ANOVA und ANCOVA

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ANOVA und ANCOVA

Beitragvon jule2013 » Mi 22. Mai 2013, 18:25

Hallo,

mir ist nicht ganz klar, wo der Unterschied zwischen einer ANOVA und einer ANCOVA ist.
Ich habe verstanden, dass man mit der Kovarianzanalyse überprüfen kann, ob metrisch skalierte Kontrollvariablen vielleicht den Einfluss der UV auf eine AV verzerren. Mit einer normalen Varianzanalyse prüft man hingegen die Wirkung einer nominalen AV auf eine metrische AV. Ist das richtig? Doch was ist, wenn ich nominal skalierte Kontrollvariablen habe (z.B. Geschlecht)? Wie kann ich das dann untersuchen?

Vielen Dank und LG
Jule
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Re: ANOVA und ANCOVA

Beitragvon strukturmarionette » Do 23. Mai 2013, 02:22

Hi,

Doch was ist, wenn ich nominal skalierte Kontrollvariablen habe (z.B. Geschlecht)? Wie kann ich das dann untersuchen?


Die UVs bei ANOVA müssen (im Gegensatz zur Regressionsanalyse) kategorial sein.
Was spricht dagegen, diese (´Kontrollvariable´) als weiteren zweistufigen Faktor (als UV) in Dein ANOVA-Modell mitaufzunehmen?

Gruß
S.
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Re: ANOVA und ANCOVA

Beitragvon jule2013 » Do 23. Mai 2013, 18:38

Also vielleicht hift es, wenn ich es kurz an einem Beispiel beschreibe.

Ich will testen, wie gewalttätig Leute sind, nachdem sie bestimmte Medien konsumiert haben. Meine AV ist die Gewalttätigkeit. Meine UV ist dreistufig, die Leute werden in drei Gruppen aufgeteilt, die entweder einen Gewaltfilm, einen Naturfilm oder einen Zeichentrickfilm sehen. Ich mache eine einfaktorielle ANOVA und schaue dann, ob sich die Mittelwerte der AV in den Gruppen unterscheiden und ob das signifikant ist.

Als nächstes will ich testen, welche Rolle das Alter der Personen spielt. Nun könnte ich entweder eine Kovarianzanalyse machen, denn das Alter ist metrisch (Bei SPSS müsste ich dann weiterhin meine Filmvariable als fester Faktor deklarieren, das Alter als Kovariate). ABER: kann ich nicht auch einfach das Alter in eine nominale Variable umwandeln (Z.B. eine Gruppe "Junge", eine Gruppe "Alte") und dann statt einer Kovarianzanalyse, eine zweifaktorielle Varianzanalyse machen? (Indem ich Film und Alter als feste Faktoren eintrage)

Wäre das das gleiche? Mit dem einzigen Unterschied, dass das Alter anders skaliert ist? Ändert sich die Interpretation? Ich weiss, dass ich in der zweiten Version zudem noch eine Interaktion zwischen Alter und Film machen könnte, das würde mit der Kovarianzanalyse nicht gehen. Aber sonst?

Ich wäre froh, wenn mir das jemand beantworten könnte.

Grüße,
Jule
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Re: ANOVA und ANCOVA

Beitragvon PonderStibbons » Do 23. Mai 2013, 18:58

ABER: kann ich nicht auch einfach das Alter in eine nominale Variable umwandeln (Z.B. eine Gruppe "Junge", eine Gruppe "Alte")

Soll man nicht. Vernichtet statistische Informationen,
kann Ergebnisse verzerren, und ist oft bei der
Interpretation irreführend.
Ich weiss, dass ich in der zweiten Version zudem noch eine Interaktion zwischen Alter und Film machen könnte, das würde mit der Kovarianzanalyse nicht gehen. Aber sonst?

Natürlich geht das. In SPSS zum Beispiel kann man bei
"Modell" den Faktor, die "Kovariate" und die Interaktion
Faktor*Kovariate eingeben.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: ANOVA und ANCOVA

Beitragvon jule2013 » Fr 24. Mai 2013, 12:40

Danke für die Antwort. Ist der Verlust statistischer Informationen als der einzige Unterschied?
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Re: ANOVA und ANCOVA

Beitragvon PonderStibbons » Fr 24. Mai 2013, 12:53

Eigenartige Frage. Habe ich doch bereits aufgezählt.
Zum Selbststudium http://www.unc.edu/~rcm/psy282/macetal.2002.dichot.pdf
oder einfach mal against dichotomization in eine Suchmaschine eingeben.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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