Kovarianzanalyse

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Kovarianzanalyse

Beitragvon Caraluna » Fr 29. Mär 2013, 18:13

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Und zwar bin ich nicht so das Statistik-Genie und komme bei den Auswertungen für meine Diplomarbeit nicht wirklich weiter.

Kurz zum Design: Ich habe 45 Probanden getestet, die in drei Versuchsbedingungen unterteilt sind (UV). Als abhängige Variable habe ich zu sechs Zeitpunkten Kortisol gemessen sowie zu vier Zeitpunkten Fragebögen ausfüllen lassen. Somit ergibt sich auf jeden Fall ein Design mit Messwiederholung. Der Fragebogen, den ich verwende, besteht aus drei Skalen "gute-schlechte Stimmung", "wach-müde" und "ruhig-unruhig". Da der Ausfüllung der Fragebögen ein Stresstest vorgeschaltet ist, ist zu erwarten, dass sich die Fragebögenwerte erst mit der Zeit wieder erholen bzw. mit der Zeit höher werden.

So weit, so klar, die "ganz normalen" ANOVAS habe ich in beiden Fällen gerechnet, die Ergebnisse sind in den allerwenigsten Fällen signifikant. Nun habe ich gestern eine Korrelationsanalyse mit dem Pearson R gemacht und herausgefunden, dass ziemlich hohe Korrelationen zwischen den einzelnen Kortisolmesszeitpunkten und der Differenz vom vierten zum ersten Messzeitpunkt der Fragebögen (also z.B. Skala gute Stimmung vierter Zeitpunkt - Skala gute Stimmung erster Zeitpunkt) bestehen. So weit ich das verstanden habe, sollte man alles, was miteinander hochkorreliert, in einer Kovarianzanalyse testen, sofern eben die Voraussetzungen gegeben sind.

Ich habe also eine Kovarianzanalyse gerechnet mit den sechs Kortisolmesszeitpunkten und dem Zwischensubjektfaktor "Versuchsbedingung" und ein Teil der Haupteffekte und auch Interaktionseffekte nähern sich der Signifikanz. Außerdem ist der Effekt Kovariate in einigen Fällen (hoch)signifikant.

Nun meine Fragen:
1. Wie interpretiere ich, dass eine Differenz (Erholung) anscheinend einen Einfluss auf die Kortisolwerte hat? Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das ausdrücken soll. Ich kann ja auch, soweit ich weiß, für Kovariaten keine post-hoc Analysen machen und genau definieren, welche Gruppen sich unterscheiden.
2. Wie schreibe ich ganz grundsätzlich in einer wissenschaftlichen Arbeit, dass ich Kovariaten ins Design eingefügt habe? Also soll ich erst die Ergebnisse ohne Verwendung der Kovariaten, und dann die Werte und Ergebnisse mit Kovariate anführen oder gleich ganz automatisch die Kovariate einfügen und die Ursprungswerte gar nicht mehr erwähnen?

Lieben, lieben Dank für eure Antworten.

Viele Grüße,
Lena
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Re: Kovarianzanalyse

Beitragvon PonderStibbons » Fr 29. Mär 2013, 19:28

Nun habe ich gestern eine Korrelationsanalyse mit dem Pearson R gemacht und herausgefunden, dass ziemlich hohe Korrelationen zwischen den einzelnen Kortisolmesszeitpunkten und der Differenz vom vierten zum ersten Messzeitpunkt der Fragebögen (also z.B. Skala gute Stimmung vierter Zeitpunkt - Skala gute Stimmung erster Zeitpunkt) bestehen.

Du hast gezielt diese eine Korrelation berechnet und den Koeffizienten getestet,
weil theoretische Vorüberlegungen dies begründeten? Oder Du hast mehrere Dutzend
Korrelationen gerechnet mit allem, was sich anbot, und hast diese Korrelation
herausgepickt, weil sie so auffällig war? Oder wie lief das ab?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Kovarianzanalyse

Beitragvon Caraluna » Sa 30. Mär 2013, 13:19

Mein Betreuer hat gemeint, dass ich die Differenzen Gut4-Gut1 etc. jeweils als Kovariate mit ins Design aufnehmen könnte, um zu testen, ob die Erholung gruppenabhängig ist, ob es also zwischen den Gruppen Unterschiede gibt. Dann habe ich, da das ja meines Wissens nach eine Voraussetzung für die ANCOVA ist, getestet, ob die Variablen überhaupt korrelieren :-) (weil ich gelesen hatte, dass sogar statistisch signifikante Effekte, wenn keine Korrelation vorliegt, nicht aussagekräftig sind) Leider ist mein Betreuer aber über die gesamten Osterferien im Urlaub und ich weiß nun eben nicht, wie ich die Ergebnisse interpretieren soll bzw. es in der Diplomarbeit darstellen soll.

Es handelt sich dabei ja eigentlich um eine andere Hypothese (nämlich die der Erholung) als die Grundannahme, dass die Kortisolwerte sich zwischen den Gruppen unterscheiden.

Liebe Grüße,
Lena
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Re: Kovarianzanalyse

Beitragvon PonderStibbons » Sa 30. Mär 2013, 21:33

Mein Betreuer hat gemeint, dass ich die Differenzen Gut4-Gut1 etc. jeweils als Kovariate mit ins Design aufnehmen könnte,

Das verstehe ich leider nicht so ganz im Zusammenhang mit meiner Frage.
Leider ist mein Betreuer aber über die gesamten Osterferien im Urlaub

Ach so.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Kovarianzanalyse

Beitragvon Caraluna » Mo 1. Apr 2013, 10:07

Du hast gezielt diese eine Korrelation berechnet und den Koeffizienten getestet,
weil theoretische Vorüberlegungen dies begründeten? Oder Du hast mehrere Dutzend
Korrelationen gerechnet mit allem, was sich anbot, und hast diese Korrelation
herausgepickt, weil sie so auffällig war? Oder wie lief das ab?


Ja ich habe gezielt diese Korrelation berechnet, da mir mein Betreuer dies vorgeschlagen hat (schon vor der Testung) und sie eine eigene Hypothese darstellt. Nein, ich habe nicht einfach nur diese Korrelation herausgepickt weil sie auffällig war. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.

Liebe Grüße und schöne Osterfeiertage,
Lena
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