Frage zur richtigen Signifikanzangabe

Frage zur richtigen Signifikanzangabe

Beitragvon brutalis » Sa 2. Mär 2013, 15:24

Tag zusammen,

zunächst mal möchte ich meinen Lob loswerden, ich hab selten eine Forumseite mit so vielen wertvollen Tipps zu Statistik gesehen.
Nun hätte ich zwei Fragen, die sich auf die richtige Signifikanzangabe beziehen.
Ich arbeite grade an der Auswertung der Daten für meine Dissertation.
Im Wesentlichen gehts dabei um Zusammenhänge zwischen bestimmten Faktoren (z.B. Diabetes, hoher Blutdruck etc.) und dem Auftreten postoperativer Komplikationen.
Die unabhängigen Variablen sind zum Großteil binär kodiert, die AV immer.
Bei der Auswertung nutze ich SPSS 20. mit einer Vierfeldertafel und den Chi2-Test bzw. bei erwarteten Häufigkeiten <5 den exakten Test nach Fischer.
Nun zu meiner Frage.
Wenn ich den Zusammenhang zwischen Diabetes und postop. Komplikationen untersuche, bekomme ich im Chi2-Test eine asymptotische Signifikanz = 0,041 und im exakten Test nach Fische eine Signifikanz = 0,051. Da ich in keiner Zelle einer ewartete Häufigkeit unter 5 habe, würde ich gern wissen, ob in diesem Fall die asymptotische Signifikanz ausreichend ist oder nicht. Auf einem Signifikanzniveau von p=0,05 wäre der Unterschied zwischen Patienten mit und Patienten ohne Diabetes demnach ja stat. signifikant.
Oder muss ich in jedem Fall die Signifikanz nach dem exakten Test nach Fischer angeben P=0,059.
Meine zweit Frage wäre, ob man den p-Wer aufrunden darf, beispielsweise bei einem p-Wert von 0,036. Wenn man aufrundet, wäre das ein p-Wert von 0,04.

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Mit besten Grüßen

G.
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Re: Frage zur richtigen Signifikanzangabe

Beitragvon PonderStibbons » Sa 2. Mär 2013, 23:34

Mach eine vermutlich angebrachte Korrektur des Signifikanzniveaus
aufgrund multiplen Testens, dann stellt sich das Problem in Sachen
p=0,051 versus p=0,041 gar nicht erst.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Frage zur richtigen Signifikanzangabe

Beitragvon brutalis » So 3. Mär 2013, 04:03

Du meinst nach der Bonferroni-Methode? Spricht bei 10 Tests mit der AV (Komplikation ja/nein)
Alpha/10 = 0,005?
Ist das zwingend erforderlich?
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Re: Frage zur richtigen Signifikanzangabe

Beitragvon PonderStibbons » So 3. Mär 2013, 15:04

Bei 10 Tests wird man gemeinhin die Frage stellen dürfen, warum das
durchgehend auf einem 5% Niveau getestet werden sollte. Welche
Korrektur die passende hier sein könnte, habe ich nicht gesagt oder
gemeint, ich kenne die Studie nicht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Frage zur richtigen Signifikanzangabe

Beitragvon brutalis » So 3. Mär 2013, 15:30

Die 10 Tests waren eher ein Beispiel.
Im Prinzip gehts darum, Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren (UV) und Komplikationen (AV) zu untersuchen.
Ich gehe davon aus, dass es am Ende etwa 20 bis maximal 25 Risikofaktoren sein werden, darunter Vorerkrankungen, Vortherapien (Bestrahlung), OP-Daten (OP-Dauer, Volumengabe etc.).
Die Risikofaktoren werde ich binär codieren, ebenfalls wie die Komplikationen und dann eben mit chi2-Test auf Unterschiede testen.
Die meisten Studien, die ich zu diesem Thema gelesen habe, haben es ähnlich gemacht und den p-Wert auf 0,05 gesetzt. Eine Signifikanzkorrektur wurde nicht vorgenommen. In einem weiteren Schritt wurden dann die Faktoren mit einer Signifikanz im Chi2-Test unter 0,05 in eine logistische Regession eingeschlossen zwecks multivariater Analyse.
Ich behaupte ja nicht, dass das richtig ist, ich muss mich nur an irgendetwas orientieren. Mit Korrekturen kenne ich mich leider kaum aus, wie die meisten Mediziner.

Mit besten Grüßen
G.
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