Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

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Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

Beitragvon Masta-Ace » Mi 5. Okt 2016, 08:09

Guten Morgen,
ich habe folgendes Problem:

ich habe im Rahmen einer Studie Pulswellengeschwindigkeiten bei einer Kontrollgruppe (n=50) und einer Patientengruppe (n=100) gemessen. Ich möchte nun untersuchen, ob sich die Pulswellengeschwindigkeiten der Probanden von denen der Patienten unterscheiden, an sich soweit kein Problem. Nun ist es allerdings so, dass die Patienten höhere Blutdruckwerte aufweisen und auch mehr Adipöse Menschen im Kollektiv der Patienten vorkommen, als im Probandenkollektiv. Um die Einflüsse dieser Unterschiede auf den Unterschied der Pulswellengeschwindigkeit auszuschließen möchte ich für den Blutdruck und die Anzahl der Adipösen adjustieren. Nun wurde mir gesagt, ich solle zum Adjustieren Regressionsmodelle nutzen. Ich verstehe nun aber nicht, wie ich von einem Regressionsmodell, in das ich die Variablen einbeziehe, in denen sich die Kollektive Unterscheiden, auf adjustierte Werte für die Pulswellengeschwindigkeit komme, die ich dann wieder vergleichen kann.
Nehme ich da Vorhersagewerte des Regressionsmodells? Das macht für mich aber auch keinen Sinn, weil das ja dann Werte sind, die nur mit dem Einfluss des Blutdrucks und der Anzahl der Adipösen zustande kommen.

Kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen?

Vielen Dank im Vorraus
Masta-Ace
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Re: Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

Beitragvon PonderStibbons » Mi 5. Okt 2016, 09:24

Du kannst in einem multiplen Regressionsmodell Deine abhängige Variable
simultan durch Blutdruck, BMI bzw. Adipositas und Gruppenzugehörigkeit
vorhersagen. Der Effekt von Gruppe wird dabei adjustiert für die beiden
anderen Variablen.

Alternativ kannst Du ein Modell mit Blutdruck und Gewicht rechnen,
die Vorhersagefehler (Residuen) abspeichern, und diese Residuen,
also was nicht durch Blutdruck und Gewicht erklärt werden konnte,
zwischen den Gruppen vergleichen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbbons
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Re: Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

Beitragvon Masta-Ace » Mi 5. Okt 2016, 09:37

dazu hätte ich noch zwei Fragen PonderStibbons:

Wenn ich das zuerst beschriebene Vorgehen durchführe und in mein Modell für die Pulswellengeschwidigkeit Blutdruck, BMI und Gruppe aufnehme, dann sehe ich den Unterscheid zwischen den Gruppen an Hand des Koeffizeinten für die Gruppenzugehörigkeit? Die Pulswellengeschwindigkeiten kann ich dann aber nicht direkt vergleichen, z.b mit einem Mann-Whitney-U-Test? Also dann die Vorhersagewerte für die Pulswellengeschwindigkeit vergleichen?

Und was genau sagt mir der Vergleich der Residuen über den Unterscheid der Pulswellengeschwindigkeit in den Gruppen? Kann ich daran sehen, ob die Unterschiede in Blutdruck und BMI bzw. Adipositas überhaupt eine Rolle spielen?

Vielen Dank für deine Hilfe
Masta-Ace
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Re: Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

Beitragvon PonderStibbons » Mi 5. Okt 2016, 10:30

Der Regressionskoeffizient für Gruppe repräsentiert den Gruppenunterschied,
unter simultaner Berücksichtigung der beiden anderen Variablen.

Und was genau sagt mir der Vergleich der Residuen über den Unterscheid der Pulswellengeschwindigkeit in den Gruppen?

Ob sich die Gruppen hinischtlich dessen, was nicht bereits durch Blutdruck und
Gewicht erklärt wurde, unterscheiden.

Kann ich daran sehen, ob die Unterschiede in Blutdruck und BMI bzw. Adipositas
überhaupt eine Rolle spielen?

Das sieht man nicht an den Residuen, sondern sondern an ihren Einflussgewichten
in dem Regressionsmodell mit 3 Variablen (erste Variante) bzw. in dem
Regressionmodell mit 2 Variablen, dessen Residuen dann abgespeichert und weiter
analysiert werden (2. Variante). Vermutlich meinten Deine Auftraggeber die
erste Variante, oder besser frage sie danach.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

Beitragvon Masta-Ace » Di 11. Okt 2016, 10:40

Guten Morgen PonderStibbons,

vielen Dank noch mal für deine Hilfe letzte Woche. Das Adjustieren hat so gut funktioniert.

Nun habe ich allerdings noch eine Frage zu der Signifikanz meines Regressionskoeffizienten für den Gruppenunterschied: Die Signifikanz wird ja von SPSS mittels eines 2-seitigen t-Tests ermittelt. Jetzt ist es ja bei t-Tests so, dass ich, wenn ich nur überprüfen will ob ein Mittelwert signifikant größer ist, die 1-seititge Signifikanz verwenden kann, in dem ich die 2-seitige durch 2 teile.
Geht das mit der Signifikanz des Rgressionskoeffizienten auch? Oder testet SPSS da eigentlich etwas ganz anderes?
Also in meinem Beispiel möchte ich ja überprüfen, ob die Pulswellengeschwindigkeit in der Patientengruppe signifikant höher ist als in der Probandengruppe, also eigentlich 1-seitig testen.

Vielen Dank und freundliche Grüße
Masta-Ace
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Re: Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

Beitragvon PonderStibbons » Di 11. Okt 2016, 12:08

Jetzt ist es ja bei t-Tests so, dass ich, wenn ich nur überprüfen will ob ein Mittelwert signifikant größer ist, die 1-seititge Signifikanz verwenden kann, in dem ich die 2-seitige durch 2 teile.

Solche Spielchen lässt man besser bleiben https://psychologie.uni-graz.at/de/biol ... -list/faq/ FAQ #3

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Adjustieren mit multiplem Regressionsmodell

Beitragvon Masta-Ace » Di 11. Okt 2016, 12:33

Vielen Dank!

Genau so eine Übersicht, wann man die Signifikanz anpassen darf und wann nicht habe ich schon seit Stunden gesucht!

Freundliche Grüße

Masta-Ace
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