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[123Jannesistdabei_]

Hallo zusammen,

es geht um die Aufnahme einer Kontrollvariable in eine multiple, lineare Regression.

Die Befragungsdaten stammen aus einer Erhebung in verschiedenen Ländern. In diesen Ländern herrschen unterschiedliche Bedingungen, die mit einem Index (0-100) abgebildet werden.
Diesen Index würde ich gerne - als Kontrollvariable - in mein Modell aufnehmen, um zu sehen, ob die anderen Effekte auch unter Kontrolle dieser Rahmenbedingungen stabil sind.

Dazu habe ich in meinem Datensatz eine neue Variable erzeugt, die jedem Befragungsteilnehmer den Index seines Landes zuordnet. Diese Variable ist metrisch skaliert, variiert aber nicht auf individueller Ebene, sondern "nur" auf Länderebene (alle Befragubgsteilnehmer aus einem Land haben den gleichen Index-Wert). Dementsprechend gibt es unter den ca. 3000 Befragungsteilnehmern "nur" 30 verschiedene Ausprägungen dieser Variable, je nach Staatsangehörigkeit. Die Staatsangehörigkeit wird, abgesehen von diesem Index, nicht im Modell berücksichtigt.

Meine Frage ist: Gibt es aus statistischer Sicht Bedenken bei diesem Vorgehen und kann ich den Regressionskoeffizienten norrmal interpretieren? Der Standardfehler fällt auffällig klein aus (.001)

Vielen Dank & beste Grüße
Jannes

[bele]

Hallo Jannes,

soweit sehe ich in der Schilderung keine offensichtlichen Probleme. Der kleine Standardfehler spricht einerseits dafür, dass die Kontrollvariable in einem engen Verhältnis zu diesem Index steht und zum anderen wird eine hohe Zahl von Beobachtungen ihr übriges tun. Ist es denn leidlich plausibel, dass dieser Index sich in linearer Weise zu Deiner abhängigen Variable verhält?

ob die anderen Effekte auch unter Kontrolle dieser Rahmenbedingungen stabil sind.

Was heißt stabil? Bist Du Dir bewusst, dass man auch Interaktionseffekte rechnen könnte?

LG,
Bernhard

[123Jannesistdabei_]

Hallo Bernhard,

besten Dank für deine Antwort!

Der Index steht theoretisch gesehen in einem negativen linearen Verhältnis zur AV (je kleiner der Index, desto größer sollte die Ausprägung in der AV). In den Daten lässt sich dieser Zusammenhang zwischen Index und AV bestätigen (negative, signifikante bivariate Korrelation, allerdings eher schwach).

Mit stabil meine ich, dass die Effekte der UV im Modell auch dann bestehen, wenn für den Effekt der Rahmenbedingungen (abgebildet durch den Index) kontrolliert wird, also wenn dieser konstant gehalten wird.

Interaktionsterme habe ich nun auf deinen Tipp hin ins Modell aufgenommen - keiner von ihnen ist signifikant.

LG Jannes

[bele]

Interaktionsterme habe ich nun auf deinen Tipp hin ins Modell aufgenommen - keiner von ihnen ist signifikant.

Cool, das bestätigt ja dann Deine Hypothese, dass man das Modell ohne Interaktionsterme aufstellen konnte.

LG,
Bernhard