Armutsbericht der Bundesregierung

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Armutsbericht der Bundesregierung

Beitragvon HMS63 » Di 12. Mär 2013, 15:38

Guten Tag,

... der obrige Report hat eigentlich mit Statistik nichts zu tun. Ich muss aber anmerken, dass hier ein Grundsätzliches Problem zu Tage getreten
ist dass auch für eine empirische statistische Erhebung von Bedeutung ist. Insbesondere ist mir im Zuge der medialen Auseinandersetzung folgendes
aufgefallen:

a) Wurde hier versucht die Bezugsgröße Vermögensverteilung zur Armut nicht mehr in Bezug zu setzen. Die Kritik das als Schönung des Berichtes
zu werten kann auch als überzogen angesehen werden. In der Vergangenheit wurde ja als Bezugsgröße auch das Durchschnittseinkommen genommen
um überhaupt eine Armutsdefinition zu erhalten, die einigermaßen objektiven Maßstäben gerecht wird. Armut kann ja auch durch Überschuldung
und zu hohen Lebenshaltungskosten verursacht werden. Es ist daher die Frage ob man hier das Verhältnis Armut (ALG2-Regelsatz ect) zum Niedriglohn
besser ins Verhältnis setzen sollte, weil hier ein klarer Zusammenhang nachweisbar ist. Dadurch wäre die Betrachtung wesentlich besser messbar und
objektiv einschätzbar.

b) Eine ARMUTSDEFINITION nach unterschiedlichen Parametern gibt es aber statistisch sicher. Der Vergleich zu anderen Ländern ist aber problematisch
weil die Definition sich teilweise wesentlich unterscheidet. Ein Armutsvergleich mit Nordafrika versucht sicherlich niemand ernsthaft weil der Vergleich
erheblich hinkt.

c) Wer erhebt hierzu fundierte Daten auf wissenschaftlicher Ebene ? Ich habe den Eindruck die GESIS ist hier wohl am professionellsten neben der ILO.
HMS63
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Re: Armutsbericht der Bundesregierung

Beitragvon PonderStibbons » Di 12. Mär 2013, 18:44

... der obrige Report hat eigentlich mit Statistik nichts zu tun.

Der ist von vorne bis hinten voll mit Statistik.
In der Vergangenheit wurde ja als Bezugsgröße auch das Durchschnittseinkommen genommen um überhaupt eine Armutsdefinition zu erhalten, die einigermaßen objektiven Maßstäben gerecht wird.

Die statistische Definition von Armut und Reichtum (an Einkommen/Geld/Vermögen)
beruht normalerweise nicht auf den Mittelwert, sondern dem Median.
c) Wer erhebt hierzu fundierte Daten auf wissenschaftlicher Ebene ? Ich habe den Eindruck die GESIS ist hier wohl am professionellsten neben der ILO.

http://de.wikipedia.org/wiki/Armut
http://de.wikipedia.org/wiki/Relative_Armut
http://en.wikipedia.org/wiki/Poverty#Measuring_poverty
etc.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Armutsbericht der Bundesregierung

Beitragvon HMS63 » Do 14. Mär 2013, 13:38

Für mich ist in diesem Zusammenhang einmal wissenswert ob zu den ILO-Armutsstatistiken auch entsprechende Reports zugänglich sind, die die Erhebungsgrundlage näher erschließen.

Schön wäre hier eine Gegenüberstellung um zu sehen wo die Unterschiede zw. Bundesregierung und ILO sind. Eine Filterung der statistischen Daten ist schon legitim wenn diese für den Informanten
nachvollziehbar sind. Die ILO-Studien gelten als besonders aussagekräftig sind aber leider in deutsch nicht immer zu bekommen, weshalb eigentlich ?!
HMS63
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