Cut-off Werte, Statistik?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Cut-off Werte, Statistik?

Beitragvon BO84 » Mo 25. Mär 2013, 23:08

Guten Abend!
Ich möchte alle Forumuser zuerst freundlich grüßen.
Ich habe eine Frage zu einer experimentellen medizinischen Studie, die ich durch mein Statistikskript und -verständnis nicht beantworten kann:
Es gibt 17 Traumafälle (diese mit unterschiedlichen Traumaüberlebenszeiten) und 23 Kontrollen, bei denen ein Enzym bestimmt wurde, dass statistisch signifikant höher bei Traumafällen ist (Wilcoxon).
Nun viel mir auf, dass Werte > 100 ng/ml bei keiner der Kontrollen und auch erst nach einer Überlebenszeit von mind. 15 min bei Traumafällen gemessen werden konnten. Daraus habe ich geschlussfolgert, dass Konzentrationen > 100 ng/ml nur bei einer mindestens eben solangen Überlebenszeit zu erwarten sind (zumindest bezogen auf das sehr kleine Probenkollektiv). Es kam aber die Frage auf, ob man ein solches Konstrukt auch statistisch bestätigen kann, d. h. das das mit z. B. 95%iger Wahrscheinlichkeit auch "generell" gelten dürfte.
Ist das möglich? Wenn ja, welchen Test müsste ich wohl nehmen?
Ich danke schon jetzt für Eure hilfreichen Kommentare. Sollte das Thema zu einem der Unterforen besser passen, so bitte ich schon jetzt um Verzeihung.
Viele Grüße
BO84
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Re: Cut-off Werte, Statistik?

Beitragvon bele » Di 26. Mär 2013, 08:34

Hallo BO84,

am besten stellst Du eine Vier-Felder-Tafel auf. In der einen Dimension spaltest Du den Datensatz danach auf, ob Deine Kriterien erfüllt sind oder nicht (also Trauma _und_ Messung nach mindestens 15 Minuten) und in der anderen Dimension zählst Du Werte >100mg/l oder eben kleinere. Auf die so erhaltene Tabelle kannst Du nun einen Fisher-Test (alternativ Chi-Quadrat-Test wenn die Zahlen zu groß wären für den Fisher-Test. ERhälst Du ein p<.05 dann darfst Du nach medizinischem Usus von einem signifikanten Ergebnis ausgehen.

LG,
Bernhard
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Re: Cut-off Werte, Statistik?

Beitragvon PonderStibbons » Di 26. Mär 2013, 11:49

Die Daten nach Auffälligkeiten zu scannen und über eine erkannte Auffälligkeit
einen inferenzstatistischen Test laufen zu lassen, erzielt p-Werte, die in der Regel
unbrauchbar bzw. Ergebnisse, die nicht generalisierbar sind. Allenfalls kann daraus
eine Hypothese abgeleitet werden, die an einem neuen Datensatz überprüft werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
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