Auswahl Testverfahren

Auswahl Testverfahren

Beitragvon resi2303 » Mi 3. Apr 2019, 07:14

Guten Morgen liebe Statistik-Experten,

ich bin gerade etwas am Verzweifeln: Ich schreibe zurzeit meine Masterarbeit und nun geht es an die Auswertung. Allerdings sind der Dozent und ich unterschiedlicher Auffassung was die Auswahl des Testverfahrens angeht. Daher wende ich mich an euch.

Untersucht werden die Auswirkungen einer Belastung von unterschiedlich schwere Schulranzen auf verschiedene Parameter (Schrittlänge, Oberkörpervorneigung, etc.). Dazu wurden auf jeder Belastungsstufe zwei Messungen durchgeführt - direkt am Anfang der fünfminütigen Belastung und am Ende der Stufe. Jetzt geht es darum zu analysieren, ob sich die Schrittlänge am Anfang von der am Ende unterscheidet.

Meine Idee war es einen t-Test für abhängige Stichproben zu rechnen, da es sich um den Vergleich der Mittelwerte einer Stufe am Anfang und am Ende von einer Person handelt.

Mein Dozent ist allerdings der Meinung, dass ein t-Test für unabhängige Stichproben gewählt werden muss.. Aber das verstehe ich nicht so ganz.. :shock: :roll:

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen und eure Einschätzung abgeben ;) ..

Vielen Dank im Voraus und ganz liebe Grüße

PS: Sorry für den ewig langen Text :oops:
resi2303
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon bele » Mi 3. Apr 2019, 07:28

Hallo resi,

Du willst ja letztendlich vier Messbdingungen in den Vergleich einbeziehen. Pro Person einen Vorher- und einen Nachher-Wert und dann willst Du aber auch noch zwei Grupppen miteinander vergleichen.
Anfang und Ende der Belastung sind verbundene Stichproben. Leichte und schwere Ranzen führen zu unverbundenen Stichproben. Das muss beides unter einen Hut und ich nehme an, dass da ein Missverständnis zwischen Deinem Betreuer und Dir entstanden ist.

LG,
Bernhard
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon resi2303 » Mi 3. Apr 2019, 07:36

Guten Morgen,
vielen Dank für die schnelle Antwort.

Was wäre dann das geeignete Testverfahren?
resi2303
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon bele » Mi 3. Apr 2019, 07:54

Wie lautet ganz präzise formuliert die Fragestellung? Was genau willst Du zeigen?


Alice: Would you tell me, please, which way I ought to go from here?
The Cheshire Cat: That depends a good deal on where you want to get to.
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon resi2303 » Mi 3. Apr 2019, 08:03

Es geht darum aufzuzeigen welchen Einfluss die unterschiedliche Belastungen auf verschiedene Parameter haben. Also in diesem Fall: Wie unterscheiden sich die Schrittlängen am Anfang und Ende jeder Belastungsstufe voneinander?
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon PonderStibbons » Mi 3. Apr 2019, 08:27

Wie viele Belastungsstufen (Schulranzen unterschiedlicher Schwere) gibt es?

Durchlaufen alle Probanden alle Schwerestufen, oder handelt es sich um unterschiedliche Gruppen?

Wie groß ist die Stichprobe?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon bele » Mi 3. Apr 2019, 09:08

Zunächst hat PonderStibbons Recht: der Versuchsaufbau ist noch unzureichend beschrieben.

Dann: Diese Formulierung ist noch unzureichend präzise:
resi2303 hat geschrieben:Wie unterscheiden sich die Schrittlängen am Anfang und Ende jeder Belastungsstufe voneinander?

Ist das ein Vergleich der Schrittlängen zwischen beider Belastungsstufen an Anfang und eine weiterer Vergleich zwischen beiden Belastungsstufen am Ende oder ist das Schrittlängenveränderung (Ende minus Anfang) abhängig von der Belastungsstufe?

Das ist jetzt keine Erbsenzählerei. Die Frage muss ganz klar sein, sonst rechnet man irgendwas, was am Ziel vorbei geht. Vielleicht kommst Du auf einem Umweg zu einer Präzisierung: Warum habt ihr nicht nur nach der Belastung, sondern auch vor der Belastung gemessen?

LG,
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon resi2303 » Mi 3. Apr 2019, 09:10

PonderStibbons hat geschrieben:Wie viele Belastungsstufen (Schulranzen unterschiedlicher Schwere) gibt es?

Durchlaufen alle Probanden alle Schwerestufen, oder handelt es sich um unterschiedliche Gruppen?

Wie groß ist die Stichprobe?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons



Es sind insgesamt vier Belastungsstufen:
1) kein Schulranzen
2) Schulranzen mit 10 % des Körpergewichtes (KG)
3) Schulranzen mit 20 % des KG
4) Schulranzen mit 30 % des KG

Alle Probanden (n= 54) durchlaufen alle Stufen.
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon resi2303 » Mi 3. Apr 2019, 09:16

bele hat geschrieben:Zunächst hat PonderStibbons Recht: der Versuchsaufbau ist noch unzureichend beschrieben.

Dann: Diese Formulierung ist noch unzureichend präzise:
resi2303 hat geschrieben:Wie unterscheiden sich die Schrittlängen am Anfang und Ende jeder Belastungsstufe voneinander?

Ist das ein Vergleich der Schrittlängen zwischen beider Belastungsstufen an Anfang und eine weiterer Vergleich zwischen beiden Belastungsstufen am Ende oder ist das Schrittlängenveränderung (Ende minus Anfang) abhängig von der Belastungsstufe?

Das ist jetzt keine Erbsenzählerei. Die Frage muss ganz klar sein, sonst rechnet man irgendwas, was am Ziel vorbei geht. Vielleicht kommst Du auf einem Umweg zu einer Präzisierung: Warum habt ihr nicht nur nach der Belastung, sondern auch vor der Belastung gemessen?

LG,
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Es ist beides - also zunächst geht es um die Veränderung der Schrittlänge (Ende minus Anfang). Aber dann soll noch geschaut werden, ob sich die Belastung einen Einfluss auf die Schrittlänge hat.

Es wurde am Anfang und am Ende jeder Belastungsstufe gemessen, um zu schauen, ob sich die fünfminütige Belastung auf die Schrittlänge auswirkt. Also letztlich nicht nur das Gewicht, sondern auch die Tragedauer (in dem Fall waren es pro Stufe 5 Minuten).

LG
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Re: Auswahl Testverfahren

Beitragvon bele » Mi 3. Apr 2019, 10:24

Hallo resi,

mit den vielen Gruppen müsstest Du verdammt viele t-Tests rechnen, wenn Du das wirklich mit t-Tests erschlagen wolltest. Außerdem sehe ich jetzt, wo jede Untersuchung mit jeder anderen dadurch verbunden ist, dass die Personen immer gleich sind, nicht, wo Du da einen Test für unverbundene Stichproben finden willst.

Das ist jetzt gar nicht böse gemeint, aber vielleicht beschreibst Du mal, auf welchem statistischen Ausbildungsstand Du bist. Wenn wir jetzt vorschlagen würden, ein mixed effects modell zu rechnen, wäre Dir damit geholfen? Oder muss eine Antwort auf dem Niveau bivariater Tests gefunden werden, weil Du bislang in Deiner Ausbildung nicht weiter bist?

LG,
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