Unabhängige vs abhängige Variablen in mehreren Regressionen

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Unabhängige vs abhängige Variablen in mehreren Regressionen

Beitragvon martin.l. » Fr 10. Jun 2016, 21:02

Guten Tag,

für eine Publikation über einen bestimmten Antikörper als Marker für eine Lebererkrankung habe ich eine log. Regression berechnet, bei der ich die Krankheitszustand (krank vs. gesund) als abhängige Variable, die Antikörperkonzentrationen und verschiedene Kovariaten (unter anderem das Körpergewicht der Patienten) als Prädiktoren definiert habe. Dabei war eine niedrigere Antikörperkonzentration ein signifikanter Prädiktor für die Erkrankung.

In der gleichen Publikation wurden auch T-Tests durchgeführt, die zeigen, dass die mittlere Antikörperkonzentration bei erkrankten Personen niedriger ist als bei gesunden.

Ein Reviewer ist unsicher, ob dieser Sachverhalt nicht dadurch zu erklären ist, dass die erkrankten Personen ein höheres Körpergewicht haben als die gesunden. Tatsächlich korreliert das Körpergewicht signifikant negativ mit den Antikörperlevels. (Pearson r=-0.2).

Würde es Sinn machen, diese Fragestellung mit einer ANCOVA zu adressieren (also Antikörperlevels als abhängige Variable, Krankheitszustand als unabhängige Variable und Körpergewicht als Kovariate zu nehmen)?

Danke vielmals für alle Antworten,

Martin
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Re: Unabhängige vs abhängige Variablen in mehreren Regressio

Beitragvon strukturmarionette » Sa 11. Jun 2016, 08:04

Hi,

Würde es Sinn machen, diese Fragestellung mit einer ANCOVA zu adressieren

- du kannst die Variablen beliebig vertauchen und zusammenstellen, die 'Sinnfage' kann nur fachlichen Überlegungen folgen
- auch scheint die 'Kovariatenmodellierung' zumndest fragwürdig
- ansonsten fehlen alle wichtigen sonstigen Informationen zum Design, den Stichproben und den (sonstigen) Variablen.

Gruß
S.
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Re: Unabhängige vs abhängige Variablen in mehreren Regressio

Beitragvon DHA3000 » Sa 11. Jun 2016, 10:53

Das Körpergewicht ist doch bereits als Kontrollvariable enthalten?!
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Re: Unabhängige vs abhängige Variablen in mehreren Regressio

Beitragvon martin.l. » Mo 13. Jun 2016, 14:19

Danke schonmal für die Antworten,

es handelt sich um eine Patientenkohorte bestehend aus ca. 140 Patienten, von denen ca. 70 eine Lebersteatose haben. Bekannt sind einige klinische Daten (Körpergewicht, Alter, Geschlecht, Blutbild, Krankengeschichte). Wir haben aus Blutproben die Konzentration eines bestimmten Antikörpers bestimmt. Unser Ziel ist es zu untersuchen, ob diese Antikörperkonzentration prädiktiven Wert für Lebersteatose hat und ob dieser Antikörper protektiv gegen Lebersteatose wirkt.

Danach haben wir zunächst gezeigt, dass die Antikörperkonzentration bei erkrankten Patienten niedriger war (t-Test).

Für die erste Frage haben wir (mit SPSS) eine logistische Regression berechnet (Method=Enter, abhängige Variable=Steatose ja/nein; Kovariaten waren Alter, Körpergewicht, spezifische Antikörper-Konzentration, Total-Immunglobuline, Geschlecht)). In diesem Fall war die spezifische Antikörper-Konzentration ein signifikantor Prädiktor.

Die Fragen des Reviewers haben sich primär auf die Daten bezogen, die zeigen, dass die Antikörperkonzentration bei erkrankten Patienten niedriger war. Er vermutet, dass sich dieser Zusammenhang über das Körpergewicht ergibt (ein erhöhtes Körpergewicht erhöht die Wahrscheinlichkeit an Lebersteatose zu erkranken). Die Ergebnisse der logistischen Regression ignoriert er weitgehend.

- auch scheint die 'Kovariatenmodellierung' zumndest fragwürdig


Kannst du mir das ein bißchen genauer erklären?

Gruß, Martin
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