Standardisieren oder Covariate?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Standardisieren oder Covariate?

Beitragvon BoBoBaer » Fr 12. Apr 2013, 09:21

Hallo Leute,

ich habe ein kleines Problem mit einem Datensatz, den ich statistisch auswerten soll.

H1 (sinngemäß): Ernährung "A" führt bei einer Fischart zu einem anderen Kiefer als Ernährung "B". Dieser Effekt nimmt zu je länger die Fische sich entsprechend ernähren.

Gemessen wurden Abhängige Variablen, die den Kiefer bei diesen Fischen beschreiben; ich habe also sowas wie: Länge, Breite, Gewicht,... des Kiefers.

Die Ernährung A und B sind mein Faktor ("fE"). Zusätzlich wurde vier mal unabhängig Stichproben genommen, nach Zeit 1, 2, 3 und 4 (Faktor Zeit, "fZ").

n(gesamt)=33 (d.h. 33 Datenpunkte verteilt in den genannten Gruppen, was die Analyse deutlich erschwert)

Da es sich um heranwachsende Fische handelte wurde auch die Standardlänge der Fische ("SL") gemessen, da diese natürlich maßgeblich die Dimension des Kiefers beeinflusst.

Meine Hauptfrage ist nun, ob ich die SL als Covariate in ein Modell packen sollte oder ob ich die abhängigen Variablen nicht einfach standardisieren darf, indem ich durch SL teile. Ich weiß zumindest, dass die Fische innerhalb der einzelnen Leveln von fZ nicht sig. unterschiedliche SLs aufwiesen (wobei die Gruppengrößen leider sehr klein sind), die SL aber zwischen den Leveln von fZ deutlich zunimmt.

Ich würde mich sehr über eine Antwort mit kurzer Begründung freuen!

BoBoBaer
BoBoBaer
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Di 26. Mär 2013, 16:09
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Standardisieren oder Covariate?

Beitragvon strukturmarionette » Fr 12. Apr 2013, 09:34

Hi,

n(gesamt)=33


Liegen von den 33 Fischen jeweils zu allen Messzeitpunkten die Zahlen vor?

Gruß
S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4361
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 587 mal in 584 Posts

Re: Standardisieren oder Covariate?

Beitragvon BoBoBaer » Fr 12. Apr 2013, 09:46

Hi,
danke für die Frage!
-> nein. Ein Fisch lieferte immer nur eine Kiefermessung (also in allen abhängige Variablen einen Wert aber nur zu einem Messzeitpunkt), daher unabhängige Datenpunkte (meine interpretation nach).
BoBoBaer
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Di 26. Mär 2013, 16:09
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Standardisieren oder Covariate?

Beitragvon strukturmarionette » Fr 12. Apr 2013, 10:00

HI,

also: 2 Gruppe mit jeweils vier Messzeitpunkten; das ergäbe 2 * 4 teilstichproben, oder?
Wie groß sind dann die 8 Teilstichprobenumfänge?

Ein Fisch lieferte immer nur eine Kiefermessung

Welchen Sinn machen dann die Messwiederholungen?

Gruß
S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4361
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 587 mal in 584 Posts

Re: Standardisieren oder Covariate?

Beitragvon BoBoBaer » Fr 12. Apr 2013, 10:09

Hi,
also: 2 Gruppe mit jeweils vier Messzeitpunkten; das ergäbe 2 * 4 teilstichproben, oder?
Wie groß sind dann die 8 Teilstichprobenumfänge?

genau. Also 8 Untergruppen mit durchschnittlich 4 Messpunkten in jedem (33/8=4,...).

Die Messwiederholungen sind eigentlich keine Wiederholungen, da war ich oben wohl zu ungenau. Um ein wenig weiter auszuholen: Es geht darum zu zeigen, ab wann durch Futterart (A oder B) induzierte morphologische Unterschiede im Kiefer auftreten, wenn Babyfische mit jeweils einer der beiden Futtersorten aufgezogen werden. Daher wurden nach 1, 2, 3 und 4 Monaten jeweils 4 Fische der beiden Ernährungsgruppe entnommen und die Kiefer vermessen. Die Fische wurden danach nicht zurück ins Becken gesetzt.
Erwartet wird, dass z.B. morphologische Unterschiede erst ab 3 oder 4 Monaten auftreten.
BoBoBaer
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Di 26. Mär 2013, 16:09
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Standardisieren oder Covariate?

Beitragvon strukturmarionette » Fr 12. Apr 2013, 10:26

Hi,

Daher wurden nach 1, 2, 3 und 4 Monaten jeweils 4 Fische der beiden Ernährungsgruppe entnommen und die Kiefer vermessen.


Dann könnte man m.E. doch von Messwiederholungen sprechen. Wäre letzlich aber fachlich zu entscheiden.

Wegen der klitzekleinen Stichproben wäre ein varianzanalytisches Design wohl nicht angemessen, so dass die SL nicht als eine Kovariate gerechnet werden kann.

Es spräch somit zunächst einmal nichts dagegen, die Messwerte mit der SL einfach zu standardisieren, falls das -wiederum- fachlich Sinn macht.

Gruß
S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4361
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 587 mal in 584 Posts


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 7 Gäste