Frage 1: Ist diese Interpretation korrekt: "Eine Veränderung in der unabhängigen Variable von Null auf Eins resultiert in einer Veränderung (An stieg) der abhängigen Variable um 0.54 Einheiten"
Tendenziell ja. Es ist allerdings üblicher bei einem binären Prädikator von Gruppenunterschieden zu sprechen. Der Erwartungswert des outcomes ist in der Gruppe mit dem Wert 1 um 0.54 Einheiten höher.
Frage 2: Intuitiv kommt mir das so vor, als sei der Effekt doch sehr gering . eine Veränderung von 0.54 Einheiten, wenn doch insgesamt die Skala vpn 1 bis 4 reicht???
Die Frage nach der Stärke eines Effekts ist
immer eine inhaltlliche. Da Du nichts zum Inhalt sagst, kann diese Frage nicht beantwortet werden. Wenn das outcome die Überlebensdauer bei einer Krankheit ist, die zwischen 1 und 4 Jahren liegt, dann ist ein halbes Jahr vielleicht ein relativ starker Effekt.
Insgesamt weißt Du, dass eine Variable, die nur (ganzzahlige) Werte im Bereich zwischen 1 und 4 annehmen kann, nicht wirklich metrisch ist. Ob das lineare Modell angemessen ist, mag also bezweifelt werden. In Anbetracht dieser Tatsache wäre ich mit der implizierten Exaktheit meiner Interpretation etwas vorsichtig. Vielleicht ist es weniger irreführend einfach von einem positiven Effekt zu sprechen? Wie es in Deinem Fall ist, vermag ich anhand der spärlichen Angaben nicht zu sagen.
Stata is an invented word, not an acronym, and should not appear with all letters capitalized: please write “Stata”, not “STATA”.