Mediationsanalyse, Interpretation der Ergebnisse . Hilfe :D

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Mediationsanalyse, Interpretation der Ergebnisse . Hilfe :D

Beitragvon annikanov » Di 26. Jun 2018, 14:12

Hallo Liebes Forum,

ich schreibe zurzeit eine Abschlussarbeit und hätte eine dringende Frage zu einer Interpretation.

Ich habe ein Regressionsmodell gerechnet mit ca. 22 unabhängigen Variablen. Hier bekomme ich nur für 2 Variablen signifikante Ergebnisse.... so weit so gut.

Jetzt überprüfe ich noch mögliche Mediatoren (6Stück). Diese kommen prizipiell als Mediator für alle unabhängigen Variablen in Frage.
Meine Betreurin hat mir gesagt, dass hierfür nicht zwingend ein direkter Einfluss von X (unabh.) auf Y(abh.) vorliegen muss. Deshalb führe ich Mediationsanalyse auch für insignifikante unabhängige Variablen durch.

->Für diese vorher insignifikanten komme ich jeweils immer auf eine "PARTIELLE MEDIATION". Diese sagt ja aus, dass neben dem Mediatoreffekt M trotzdem ein direkter Effekt von X auf Y vorliegt. Dieser wurde aber eben nicht in der Regression mit allen Variablen gefunden.... Wie ist nun dieses Ergebnis zu interpretieren? Haben diese Variablen jetzt trotzdem einen direkten Einfluss, obwohl im Gesamtmodell keiner gefunden wurde?

ich hoffe ich konnte die Frage einigermaßen verständlich formulieren...

Vielen Danke und beste Grüße
Annika
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Re: Mediationsanalyse, Interpretation der Ergebnisse . Hilfe

Beitragvon PonderStibbons » Di 26. Jun 2018, 19:22


Ich habe ein Regressionsmodell gerechnet mit ca. 22 unabhängigen Variablen.

Du liebes bisschen, wieso das denn? Worum geht es denn inhaltlich und was sind das für Variablen? Und wie groß ist die Stichprobe ?


Jetzt überprüfe ich noch mögliche Mediatoren (6Stück). Diese kommen prizipiell als Mediator für alle unabhängigen Variablen in Frage.
Meine Betreurin hat mir gesagt, dass hierfür nicht zwingend ein direkter Einfluss von X (unabh.) auf Y(abh.) vorliegen muss. Deshalb führe ich Mediationsanalyse auch für insignifikante unabhängige Variablen durch.

Der Sinn ist leider nicht ersichtlich, für mich zumindest. 132 Analysen?!

Mit freundlichen Grüßen

Ponderstibbons
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Re: Mediationsanalyse, Interpretation der Ergebnisse . Hilfe

Beitragvon annikanov » Mi 27. Jun 2018, 12:50

Ich untersuche in einer Seminararbeit die Nutzungsintention einer App auf Basis eines "technology acceptance modells". Da hab ich 22 mögliche Einflüsse auf die Nutzungsintention gefunden die ich auf Signifikanz überprüfe. Auf Basis des Modells kommen viele dieser unabh. Variablen auch als Mediatoren (9 Stück) für einen Block anderer unabh. Variablen in Frage ( 7 Stück) . Also sind nicht 132 Analysen.

Von dem "Block" der möglichen Mediatorvariablen untersuche ich nur solche weiter, im Gesamtmodell einen signifikanten Einfluss auf die Nutzungsintention haben. Das sind 2 Stück.
Obwohl von dem Block der 7 unabh. Variablen nur eine im Gesamtmodell einen Einfluss auf die Nutzungsintention hat, führe ich für alle 7 eine Mediatorenanalyse mit den 2 Mediatoren durch (also 14).

Dies wurde mir mehr oder weniger von der Betreuerin gesagt, dass X nicht zwingend einen direkten Einfluss auf Y haben muss, die Mediatoren aber! Hierfür habe ich die Signifikanzen genommen. Wenn ich dann für die vorher nicht signifikanten Variablen X in dem verkleinerten Modell mit X,M und Y eine Mediatorenanalyse durchführe, komme ich eben auf partielle Mediation für alle X(i), was ja auch zum Teil einen direkten Einfluss auf die Nutzungsintention bedeutet.

Wenn das vorgehen falsch war, geht es nun um Schadensbegrenzung.
Die Frage ist nun: Sage ich diese Variablen sind insignifikant auf Basis des Gesamtmodells und ignoriere das Ergebnis der Mediation oder gehe ich in der Präsentation darauf ein?

Mir erscheint es falsch, für vorher insignifikante Variablen noch eine Mediation zu prüfen... dies wurde mir von der Betreuerin aber so gesagt (sie hat mir auch ohne Begründung davon abgeraten eine Rückwärtselimination der Variablen durchzuführen, um das Modell mit 22 Variablen zu verkleinern).

Ich bin ziemlich am verzweifeln :/
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Re: Mediationsanalyse, Interpretation der Ergebnisse . Hilfe

Beitragvon PonderStibbons » Mi 27. Jun 2018, 13:10

Was für ein Horror.

Da immer noch keine Angabe der Stichprobengröße oder auch zu den genauen p-Werten oder Koeffizienten, kaum kommentierbar. Aber da Du es vermutlich so machen musst, wie die Betreuung es verlangt, brauchst Du vielleicht nur http://www2.psych.ubc.ca/~schaller/528R ... en2010.pdf S. 199 ("No Need...").

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mediationsanalyse, Interpretation der Ergebnisse . Hilfe

Beitragvon annikanov » Mi 27. Jun 2018, 13:45

Hey,

die Stichprobe ist n=279.

Die Quelle habe ic hauch verwendet, habe die Mediation auch so durchgeführt.

Vielen Dank für dein Bemühen! Bin echt dankbar.
Also ist zeige das Problem nochmal exemplarisch auf:

Im Gesamtmodell mit 22 Variablen hat X keinen sign. Einflus s(p=,23) und die mögliche Mediatorvariable M hat einen Einfluss (p=,007).

Laut Betreuerin rechne ich für X trotz fehlenden Einflusses eine Mediationsanalyse über M (also einzelne Regressionen):
(1) X->Y hier im Einzelmodell signifikant (ß=,63 ; p=,004)
(2) X->M signifikant (p=,001)
(3) M->Y signifikant (p=,002)

(4) Regression mit X UND M auf Y:
X (ß=,34 ; p=0,007)
M (ß=,51; p=0,001)

Demnach liegt partielle Mediation vor (und X hat neben dem Mediator auch einen direkten Einfluss auf Y). Dies ist ja ein Widerspruch zum Gesamtmodell, dass X keinen sign. Einfluss hat.
Die Frage ist, was für X jetzt mein Ergebnis ist
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Re: Mediationsanalyse, Interpretation der Ergebnisse . Hilfe

Beitragvon annikanov » Mi 27. Jun 2018, 14:08

Also nach meinem Verständnis muss ich das Gesamtmodell rechnen, da dies am besten den Zusammenhang wiedergibt ( mMn. wäre noch eine zusätzliche Rückwärtselimination besser, aber die soll ich ja nicht machen).

Zum untersuchen der zusäzlichen Mediationseffekte nimmt man das kleinere Modell mit nur X,M und Y und kommt natürlich zu anderen Koeff. und Signifikanzen. Und hier ist der Konflikt der ERgebnisse bei mir und ein vielleicht ein Konflikt in meinem Verständnis/Gehirn :D
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