Hallo!
ich übe gerade die Zuordnung möglicher Tests zu verschiedenen Fragestellungen. Dabei habe ich mir aus dem Internet Beispiele für Fragestellungen rausgesucht. Als Beispiel für einen abhängigen t-Test habe ich z.B. folgende Fragestellung gefunden: "Reagieren Zwillinge unterschiedlich auf einen Werbespot?" Dieses Beispiel, das auf einer Uni-Seite aufgeführt ist, verwirrt mich ungemein. Ich sehe hier keine Möglichkeit, Zwillinge in sinnvolle Gruppen zu unterteilen, nachdem sie den selben (?) Werbespot gesehen haben. Wenn man Zwillinge zufällig in zwei Gruppen aufteilt, könnte man sie verschiedene Werbespots sehen lassen, um sie dann quasi als "selbe Person" zu werten und zu analysieren, wie die verschiedenen Spots auf die vermeintlich selbe bzw. gematchte Person wirken. Die Gruppeneinteilung wäre dann Spot A / Spot B. Aber wenn man beiden Personen den selben Werbespot zeigt, muss man sie doch sinnvoll in Gruppen aufteilen, um eine unterschiedliche Reaktion bewerten zu können? Geht man jetzt noch von eineiigen Zwillingen aus, mit denen ja wohl gerne abhängige Tests durchgeführt werden, fällt ja jegliches Unterscheidungskriterium weg, mit dem man sinnvoll gruppieren könnte (zB männlich/weiblich, größer/kleiner etc.) Bitte helft mir auf die Sprünge, wenn ich dabei etwas übersehe?
Zum anderen stelle ich in Frage, ob auch bei modifizierter Fragestellung die Voraussetzungen für einen t-test tatsächlich gegeben sind. Ist es möglich, die Reaktion auf einen Werbespot metrisch zu erfassen? Wenn die Reaktion z.B. in einer Art "Stimmungsskala" gemessen würde, läge doch ein ordinalskalierter Wert vor und man müsste auf einen Wilcoxon statt dem t-test zurückgreifen, oder nicht? Und wie sehr kann man überhaupt davon ausgehen, dass die Reaktion auf einen Werbespot in der Population tatsächlich normalverteilt sein kann?
Meine Verwirrung ist groß, da wie gesagt obiges Beispiel "offizielles Lehrmaterial" ist, und ich daher an der Gültigkeit eigentlich nicht zweifeln möchte. Ich würde mich sehr freuen, wenn mich jemand aufklären könnte, ob und in wie weit dieses Beispiel zutreffend für den t-test ist.
Ich danke im Voraus vielmals fürs Lesen (und hoffentlich Licht ins Dunkle bringen)!
phea (deren erste Statistik Prüfung unmittelbar bevorsteht)