Hallo zusammen,
Erstmal ein Hallo - ich lese hier schon länger mit und freue mich, nun auch mal aktiv zu werden. Ich bin Peer, 27 aus der Nähe von Würzburg und arbeite gerade an einem empirischen Marketing-Paper. Anlass ist eine Frage, ich hoffe aber, dass ich auch mit "Antworten" in anderen Themen Aktivität zeigen kann.
Nungut:
Ich habe einen großen Datensatz (ca. 1.100 Fälle, Konsumentenbefragung) und rechne ein recht großes SEM. (10 Konstrukte à 3 Variablen, 11 Pfade + ein paar Korrelationen). Auswertung mit AMOS passt, alle Fitmaße sind Top, Chi²/DF passt, eine H ist nicht signifikant. Sonst aber alles im Lot und stimmt auch mit einer unabhängigen Replikationsstudie überein.
Soweit so gut.
Nun würde ich gerne ein paar moderierende Effekte prüfen. Hierzu habe ich auf die Schnelle die relevanten Moderatoren gemediansplittet und eine MGKA laufen lassen. Chi²-Differenztest zeigt, dass auch schon kleinere Abweichungen zu deutlichen Chi²-Abweichungen führen. Richtung der Abweichungen ist immer plausibel. Bei größeren (z.B. 0,23 versus 0,41) sowieso. Alle Items wurden auf kontinuierlichen 7er Skalen gemessen.
In den neuen Marketingjournals liest man aber, dass die MGKA nicht mehr "state of the Art" ist, sondern latente Interaktionen nun "in" sind. Also bin ich wie folgt vorgegangen und habe mich dabei an diesem Paper orientiert (https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/30 ... cience.pdf ):
Angenommen, ich möchte X und Y durch Z moderieren, X, Y und Z sind latente Variablen mit je 3 Items. Insgesamt wirken aber mehrere Konstrukte auf Y, die für die Moderatorenanalyse aber nicht relevant sind, aber eben im Modell ebenfalls modelliert sind).
Also bin ich wie folgt vorgegangen:
X1, X2, X3, Z1, Z2, Z3 in SPSS zentriert (bzw. standardisiert - geht schneller und Ergebnisse sind identisch). Dann neue Variablen berechnet: X1*Z1, X2*Z2, X3*Z3. In Amos habe ich nun "neben" dem Konstrukt X noch das X*Y-Konstrukt (Items: die drei neu berechneten Variablen) und das Y-Konstrukt eingefügt.
Nun die Versuche:
(1) Dann der erste Versuch: Interaktion ist nicht signifikant.
(2) Also auch etwas "rumgespielt" und Korrelationen zwischen X, Y, und X*Y zugelassen. Nicht signifikant.
(3) Gelesen, dass Fehlerterme bei X*Y korreliert werden sollen. Versucht. AMOS rechnet das Modell nicht.
Nun meine Frage:
War meine Vorgehensweise richtig oder habe ich ggf. einen wichtugen Schritt vergessen?
Was "stimmt" nun - MGKA (=es gibt einen moderierenden Effekt) oder latente Interaktionen (=es gibt KEINEN moderierenden Effekt)?
Vielen Dank für Eure Hilfe vorab!
Peer!