STATISTIK-FORUM.de

[jasin]

HAllo zusammen,

danke das ich Mitglied sein darf
Große Frage:

Ich schreibe gerade Meine BA und kämpfe mich gerade durch die Auswertung meiner Empire. Leider habe ich Trotz einer Stichprobengröße von 292 bei einem Einseitigen T-Test einen p-Wert von knapp 0,05. (gerichtete Hypothese, gleiche Gruppe, 2 mal werte Ermittelt (vorm sehen einer Werbemaßnahme und danach)
Meine Betreuerin meinte, dass es eine Möglichkeit gibt, und es auch bereits gemacht wurde, dass bei einem einseitigen die Signifikanz auf leicht signifikant gesetzt werden kann, wenn man eine Fehlertol eranz von 10% zulässt. (Signifikanz =0,1)

habt ihr hierzu Tipps, am besten gleich mit einer Quelle für meine Arbeit?

Ach ich wäre euch soooo dankbar.

Beste Grüße

Jasin

[PonderStibbons]

Leider habe ich Trotz einer Stichprobengröße von 292 bei einem Einseitigen T-Test einen p-Wert von knapp 0,05. (gerichtete Hypothese, gleiche Gruppe, 2 mal werte Ermittelt (vorm sehen einer Werbemaßnahme und danach)

Wieso "leider"? Und wieso ein einseitiger Test? Einseitige Tests sollte man nicht machen.
https://psychologie.uni-graz.at/de/biol ... /faq/#FAQ3 FAQ#3

Meine Betreuerin meinte, dass es eine Möglichkeit gibt, und es auch bereits gemacht wurde, dass bei einem einseitigen die Signifikanz auf leicht signifikant gesetzt werden kann, wenn man eine Fehlertol eranz von 10% zulässt. (Signifikanz =0,1)

Was soll denn der Unfug? Einseitiger Test + "leicht signifikant" (was soll das sein?) + "Fehlertoleranz"
(was soll das bitte sein im Zusammenhang mit Signifikanztests)?

De facto hast Du bei n=292 einen p-Wert von ca. 0,1. Worum es geht,
wurde nicht beschrieben, die dürren Fakten sehen nach keinem oder
alenfalls sehr kleinen Effet in der Grundgesamtheit aus. Wenn Deine
Betreuerin auf Teufel komm raus eine "Signifikanz" rausgequetscht
haben will, wozu die ganze Mühe, dann soll sie halt die Ergebnisse
gleich erfinden.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[bele]

Hallo Jasin,

das sind schwere Zeiten für Deine Betreuerin. Einerseits ist es Sinn Deines Studiums, etwas über Wissenschaftlichkeit zu lernen, andererseits wird hier unwissenschaftliches von Dir erwartet. Wir haben alle solche Vorträge gehört: Erst wird das Ding "Pilotstudie" genannt, damit man das kritische p auf 0,10 setzen kann, dann wird nur einseitig getestet und schon haben wir einen Fehler 1. Art von 20 %. Wenn man sich dann noch die Freiheit nimmt, sogenannte "Ausreißer" nach Belieben zu eliminieren, dann kann man sich alles "signifikant" rechnen. Für die Bachelorarbeit kannst Du so einen Quatsch vielleicht machen. Du kannst aber auch in großen roten Buchstaben auf die Arbeit schreiben "Scheiß auf meine Erhebung, das Ergebnis stand sowieso vorher schon fest und wird von meinen Beobachtungen nicht beeinflusst".

Wertvolle Formulierungsvorschläge für den Fall, dass der p-Wert sich noch immer nicht ausreichend hat biegen lassen findest Du in diesem Link: https://mchankins.wordpress.com/2013/04 ... ificant-2/

Computerhilfe für dieses Vorgehen und wertvolle Erläuterungen hier: http://www.sumsar.net/blog/2014/02/a-si ... oved-test/

Es tut mir ja Leid für Dich, aber die Richtung, in die Deine Betreuerin Dich bewegen will ist der Weg zur dunklen Seite der Macht. Manchmal muss man sich opportun verhalten, aber für so ein Vorgehen gibt es keine "Belege", sondern höchstens "Vorwände".

LG,
Bernhard