Mediation Baron und kenny

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Mediation Baron und kenny

Beitragvon Jonnnnny » Mi 3. Jun 2020, 22:22

Guten Abend zusammen,

ich habe eine Mediationsanalyse basierend auf dem Vorgehen Baron & Kenny gerechnet, bin mir aber nicht sicher, wie man diese analysiert. Insgesamt basiert mein Modell auf der Idee, das sich der Zusammenhang zwischen X und Y in Form einer S Form darstellen lässt (dadurch müssen x^2 und x^3 inkludiert werden).

Ergebnisse:
1) Y ~ X + X^2 + X^3 (Alle 3 X Terme signifikant)
2) M ~ X + X^2 + X^3 (Alle 3 X Terme signifikant)
3) Y ~ M (M signifikant)
4) Y ~ M + X + X^2 + X^3 (Alle 3 X Terme signifikant aber M nicht)

Es liegt meiner Meinung nach ein signifikanter indirekter aus 2 und 3, jedoch hat der Mediator in der direkten Beziehung keine Wirkung. Wie kann man das verstehen und interpretieren?
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Re: Mediation Baron und kenny

Beitragvon Holgonaut » Do 4. Jun 2020, 08:11

Hi,

es scheint, dass X kurvenlineare Effekte auf M und Y hat; letztere aber keinerlei Beziehung. Der signifikante Effekt in Modell 3 kommt durch X als gemeinsame Ursache zustande.

BTW: Man macht kein Baron/Kenny mehr, sondern testet indirekte Effekte mittels bootstrapping.

Grüß
Holger
P.S. Nur aus Interesse: Kannst du Näheres über die Studie sagen? Solche nicht-linearen Verläufe sieht man ja nicht alle Tage
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Re: Mediation Baron und kenny

Beitragvon Jonnnnny » Do 4. Jun 2020, 09:45

Hallo Holger,

vielen Dank für diese Rückmeldung. Da meine Datenstruktur ein stark unbalanciertes Panel mit über 35K Beobachtungen ist, kann ich Bootstrapping nicht sinnvoll anwenden, ohne individuelle und Zeit Effekte zu vernachlässigen, daher nutze ich Baron & Kenny.

In der Studie geht es um den Einfluss von Digitalisierung auf die Performance von Unternehmen:
X = Digitalisierungsgrad
Y = Firm Performance und
M = Digitalisierungsgrad der Industrie des jeweiligen Unternehmens (Berechnung erfolg auf Basis von X Werten)

Könnte man das ganze dann so interpretieren:
1. Es liegt ein kurvenlinearer (s-Shape) Effekt von Digitalisierung auf Firm Performance vor
2. Es liegt ein indirekter Effekt von Digitalisierung auf Industriedigitalisierung vor (2)
3. Industriedigitalisierung hat einen direkten Effekt auch die Firm Performance, ohne das hierbei jedoch die Grundbeziehung 1 verändert wird. Es liegt somit keine Mediation vor, sondern nur ein zusätzlicher indirekter Effekt.

Gibt es zufälligerweise Papiere die sich mit diesem Fall beschäftigen, sodass man auf einer akademischen Ebene argumentieren und den Effekt erklären kann?
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Re: Mediation Baron und kenny

Beitragvon Holgonaut » Do 4. Jun 2020, 18:01

Hi, danke für die Infos,

aber X und Y sind doch firmen-level-Variablen und M ein industry-level? Dann kannst du M nicht einfach so verwenden. Außerdem: Du nimmst an, dass der Digitalisierungsgrad der einzelnen Firma auf den D.grad der industry wirkt?

Ich würde eher darauf tippen, dass M --> X --> Y (auf Basis des Neo-Institutionalismus oder so)

Grüße
Holger
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Re: Mediation Baron und kenny

Beitragvon Jonnnnny » Do 4. Jun 2020, 23:33

Hi,
tendenziell richtig, die Logik der verwendeten Industrievariable weicht allerdings von der üblichen Logik ab. Firmen sind nicht mehr statischen Industrien zugeordnet, sondern befinden sich in individuellen Ecosystems, wodurch jedes UN ein eigne Industrie/ Ecosystem hat (welches sich über die Jahre verändert). Dadurch bekommt die Variable "Industriedigitalisierung" auch den Character einer firmspezifischen Variable. Die Idee dahinter ist dann, dass Unternehmen in einer Red Queen competition stehen und Digitalisierung sowohl einer positiven direkten als auch negativen indirekten Einfluss auf die firm performance haben kann.
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