Kategoriale Variablen

Alle Verfahren der Regressionanalyse.

Kategoriale Variablen

Beitragvon eprager84 » Fr 15. Jul 2011, 16:47

Hi,
ich hoffe das hier liest jemand. Ich versinke im Datenchaos, vielleicht kann mir ja jemand helfen. Ich hab von Statistik wenig bis gar keine Ahnung, hab mir aber ein wenig Halbwissen angelesen.

Ich muss/will eine logistische Regression rechnen, um den Einfluß verschiedener Variablen auf das Outcome nach Hirnblutungen zu analysieren. Dabei habe ich einige Probleme:

Bis auf eine Variable sind diese alle entweder dichotom oder metrisch skaliert. Eine Variable allerdings ist ordinal skaliert.
Stimmt es, dass ich diese jetzt "kategorisieren" muss? Und wenn ja, wie mache ich das dann? Diese Ordinalskala geht von 3 bis 15 (bzw. 7 bis 15, da es keine Patienten mit Werten zwischen 3 und 6 gibt). Wenn ich recht verstanden habe muss ich jetzt da irgendwie Dummy-Variablen einsetzen und einen der Werte als Referenzwert angeben. Welchen Wert wähle ich dann? Und nach welcher Methode mach ich das, weil da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten (Indikatormethode, und so weiter).

Dann habe ich noch eine Frage: Am Ende werden mir ja die Odds Ratios als Exp (B) angegeben. Aber worauf beziehen diese sich? Also, wenn eine Variable zum Beispiel das Alter ist, bezieht sich die Odds Ratio dann auf 1 Lebensjahr? Oder auf eine Standardabweichung der Variable Alter? Oder was?


Vielen Dank im Vorraus

Ricki
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Re: Kategoriale Variblen

Beitragvon PonderStibbons » Fr 15. Jul 2011, 17:49

Welches Programm benutzt Du denn? Bei manchen (SPSS z.B.) muss man nicht eigens mehrere dummies bilden, dort gibt man eine kategoriale Variable an und das Programm verarbeitet die wie dummies. Referenzwert ist erstmal egal, wenn Dich der Effekt der Variable als Ganze interessiert. Ansonsten eben nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Wie Du Deine ordinale Variable (tatsächlich ordinal? bei 15 Ausprägungen handelt es sich meist um mindestens annähernde Intervallskalen) kategorisierst, kann man von außen sehr schlecht beantworten. Wenn Deine Fallzahl gering ist, dann sollten die Kategorien (= dummy-Variablen) nicht zu viele werden.

Odds ratio bezieht sich immer um die Änderung um 1 Zahl (von 17 auf 18 Jahre, oder bei Geschlecht von 0 auf 1).

Gruß

P.
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Re: Kategoriale Variblen

Beitragvon eprager84 » Fr 15. Jul 2011, 18:43

Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort.

Ich benutze tatsächlich SPSS 17.0 Wenn ich dich richtig verstehe, muss ich die Variable als "kategorial" ausweisen. Dann muss man aber noch "kontrast" angeben (Indikator, Einfach, Differenz, Helmert, Wiederholt, etc.) und sagen ob man den ersten oder letzten Wert als Referenzkategorie haben will. Je nachdem, was ich da angebe, ändern sich die Ergebnisse. Daher frag ich mich, was ich da auswählen soll.
Die Variable um die es sich dreht, ist der Bewusstseinszustand eines Patienten auf einer Skala von 3-15 (http://de.wikipedia.org/wiki/Glasgow_Coma_Scale), diese ist ordinal, jemand mit dem Wert 6 ist nicht "doppelt so bewußtlos" wie jemand mit dem Wert 12.
Die Fallzahl beträgt 320, ist also relativ hoch.

Ach und noch was: Welche Rechenmethode muss ich verwenden: Einschluß? Vorwärts Wald? Vorwärts LR? Oder eine der anderen?

Gruß und Danke

Ricki
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Re: Kategoriale Variblen

Beitragvon PonderStibbons » Fr 15. Jul 2011, 19:46

Daher frag ich mich, was ich da auswählen soll.

Da musst Du Dir die Beschreibungen der Kontraste ansehen und den passendsten auswählen. Vielleicht auch mehrere, an dre "Signifikanz" der Gesamtvariable ändert sich ja nichts.
Die Variable um die es sich dreht, ist der Bewusstseinszustand eines Patienten auf einer Skala von 3-15 (http://de.wikipedia.org/wiki/Glasgow_Coma_Scale), diese ist ordinal, jemand mit dem Wert 6 ist nicht "doppelt so bewußtlos" wie jemand mit dem Wert 12.

"doppelt so viel" betrifft Rationalskalenniveau. Eine Intervallskala ist bereits dann gegeben, wenn der Abstand (das Intervall) zwischen z.B. Stufen 5 und 7 in etwas derselbe ist wie zwischen z.B.10 und 12. Recherchier das vielleicht nochmal, wie die GCS üblicherweise verwendet wird, die Stufenzahl sieht wie gesagt eher nach Intervallskala denn nach Ordinalskala aus.

Gruß

P.
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