Hallo
Ich habe in einen potentiellen Moderatoreffekt anhand einer Regressionsanalyse untersucht. Der hat sich auch herausgestellt. Allerdings ist ein Regressionsgewicht positiv und eines negativ, und das verstehe ich inhaltlich nicht so ganz.
Die Forschungsfrage (exemplarisch, leicht abgewandelt) war, ob es einen geschlechtsspezifischen Zusammenhang gibt für Ärger bzw. Aggression und auffälligem Verhalten gibt. Erwartet wurde, dass Ärger nur bei Männern einen Zusammenhang mit auffälligem Verhalten zeigt, und bei Frauen nicht, während Aggression nur bei Frauen einen Zusammenhang mit auffälligem Verhalten zeigt, und bei Männern nicht. Also ein Moderatoreffekt von Geschlecht.
Wir haben also eine Regressionsanalyse mit "auffälligem Verhalten" als abhängiger Variable gerechnet. Alle Variablen wurden zentriert. Einschlussmethode gewählt. Als Prädiktoren gingen in die Rechnung ein: Aggression, Ärger, Geschlecht, Aggression x Geschlecht, Ärger x Geschlecht. Falls die beiden Interaktionen Aggression x Geschlecht und Ärger x Geschlecht signifikante Prädiktoren wären, läge der Moderatoreffekt vor. Soweit, so gut!
Das hat sich auch genau so herausgestellt, und das ist auch sehr gut so. Soweit hab ich das auch alles kapiert. Mir ist nur nicht klar, was Regressionsgewichte innerhalb einer Interaktion aussagen. "Ärger" und "Aggression" sind ganz normale Summenwerte aus Fragebögen. Geschlecht wurde entweder mit M1/F2 oder M0/F1 kodiert. Wenn das wichtig ist, kann ich es nochmal nachgucken.
Aggression x Geschlecht B: -.055 SE B: .024 ß: -.248 t: -2.263 p: .025
Ärger x Geschlecht B: .181 SE B: .072 ß: .272 t: 2.508 p: .013
Ich verstehe, was das einzelne Regressionsgewicht aussagt, z.B. zu "Aggression", wenn man es in die Regressionsgleichung einsetzt, aber ich verstehe die Interaktion in der Gleichung nicht. Was bedeutet sie inhaltlich?
PS: Grundsätzlich sieht es so aus, dass Männer mit hohem Ärger signifikant mehr auffälliges Verhalten zeigen als Männer mit geringem Ärger, während es bei Frauen keinen Unterschied gibt. Bei Frauen zeigen hingegen die mit hoher Aggression signifikant mehr auffälliges Verhalten als Frauen mit geringer Aggression, während es hier keinen Unterschied bei den Männern gibt. Das haben wir anhand von T-Tests nach Feststellung des Moderatoreffekts berechnet (im Vorgehen an Vorbildstudien angelehnt). Widerspricht die Richtung eines Regressionsgewichtes da den Ergebnissen der T-Tests?
Danke!
Nanina