Zusammenhang erwarte.
Soviel dazu. Ich komm auch soweit, dass ich meine Werte für (bei deinem Eintrag) x und z in die Gleichung der moderierten Regression einsetze. Aber das geht ja immer nur für jeweils eine Ausprägung eines Prädiktors. Daher weiß ich nicht, wie ich darauf kommen kann, welche Richtung nun meine Interaktion insgesamt haben sollte. Denn in Bedingung A wird durch die Kodierung mit 1 der Term immer positiv und in Bedingung B durch die Kodierung mit -1 immer negativ...
Das ist übrigens, glaub ich zumindest, auch mit ein Grund, warum man nicht mit 0 kodieren darf: Dann würde ja der Interaktionsterm in einer Bedingung immer 0 sein. Ich glaube aber, das war noch nicht alles.
diese Begründung, die Du ja sicher auch in der Arbeit darlegen solltest
Da hast du sicherlich recht. Aber ich habe, wie du zweifellos schon gemerkt hast, nicht gerade ein Talent für Statistik. Als ich die Begründung gesehen hab, erschien diese so logisch, dass ich der Meinung war, jeder Mensch mit Statistik-Kenntnissen müsste das eigentlich standardmäßig wissen und nur ich hab keine Ahnung. Und weil ich es für allgemein bekannt gehalten hab, hab ich nur geschrieben dass ich es mache aber nicht wieso. Ich lasse dir die Erklärung gern zukommen, sobald ich wieder Zugriff auf die Dokumente hab. Allerdings muss ich dich da wohl bis August vertrösten.
interpretier mal die Koeffizienten
Da hab ich auf die Schnelle nicht ganz klar geantwortet. Du hast natürlich recht, dass man diese Koeffizienten nicht interpretieren kann - aber das ist kein Problem. Ich mache die moderierte Regression nur, um zu sehen, ob es eine Interaktion gibt. Für die einzelnen Zusammenhänge innerhalb einer Bedingung etc. nehm ich dann die standardisierten linearen Regressionen bzw. eben die simplen Korrelationskoeffizienten. Das ist vielleicht nicht die übliche Methode, aber für mich reicht es in dem Moment und so versteh ich wenigstens selbst, wovon ich rede