Studie zu Moral und Politik

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Studie zu Moral und Politik

Beitragvon squeesh » Do 21. Feb 2013, 11:51

Liebes Team

Ich möchte gerne eine meiner Hypothesen untersuchen, die lautet:

"Politisch Rechtsgerichtete weisen einen geringeren Unterschied zwischen den individualisierenden und bindenden Grundlagen auf als politisch Linksgerichtete."

Politsch Linksgesrichtete sind mit 1, politisch Rechtsgesinnte mit 2 codiert.
Die individualisierenden und die bindenden Grundlagen sind bereits als jeweils eine intervallskalierte Variable berechnet.

Ich verstehe, dass ich einen Index "individualisierende-bindende" bilden und dann einen abhängigen gerichteten t-test durchführen könnte. Aber wäre es hier nicht auch möglich und eleganter, eine zweifaktorielle ANOVA mit Messwiederholung durchzuführen?

Und falls dem so ist, muss ich im SPSS mit Kontrasten arbeiten oder wie kann ich das sauber durchführen? Um eine möglichst schnelle Hilfestellung wäre ich wirklich unglaublich dankbar. Ich stocke im Moment nämlich gerade so vor mich hin.

Ganz liebe Grüsse

Squeesh
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Re: Studie zu Moral und Politik

Beitragvon PonderStibbons » Do 21. Feb 2013, 14:20

Ich verstehe, dass ich einen Index "individualisierende-bindende" bilden und dann einen abhängigen gerichteten t-test durchführen könnte.

Weder abhängig noch gerichtet, wie es aussieht.
Aber wäre es hier nicht auch möglich und eleganter, eine zweifaktorielle ANOVA mit Messwiederholung durchzuführen?
Wie wurden den die Konstrukte gemessen, sind die Skalen überhaupt vergleichbar?
Oder werden Normwerte benutzt?
Und falls dem so ist, muss ich im SPSS mit Kontrasten arbeiten

Das wären 2 zweistufige Faktoren, welche Kontraste würdest Du da rechnen wollen?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Studie zu Moral und Politik

Beitragvon squeesh » Do 21. Feb 2013, 14:58

Hi P.

Danke für Deinen Post.

Stimmt, ich meinte zunächst keinen abhängigen gerichteten t-test sondern einen unabhängigen gerichteten t-test. Gerichtet deshalb, weil ich bereits eine Erwartungshaltung habe, dass der Unterschied bei den politisch Rechtsgerichteten kleiner sein wird als bei den Linksgerichteten.

Bei den Konstrukten "individualisierende Grundlagen" und "bindende Grundlagen" muss ich etwas weiter ausholen. Ich habe fünf verschiedene "Moralgrundlagen" (Relevanz von Fairness, Fürsorge, Ingroup, Autorität, Reinheit) anhand verschiedener Items (6 stufig, von "überhaupt nicht relevant" bis "extrem relevant") gemessen. Der Mittelwert von Fairness und Fürsorge dient als Wert für die "individualisierenden Grundlagen", während der Mittelwert von Ingroup, Autorität und Reinheit als Wert für die "bindenden Grundlagen" dient. Das heisst, jeder Teilnehmer hat einen Wert für die "individualisierenden" und einen für die "bindenden" Grundlagen.

Ich dachte, ich könnte evtl. eine ANOVA durchführen, weil es ja quasi vier Kategorien gibt:
Politisch Rechts - Bindende Grundlagen
Politisch Rechts - Individualisierende Grundlagen
Politisch Links - Bindende Grundlagen
Politisch Links - Individualisierende Grundlagen

Aber da die bindenden und individualisierenden Grundlagen jeweils einer Person angehören, war meine Überlegung, dass sie vielleicht wie als Werte zu zwei verschiedenen Zeitpunkten anzuschauen wären und folglich eine Messwiederholung durchgeführt werden sollte.

Mir ist aber nicht klar, ob ich so herausfinden kann, dass die politische Gesinnung einen Einfluss auf den Unterschied zwischen den bindenden und den individuellen Grundlagen hat.

Das mit den Kontrasten habe ich erwähnt, weil ich dachte, dass eine Entscheidung zwischen Kontrasten oder einer post-hoc Untersuchung zwingend sei. Und da ich ja eigentlich eine Hypothese habe, sollte ich dann nicht Kontraste rechnen? Aber wie das genau aussehen sollte, ist mir leider überhaupt nicht klar.

Ich hoffe, Du kannst mir schnell weiterhelfen.

Liebe Grüsse

squeesh
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Re: Studie zu Moral und Politik

Beitragvon PonderStibbons » Do 21. Feb 2013, 15:32

Gerichtet deshalb, weil ich bereits eine Erwartungshaltung habe, dass der Unterschied bei den politisch Rechtsgerichteten kleiner sein wird als bei den Linksgerichteten.

Das ist keine ausreichende Begründung. Vgl. FAQ #3 http://www.uni-graz.at/ilona.papousek/t ... s/faq.html
da die bindenden und individualisierenden Grundlagen jeweils einer Person angehören, war meine Überlegung, dass sie vielleicht wie als Werte zu zwei verschiedenen Zeitpunkten anzuschauen wären und folglich eine Messwiederholung durchgeführt werden sollte.

Ja, sicher. Der springende Punkt war/ist, ob die Messwiederholung quasi auf derselben
Skala stattfand (extremes Beispiel: Du hättest nicht die Durchschnittswerte, sondern
die Summenwerte der zu einem Konstrukt gehörenden Items verwendet - da bei dem
einen Konstrukt mehr Items beteiligt sind,w äre das von vornheierein eine Verzerrung).
Das scheint der Fall zu sein.
Mir ist aber nicht klar, ob ich so herausfinden kann, dass die politische Gesinnung einen Einfluss auf den Unterschied zwischen den bindenden und den individuellen Grundlagen hat.

Das wäre über die Wechselwirkung Gesinnung*Messwiederholungsfaktor zu testen.
Das mit den Kontrasten habe ich erwähnt, weil ich dachte, dass eine Entscheidung zwischen Kontrasten oder einer post-hoc Untersuchung zwingend sei. Und da ich ja eigentlich eine Hypothese habe, sollte ich dann nicht Kontraste rechnen? Aber wie das genau aussehen sollte, ist mir leider überhaupt nicht klar.

Ich sehe bei zwei zweistufigen Faktoren gar keinen Anlass.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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